Schlusswort

EINIGE ABSCHLIESSENDE WORTE

Was denkt ihr, nachdem ihr diese Gedichte gelesen habt, seid ihr vielleicht empört oder entrüstet? Oder haltet ihr mich nun für geschmacklos und Pervers? Ich weiss es nicht, eines dies weiss ich allerdings mit Sicherheit, nämlich dass ihr niemals Gedichte mit einem solchen Inhalt von mir erwartet habt. Darum möchte ich versuchen, diesen Stilwechsel ein bisschen zu erklären. Nun ich könnte mir dieses Vorhaben einfach machen und sagen, dies alles ist ein Teil von meinem Leben, das stimmt natürlich auch, aber dies ist nicht der Grund für die veränderte Themenwahl. Ich möchte vielmehr mit den etwas zweideutigen Inhalten provozieren, denn ich weiss auf diese Texte werdet ihr, auch für mich, erkennbare Reaktionen zeigen. Vielleicht könnt ihr jetzt verstehen, wie wichtig es für mich ist, zu erkennen wie ihr meine Gedichte versteht. So wichtig, dass ich mich vor Euch ausziehe und nackt zeige und mich schamlos Euren Sprüchen aussetze, denn Eure Witze zeigen mir, was ihr verstanden habt. Ja gut, zugegeben es macht mir auch Spass, Euch zu zeigen, wie leicht sich Euer Interesse manipulieren lässt. Aber eigentlich ist es schade, dass ich auf diese Art und Weise schreiben muss, um Eure Reaktionen heraus zu fordern. Allerdings komme ich Euch damit auch noch auf einer anderen Ebene entgegen, denn alle diese Gedichte, die alles andere als Pervers sind und sehr viel Tiefe enthalten, lassen sich durchaus auch mit geringer Tiefsinnigkeit lesen, wenn man sie so auf diese Weise auch niemals verstehen wird, doch dies liegt wahrscheinlich auch nicht im Interesse von vielen. Ich bin mir auch im Klaren darüber, dass es Menschen geben wird, die sagen ich bin mir mit diesen Texten selbst untreu geworden, dies stimmt vielleicht auch ein wenig, allerdings wer die Texte aufmerksam liest, wird in ihrem Kern immer wieder dieselben Gedanken finden, welche für mich schon früher sehr wichtig waren.

Traditionsgemäss sollte jetzt das ehrlich gemeinte Angebot von mir kommen, dass ich gerne bereit bin, die manchmal verwirrende Inhalte meiner Gedichte in einem Gespräch zu erklären. Doch auch dieses Angebot möchte ich einschränken, denn ich möchte nur noch mit diesen Lesern sprechen, die bereit sind mich und sich selber ernst zu nehmen, mit den Anderen lasse ich es wahrscheinlich lieber bleiben. Trotzdem für ein ernstes Gespräch bin ich natürlich zu jeder Zeit gerne bereit, ein Wort oder auch ein Anruf genügt.

Und wie gewöhnlich war es natürlich nicht meine Absicht, alle Fragen in meinen Texten zu beantworten, weil ich auf der einen Seite nicht alle Antworten kenne und auf der anderen Seite schätze ich ein offenes Gespräch natürlich immer noch höher ein als jeden noch so gefühlvollen Text, denn dieser bleibt immer leblos.

Nun bin ich wirklich am Ende angelangt, was mir bleibt, ist Dir zu danken für Deine grosse Geduld und Dein Verständnis, ansonsten bleibt mir nur noch Eines übrig, nämlich zu schweigen.

Andrew Freiermuth