Mit meinen Augen Teil 2

HILFLOS ABER STOLZ

HILFLOS ABER STOLZ

HILFLOS ABER STOLZ

Ich würde jetzt eigentlich liebend gerne weinen

Aber eine innere Stimme kann es nicht gut meinen

Weil sie sagt mir immer wieder von Neuem - Nein

Und dies kann wirklich nicht meine Wahrheit sein

Denn mein Herz, es ist traurig und so verbittert

Und meine ganze Hoffnung schon längst zerknittert

Weiss nicht mehr, wie soll es bloss weiter gehen?

Wie kann ich in diesem meinem Irrgarten bestehen?

Kann Eure lachenden Gesichter nicht mehr ertragen

Aber dies getraue ich mir einfach nicht zu sagen

Haut bloss ab oder macht Eure saudummen Sprüche

Weil meine kleine Welt ging heute in die Brüche

Und ich weiss genau ihr könnt es nicht verstehen

Ich brauche Euch jetzt, aber dies sage ich nicht

Ich gebe nicht zu, wie mein Herz entzwei bricht

Dies werde ich Euch und mir niemals eingestehen

Nein, dies müsst Ihr mir schon alleine ansehen

Um Hilfe, da bitte ich Euch ganz bestimmt nie

Ich gehe auch heute sicher nicht auf meine Knie

Denn mein Stolz wird das immer wieder verhindern

Mein Kummer, er wird sich vielleicht nicht lindern

Wenn ich auch weiter so kühl und würdevoll bleibe

Und meine Hilflosigkeit nur ganz stumm beschreibe

Doch dies entspricht meiner Art und meinem Wesen

Und dies ist auch schon immer genau so gewesen

Ich weiss, ich habe wirklich kläglich versagt

Doch wenn mich auch irgendjemand danach fragt

Werde ich ihm meine Angst so niemals eingestehen

Wird es auch nie mehr so wie früher weiter gehen

Weil ich möchte doch mit wehender Fahne untergehen

Ist dies für die Meisten auch schwer zu verstehen

Wische mir mit der Hand über mein Gesicht

Aber weinen - weinen, dies tue ich nicht

Oder vielleicht halt doch, es ist wahr

Aber meine Tränen fliessen unsichtbar

WO WAR ICH?

WO WAR ICH?

Du konntest Dich nur noch schwer bewegen

Du bist in Den letzten Atemzügen gelegen

Du lagst im Sterben, ich konnte es sehen

Nein, dies ist mir sicher nicht entgangen

Ich konnte da einfach nicht daneben stehen

Und aus diesem Grund bin ich auch gegangen

Ich bin mit irgendwelchen Ausreden gekommen

Und habe kurz und schnell Abschied genommen

Dann bin ich rasch aus dem Haus raus gerannt

Meine tiefe Trauer hat mich dabei übermannt

Ich schaffte es nicht, zu bleiben an Deiner Seite

Und nur deshalb suchte ich so schnell das Weite

Ich irrte durch eine lebendige, fröhliche Stadt

Aber ich fühlte mich dabei so traurig und matt

Durch Dich verliere ich auch von mir ein Stück

Denn ich wusste, kehre ich nach Hause zurück

Komme ich zu spät, dann lebst Du nicht mehr

Und dies zu verstehen, fällt mir so schwer

Du gehörtest doch immer zu meinem Leben

Hast mir immer Dein Verständnis gegeben

Und jetzt stirbst Du ganz leise zu Haus

Ich halte meine eigene Trauer nicht aus

Habe eine sichere Distanz davor gesucht

Und doch nicht gefunden auf meiner Flucht

Ich war nicht bei Dir und hielt Deine Hand

Ich war für Dich kein verlässlicher Beistand

Liess Dich in Deinem Sterben einfach allein

Und hatte nicht die Kraft, um anwesend zu sein

Spendete Dir in der schweren Stunde kein Wort

Nein, ich lief sogar noch aus Deiner Nähe fort

Und aus diesem einen Grund, da schäme ich mich

Denn ich frage mich immer wieder, wo war ich?

Als es doch galt Dir in Deiner Not beizustehen

Ich war nicht da, um Dir Deine Hand zu halten

Um dann mit Dir gemeinsam Dein Leben anzusehen

Alle diese Erinnerung, die nie werden erkalten

Du hast Deinen letzten Atemzug nun ausgehaucht

Ich weiss, Du hättest mich dabei so sehr gebraucht

TEUFELSZEUG

TEUFELSZEUG

TEUFELSZEUG

Gestern spät abends bist Du noch zu mir gekommen

Überrascht und erschreckt habe ich es vernommen

Wie kamst Du bloss an dieses Teufelszeug ran?

Weisst Du nicht, dass man daran sterben kann?

Und jetzt stehst Du völlig hilflos vor mir

Mit allen diesen teuflischen Drogen in Dir

Deine Augen sind starr und weit aufgerissen

Und mit zittriger Stimme lässt Du mich wissen

Alle Details von Deinem allerersten Fehltritt

Ohne gross zu überlegen. machtest Du damals mit

Und von diesem Augenblick an ging alles schief

Ich schaue Dir in Deine dunklen Augen ganz tief

Die Tränen haben Deine bleichen Wangen an genetzt

Ich sage leise: "Ich verspreche Dir hier und jetzt

Ich hole Dich aus dem Schlamassel hier wieder raus

Und ich bringe Dich ganz sicher zurück nach Haus

Gib Du bitte nicht auf, komm gib mir Deine Hand

Glaube mir doch, der Ausweg, er ist mir bekannt

Lass sie ruhig reden, lass sie neugierig gaffen

Ich weiss, zusammen werden wir es sicher schaffen"

Ich nehme Dich in den Arm und halte Dich ganz fest

Verlier von Deiner Hoffnung nicht den letzten Rest

Du weinst jetzt endlich frei und völlig ungehemmt

Und mein Hemd ist von Deinen Tränen nass geschwemmt

Fühle wie Du Deine Hände nicht mehr zu Fäusten ballst

Und sie ganz krampfhaft in meinen Hemdstoff krallst

Ich rede weiter: "Du musst mir ganz fest vertrauen

Kannst Dich mit Hilfe meiner Kraft wieder aufbauen

Und so werden wir diese teuflischen Drogen besiegen"

Fühle Deinen zittrigen Körper in meinem Arm liegen

Und Dein Schluchzen fährt mir durch meine Knochen

Ich tröste Dich: "Ich habe es Dir doch versprochen

Ich hole Dich da ganz wohl behütet auch wieder raus

Und ich bringe Dich sicher wieder zurück nach Haus

Dafür werde ich die ganze Kraft, die ich habe, geben

Du bekommst noch eine zweite Chance in Deinem Leben

Es ist ein neues Leben, bei welchem Du heute anlangst"

Deine dunklen, aufgerissenen Augen machen mir Angst

Ich halte Dich noch etwas fester und ich küsse Dich

Vertraue mir, ich lasse Dich sicher nicht im Stich

GEHE NICHT VORBEI

GEHE NICHT VORBEI

Ich wusste nicht, dass man so einsam sein kann

Zünde die rote Kerze auf meinem Schreibtisch an

Und lösche anschliessend in dem Zimmer jedes Licht

Dass ich Dich Mal vermissen würde, ahnte ich nicht

Doch dies nützt mir nichts, denn Du bist nicht hier

Aber trotzdem fühle ich Deine Wärme ganz tief in mir

So versuche ich immer wieder, Deine Hand zu erreichen

Doch mein Vorhaben kann mir leider niemals gelingen

Weil Deine Hände mir wie eine Fata Morgana entweichen

Nur mein stummer Traum kann die Realität durchdringen

Er führt mich auf sicheren Flügel sanft weg von hier

Und bringt mich zielsicher fort in die Arme von Dir

Weil ich mich nur dort wirklich wohl fühlen kann

Und deshalb bitte - bitte schaue mich doch auch an

Gehe nicht vorbei, lasse mich nicht einfach allein

Hier in diesem so finsteren Zimmer im Kerzenschein

Weil ich bin doch über beide Ohren verliebt in Dich

Und deshalb wünsche ich mir jetzt auch ganz heimlich

Dein hübscher Körper sanft in meinen Armen zu fühlen

Auch ganz zärtlich in Deinem langen Haar zu wühlen

Und furchtbar stolz möchte ich Dir meine Hand geben

Um Deine sanfte Geborgenheit und Liebe zu erleben

Will Dir verliebt in Deine braunen Augen schauen

Und Dir meine verborgenen Geheimnisse anvertrauen

Weil ich bin in Dich wirklich furchtbar verliebt

Ich wusste nicht, dass es so etwas überhaupt gibt

Vertrauensvoll will ich mich in Deine Hände geben

Um mit Dir, alle meine geheimsten Träume zu erleben

Bitte gehe nicht so vorbei, lasse mich nicht allein

Allein in diesem so finsteren Zimmer im Kerzenschein

Ich weiss nicht ob und mit wem Du heute Abend ausgehst

Ich weiss doch nicht einmal, ob Du mich noch verstehst

Welches grosse Leid mir diese Herzschmerzen bereiten

Mein Problem ist der Traum nach Deinen Zärtlichkeiten

Ich bitte Dich gehe nicht vorbei, lasse mich nicht allein

Weil so einsam ganz ohne Dich, will ich doch nie mehr sein

FÜR MEINE FREUNDE

FÜR MEINE FREUNDE

Alle bekannten Gesichter fanden sich hier zusammen

Ich kenne Eure Charakter so gut und auch Eure Namen

Doch ich bleibe zögerlich irgendwo im Abseits stehen

Um Euch von der Stelle aus, bei Eurem Treiben zu zusehen

In kleinen Gruppen höre ich Euch diskutieren, ganz leise

Trotzdem macht sich eine Stille breit, auf seltsame Weise

Welche nur von Zeit zu Zeit ein lautes Lachen durchdringt

Was mich jedoch auch nicht in die Gegenwart zurück bringt

Es sind so viele vergangene Geschichten, die uns verbinden

Alle die Erinnerungen werden wohl niemals mehr verschwinden

Sie zum Beispiel hielt ich einst im Arm und habe sie geküsst

Mit ihm dort hatte ich Streit, habe ihn nicht mehr gegrüsst

Und mit ihm war ich in den Ferien, irgendwo in Griechenland

Sie dort drüben bot mir in einer schweren Stunde ihre Hand

Jeder Einzelne von Euch hat sein ganz persönliches Gesicht

Und ich weiss es heute doch schon, ich vergesse Euch nicht

Denn viel zu viel hat mich mit Euch allen hier verbunden

Durfte mit Euch zusammen die Welt der Emotionen erkunden

Und so manches unvergessliche und grosse Abenteuer erleben

Bin dankbar, weil jeder von Euch hatte mir so viel zu geben

Deshalb ist es nicht leicht, doch ihr müsst mich verstehen

Aber ich habe gar keine Wahl, ich muss diesen Schritt wagen

Beginne ich mich auch heute schon ganz heimlich zu fragen

Wird mich grosses Heimweh nach Euch allen hier ergreifen

Wenn ich Morgen durch eine fremde Region werde streifen

Meine Gedanken kehren wieder zurück, ich bin wieder hier

So sehe ich wieder alle Eure fröhlichen Gesichter vor mir

Und diese lachenden Gesichter lassen es mich klar wissen

Ich werde jeden Einzelnen von Euch schrecklich vermissen

Denn mit wem soll ich in Zukunft alle meine Sorgen teilen

In welchen warmen Schutz werde ich bei einer Gefahr eilen

Wenn durch mein Abschied diese alte Welt zusammen bricht

Was wird sein, die Antwort darauf kenne ich ja auch nicht

Und trotzdem ich weiss, es ist Zeit, ich muss jetzt gehen

Ich darf in diesem Augenblick einfach nicht zurück sehen

Weil sonst werde ich vielleicht auch schon wieder schwach

Ich gehe nun ohne ein Abschiedswort, schlage keinen Krach

Es ist besser, wenn ich nachts gehe und auch ganz heimlich

Wer weiss, vielleicht denkt ihr trotzdem später noch an mich

EINFACH IN LIEBE

EINFACH IN LIEBE

Wir liessen die Stunden vom Zufall gestalten

Ein Abend lang geküsst und "Händchen" gehalten

Und Dich schon seit vielen Stunden so begehrt

Irgendwann müde aber glücklich zurückgekehrt

Jetzt sind wir endlich bei Dir zuhause allein

Und trinken gemütlich zusammen ein Glas Wein

Ich nahm Dich fest in den Arm und küsste Dich

Etwas intensiver als vorher, leidenschaftlich

Beinahe nebenbei leicht Deine Bluse angehoben

Und ganz sorgfältig meine Hand darunter geschoben

Um sie zärtlich über Deine nackte Haut zu bewegen

Ich spüre wie sich Dein Körper nun beginnt zu erregen

Öffne von der Bluse die Knöpfe, einen nach dem anderen

Und lasse die Hand hinunter bis zu Deinem Knie wandern

Um dann wieder zwischen Deinen Beinen hinauf zu gleiten

Meine Fingerspitzen berühren Dich voller Zärtlichkeiten

Durch Deinen ganzen Körper geht ein ganz kurzes Zucken

Auch in mir staut sich die Hitze, muss erst mal schlucken

Um dann doch innezuhalten und Dir in die Augen zu schauen

Aber Du lächelst mich nur stumm an, ganz voller Vertrauen

Und gibst mir zärtlich einen lieben und unendlichen Kuss

Ganz sanft spüre ich Deine Hand an meinem Reissverschluss

Allerdings nur, um einige wenige Augenblicke dort zu rasten

Bevor sie sich vorsichtig beginnt danach weiter zu tasten

Die Spannung wurde unerträglich, von nackter Lust gepackt

Und kurze Zeit später standen wir Beide da, völlig nackt

Die Strecke in das Schlafzimmer, sie war furchtbar weit

Wenn auch etwas verkürzt von gegenseitiger Zärtlichkeit

Zwei feucht glänzende Körper verwickelt in Leidenschaft

In der Nacht in Deinem Arm eingeschlafen, völlig geschafft

Ich hatte viel zu gierig aus dem Kelch der Liebe getrunken

Trotzdem war ich in einen so wunderschönen Traum versunken

Am nächsten Tag klang der dumme Wecker so furchtbar schrill

Dabei war es vor einem kurzen Moment noch so wunderbar still

Ich stöhne nur leise: "Wer macht hier bloss ein solchen Krach"

Aber Du lässt mich nicht in Ruhe und küsst mich zärtlich wach

Und das sehr warme Sonnenlicht hielt es nicht weiter verborgen

Es wurde Zeit, ich musste nun gehen, weil es war schon Morgen

Und deshalb kleidete ich mich wieder an, ganz entschlossen

Mit der Wahrheit über diese Nacht fest in mir verschlossen

Aber manchmal geht sie mir trotzdem wieder durch den Kopf

Und ich öffne wieder von Deiner Bluse sanft Knopf um Knopf

Berühre Dich wieder leicht an den verbotenen intimen Stellen

In der Erinnerung schlägt die Leidenschaft wieder ihre Wellen

KATASTROPHENTOURISMUS

KATASTROPHENTOURISMUS

Die Sonne schien, denn es war mittags um drei

Ich kam ganz zufällig an diesem Platz vorbei

Und denke sofort, da muss etwas passiert sein

Weil es stehen viele Leute herum und beobachten

Und jemand erzählt: "Der Unfall war gar nicht klein

Es war ein Golf und ein Manta, die zusammen krachten

Eine Fussgängerin schleuderte es an den Strassenbord

Sie schlug mit dem Kopf hart auf und sie starb sofort

Sie kam kurz vorher aus dem Laden eine hübsche Frau"

Er war nahe dabei und er sah den ganzen Unfall genau

"Der Mantafahrer hat einen Schock und kleinere Leiden

Sie mussten ihn mit dem Schweissbrenner herausschneiden"

Und fachmännisch wird auch der Fahrer vom Golf behandelt

Während mit lautem Getöse ein Rettungshelikopter landet

Man beginnt sofort, sorgfältig den Golffahrer einzuladen

Denn er kam deutlich sichtbar zu sehr grossem Schaden

Durch den Unfall wurde ihm der rechte Arm abgerissen

Die vielen Zuschauer wollten die Details genau wissen

Deshalb reissen sie ihre Fotoapparate aus den Taschen

Um noch einen spektakulären Schnappschuss zu erhaschen

Und darum stehen auch alle hier, um weiter zu glotzen

Ich finde dies erniedrigende Schauspiel eher zum kotzen

Sie drängeln, so dass eine Absperrung zusammen bricht

Mich erfüllt dies mit Grauen und ich verstehe es nicht

Und darum bleibe ich auch nicht hier beim Unfall stehen

Sondern ich kann da nur mit Abscheu in mir, weiter gehen

Ich frage mich: "Was liess ihre Herzen nur so erkalten?

Dass sie sich am Elend anderer so schamlos unterhalten"

Ich kenne darauf die Antwort nicht und denke nur leise

Hoffentlich sterbe ich selbst niemals auf diese Weise

Mein Tod soll für die Welt doch keine Unterhaltung sein

Da sterbe ich auch lieber zuhause ganz einsam und allein

Wie könnt ihr bei solchem Elend denn nur ruhig zuschauen?

Mich erfüllt dies alles wirklich mit abstossendem Grauen

Und es scheint mir, je mehr Blut fliesst desto mehr Leute

Sage mir doch, was ist dies nur für eine Tragödie heute?

Ich kann das beim besten Willen nicht genau verstehen

Warum könnt ihr da eigentlich bloss lachend zusehen?

Habt ihr denn nicht die geringste Spur von Mitleid?

Oder habt ihr dazu vielleicht überhaupt keine Zeit

WENN DIE LIEBE NICHT AUSREICHT

WENN DIE LIEBE NICHT AUSREICHT

Ich hielt Dich fest und habe Dich zärtlich geküsst

Wie habe ich diese Situationen immer wieder begrüsst

Trotzdem liess ich Dich aus meinen sicheren Armen gehen

Und blieb dann jedes Mal hilflos und ganz traurig stehen

Weil ich wusste doch, er schlug Dich und ich war Schuld

Und Du hast dazu auch noch gelächelt mit grosser Geduld

Aber ich kann in dieser Situation wirklich nicht scherzen

Denn Dein Schmerz tut mir auch weh tief in meinem Herzen

Und deshalb sage mir, was soll ich nur dagegen machen?

Mir vergeht bei diesem Anblick doch jedes frohe Lachen

Warum erträgst Du alles mit Deiner unendlichen Geduld?

Wir wissen doch Beide ganz genau, ich bin daran schuld

Sind meine Küsse wirklich diesen furchtbaren Lohn wert?

Warum hast Du Dich noch immer nicht von mir abgekehrt?

Dich leiden zu sehen tut sehr weh, denn ich liebe Dich

Und deshalb schmerzen diese brutalen Schläge auch mich

Mir ist dabei wirklich überhaupt nicht mehr zum spassen

Wenn ich Dich unter Tränen bitte, mich nun zu verlassen

Ich weiss zwar, ich müsste gehen, aber ich kann es nicht

Sage Dir die Worte mit lautlosen Tränen in meinem Gesicht

Es fällt mir schwer diese so harten Sätze auszusprechen

Aber er darf Dich mit seiner Gewalt niemals zerbrechen

Deshalb darfst Du die Sache nicht schweigend ertragen

Er darf Dich nie mehr meinetwegen so brutal schlagen

Ehrlich, mir ist zum Heulen, aber bitte - bitte gehe

Weil ich sonst leider keinen anderen Ausweg mehr sehe

Es hat keinen Sinn, wenn es für Dich nur zu Leid führt

Und Dein Herz trotz meiner Liebe kein Glück verspürt

Ich stehe einfach hier und fühle mich so fürchterlich

Denn ich weiss es doch genau, Du liebst alleine mich

Und das macht es für mich alles andere als einfach

Aber ich bin ihn wirklich nicht Wert, diesen Krach

Denn Du doch nur wegen mir mit Deinen Eltern hast

So bin ich für Dich trotz der Liebe nur eine Last

Und darum musst Du nun gehen, lasse mich im Stich

Wir wissen beide, ich liebe Dich und Du liebst mich

Aber eine gemeinsame Zukunft bleibt uns dabei keine

Ich weiss, es ist für Dich sicher einfacher alleine

Und deshalb können wir nicht mehr miteinander gehen

Gehe jetzt, ich sage Dir heute auf nimmer Wiedersehen

DIE SUCHE NACH RUHE

DIE SUCHE NACH RUHE

(Für Erich, Sabine, Thomas, Tanja, Felix und viele andere)

Ich höre Euch sehr gut zu, wenn ihr so redet über ihn

Trotzdem sehe ich in Euren Worten überhaupt keinen Sinn

Könnt ihr ihn jetzt nicht endlich einfach in Ruhe lassen

Er konnte und wollte sich Eurem Lebensstil nie anpassen

Vielleicht hat er sich deshalb letzte Woche umgebracht

Einige von Euch haben darum schon über ihn nachgedacht

Und haben es vielleicht sogar irgendwie kommen sehen

Doch die Meisten können sein Verhalten nicht verstehen

Aber das gibt bestimmt keiner von ihnen auch ehrlich zu

Und deshalb lassen sie ihn auch nach dem Tod nicht in Ruh

Es hat doch wirklich keinen Sinn nach Schuldigen zu fragen

Oder jetzt plötzlich seinen Tod mit vielen Tränen zu beklagen

Weil es für diese Trauer eigentlich schon etwas zu spät ist

Sein Charakter war etwas Besonderes und sicher nicht schlecht

Was man zu Lebzeiten einer Person viel zu leicht oft vergisst

Und sein sehr überraschendes Ende ist alles andere als gerecht

Aber er hat freiwillig diesen, seinen persönlichen Weg gewählt

Und damit auch ein letztes Mal auf Euer Verständnis gezählt

Sterben wollte er zum Schluss ohne Schuldgefühle glücklich

Doch auch dies gelang ihm leider nicht, weil er irrte sich

Muss er sich auch nach seinem Tod noch so schuldig fühlen?

Er wollte mit seinem Tod bestimmt keine Vorwürfe enthüllen

Und die Schuld an seinem Schicksal gab er sich immer alleine

Er beklagte sich nicht, war sein Lebensweg auch voller Steine

Nein, sein kurzes Leben war alles andere als furchtbar einfach

Aber er ging seinen Lebensweg stumm, er schlug dabei nie Krach

Denn es war gar nicht seine Art und sein Wesen sich zu beklagen

Muss er sich nun nach seinem Selbstmord immer noch weiter fragen

"Muss ich auch jetzt weiter noch diesen grossen Kummer verbreiten"

Unter allen den Menschen, welche er doch von ganzem Herzen liebt

Denn es sind genau diese Menschen, welche sich nun laut streiten

Über die Schuldfrage, obwohl es darauf doch keine Antwort gibt

Also tut ihm den Gefallen und hört endlich auf zu fragen, warum?

Es gibt nie mehr eine Antwort darauf, er bleibt für immer stumm

Könnt Ihr ihm seinen Schritt nicht trotzdem endlich vergeben

Er hatte zum Schluss einfach nicht mehr genug Kraft zum leben

Und deshalb ist er doch auch für immer von uns allen gegangen

Er war damit auf der Suche nach Ruhe ist Euch dies entgangen

ZEHN KLEINE NEGERLEIN

ZEHN KLEINE NEGERLEIN

Wir waren eine Gruppe, welche sich gegenseitig vertraute

Und wo auch jeder völlig angstfrei in die Zukunft schaute

Wir waren nicht stark, aber wir liessen uns nicht besiegen

Wir hatten Mut, ganz egal was uns auch im Weg mag liegen

Voller Überzeugung wussten wir, es kommt für uns eine Zeit

Wo wir unsere Schicksale in Welt hinaus tragen, die Wahrheit

Wir wussten zwar dieser Schritt wird ganz sicher nicht leicht

Aber wir waren alle so überzeugt, dass unsere Kraft ausreicht

Und wir zweifelten auch niemals, dass alle Menschen auf Erden

Unseren ehrlichen Worten, von Herzen Glauben schenken werden

Doch als wir wenig später die allerersten Versuche unternahmen

War es von den Meisten Unverständnis, was wir zurück bekamen

Und keiner von uns wusste wieso, weil für uns war alles klar

Wir haben es erlebt und erlitten, es war doch wirklich wahr

Aber geglaubt hat unsere ehrliche Geschichte trotzdem niemand

Haben wir alle die Menschen in unserer Mitwelt denn verkannt?

Wir wussten es nicht und blieben deshalb traurig stehen dort

Wir hatten überhaupt keine Ahnung, wie man lebte an dem Ort

Da starb plötzlich der Erste von uns, kurz darauf der Zweite

Und die Restlichen, sie suchten danach verzweifelt das Weite

Von dieser Zeit an, waren wir plötzlich, so leicht zu besiegen

Konnten irgendwie keinen Boden mehr unter die Füsse kriegen

Doch wir versuchten trotzdem wieder, unsere Leben einzurichten

Und lauschten verstohlen immer wieder erschrocken den Berichten

Wenn irgendjemand erzählte, der Nächste von uns sei gegangen

Und dann hielt uns oftmals hilflos die grosse Trauer gefangen

Doch wir taten immer einfach so, als wäre gar nichts geschehen

Fragten uns höchstens einmal heimlich, wie wird es weitergehen?

Wird man von uns das Lied von den zehn kleinen Negerlein singen

Oder wird vielleicht einem Teil von uns das Überleben gelingen

Ich glaube es langsam nicht mehr, denn wir sind nur noch drei

Die neun anderen sind längst ihre Sorgen los, sie sind nun frei

Die drei Überlebenden fragen sich wohl, wie ich manchmal heimlich

Wer wird Morgen oder Übermorgen der Nächste sein, vielleicht ich?

Die Antwort darauf kennt natürlich keiner, doch was jeder weiss

Wenn der zweitletzte von uns Zwölfen sterben muss, so ganz leis

Wird der letzte Überlebende die Wahrheit sagen, bevor er geht

Dann kann kein Mensch auf dieser weiten Welt mehr ehrlich sagen

Sie wussten gar nicht, was Andere durch ihr Verhalten ertragen

Trotzdem bin ich fast sicher, dass es auch dann niemand versteht

TALKING AT MIDNIGHT

TALKING AT MIDNIGHT

Nun lag ich da, im warmen Schlafsack eingehüllt

Und mein Herz war mit neuen Erfahrungen gefüllt

Hinter mir lag ein wirklich sehr aufregender Tag

Voller Ereignissen, die ich von ganzem Herzen mag

Trotzdem drehte ich mich im Schlafsack hin und her

Einfach abzuschalten fiel in diesem Moment schwer

Ich hatte immer wieder über diesen Tag nachgedacht

Dabei war es nun doch schon längst nach Mitternacht

Aber ich konnte einfach keinen ruhigen Schlaf finden

Und so musste ich aus diesem Schlafsack verschwinden

Ich machte mich still auf, setzte mich in eine Ecke

Wo ich in dieser Dunkelheit ganz überrascht entdecke

Dass ich nicht der Einzige war in dieser Ecke, hier

Denn plötzlich sassest Du an meiner Seite, neben mir

Ich fragte leise: "Was machst Du hier um diese Zeit?"

Und ich erfuhr, es war wie bei mir die Schlaflosigkeit

Welche Dich nach Mitternacht hier an diesen Ort führte

Es war die Aufregung vom Tag, welche wir noch verspürten

Wir hatten uns bis zu diesem Treffen gar nicht gut gekannt

Und fühlten trotzdem sehr schnell, dass uns viel verband

Wir erzählten uns gegenseitig von den vergangenen Tagen

Und begannen uns anschliessend auch neugierig zu fragen

Was wird wohl Morgen am allerletzten Tag noch alles sein

Die Differenzen in unseren Ansichten waren wirklich klein

Und so begannen wir nun auch, über uns selbst zu sprechen

Dabei begann auch das letzte Eis, zwischen uns zu brechen

Und wir waren uns in diesem Augenblick wirklich sehr nah

Wir wussten auch beide überhaupt nicht, wie dies geschah

Seltsam, aber wir hatten gegenseitig so grosses Vertrauen

Liessen uns vollkommen ungehindert in die Seelen schauen

Und dieses ehrliche Gespräch tat uns beiden wirklich gut

Denn es gab uns für die vielen neuen Aufgaben wieder Mut

Wir waren auch so in unserer offenen Diskussion gefangen

Dass wir nicht bemerkten, wie die Stunden sind vergangen

Aber spät in der Nacht ergriff uns doch noch die Müdigkeit

Und wir sahen deshalb nun auch ein, es wurde für uns Zeit

Ein Punkt zu setzen und unser Tete à Tete nun abzubrechen

Es bleiben noch viele Gelegenheiten, um weiter zu sprechen

Also wünschten wir uns fröhlich noch eine sehr gute Nacht

Und haben uns wieder bequem in unsere Schlafsäcke gehüllt

Unsere Herzen mit einer weiteren schönen Erfahrung gefüllt

Und so waren wir auch am nächsten Morgen glücklich erwacht

NEUGIERIGE HÄNDE

NEUGIERIGE HÄNDE

Es ist eine wunderbare sternenklare Nacht

So als wäre sie nur für uns alleine gemacht

Du erklärst mir die Namen der vielen Sterne

Die uns beiden hell leuchten aus der Ferne

Ich lausche Deinen leisen Worten zwar gerne

Denn sie sind ganz bestimmt richtig im Kerne

Aber jetzt wäre es mir lieber, Du würdest schweigen

Weil ich möchte Dir meine neugierigen Hände zeigen

Lasse die verflixten Sterne doch heute Sterne sein

Wir sind in dieser schönen Nacht hier ganz allein

Und Worte brauchen wir dabei bestimmt keine mehr

Dich von Herzen zu lieben fällt mir nicht schwer

Meine so neugierigen Hände wollen Dich liebkosen

Auf der Suche nach Deinen kleinen zarten Almosen

Meine neugierigen Hände wollen Dich nur berühren

Um mit Dir so ganz intime Zwiegespräche zu führen

Du redest weiter leise von den Sternen, immer noch

Dabei wünsche ich mir nur Eines sehnsüchtig, doch

Du würdest alle diese Worte tief in Dir bewahren

Um jetzt mit mir eine andere Dimension zu erfahren

Meine Lippen näheren sich sehr langsam Deinem Mund

Und Du verstummst plötzlich, scheinbar ohne Grund

Deine braunen Augen schauen mich ganz gefesselt an

Schlagen mich vollkommen unausweichbar in ihren Bann

Während sich meine Lippen nun sanft auf Deine pressen

Die hellen Sterne und die Welt um uns längst vergessen

Dies sind solche Augenblicke, um das Leben zu geniessen

Und Dich ganz zärtlich, fest in meine Arme zu schliessen

Ich werde Dich niemals mehr in meiner Zukunft loslassen

Um kein Moment von meinem Glückes ungenützt zu verpassen

Ich habe die wunderbarste Liebe in Deiner Seele gelesen

Und ich bin niemals zuvor so ehrlich glücklich gewesen

Jede Menge Zärtlichkeiten von Dir so zum verschwenden

Mit meiner Hoffnung diese Nacht würde nie mehr enden

Zärtlich gebe ich Dir einen unendlich langen Kuss

Und mir wird dabei so klar, wie schön es sein muss

Fest in Deinen warmen, beschützenden Arm zu liegen

Um dann mit Dir zusammen auf den Mond zu fliegen

ICH HABE DIESE FRAU GELIEBT

ICH HABE DIESE FRAU GELIEBT

Ich weiss, dass es viel schlauere Sprüche gibt

Doch ich habe diese Frau ganz ehrlich geliebt

Und deshalb lasse Dir von mir nur Eines sagen

Sorge dafür, dass sie sich nie muss beklagen

Küsse sie zärtlich, nimm sie fest in den Arm

Geniesse ihre Liebe und verfalle ihrem Charme

Führe sie stolz durch die Stadt an Deiner Hand

Mir sind diese Momente des Glückes wohl bekannt

Trotzdem werde ich Euch dabei schweigend zusehen

Ich werde Eurer Liebe bestimmt nicht im Weg stehen

Doch wenn sich die Gerüchte über Dich bewahrheiten

Dass Du Gewalt vermischt mit Deinen Zärtlichkeiten

Dann werde ich daneben bestimmt nicht mehr kneifen

Und ich werde mit meinem ganzen Einfluss eingreifen

Deshalb glaube mir, solltest Du es tatsächlich wagen

Sie im falschen Namen der grossen Liebe zu schlagen

Werde ich nicht mehr einfach so tatenlos hier stehen

Denn dann werden wir uns als Feinde in die Augen sehen

Und deshalb sei vorsichtig sei vor mir immer auf der Hut

Denn ich dulde es niemals, dass jemand wie Du ihr weh tut

Und in diesen Punkten spricht Deine Vergangenheit für sich

Ich kenne alle diese Geschichten, die man erzählt über Dich

Dass sie alle gelogen sind, musst Du mir erst einmal zeigen

Und vorläufig werde ich dazu auch noch tatenlos schweigen

Ich rede nicht, solange Du mir garantierst für ihr Glück

Lasse Dir nichts vorwerfen, auch nicht das kleinste Stück

Denn solltest Du ihr auch nur irgendwie absichtlich wehtun

Würde mich gar nichts mehr aufhalten, ich würde nicht ruh'n

Bis ich Dir alles heimgezahlt habe von ihrem grossen Schmerz

Und glaube mir, es ist ganz bestimmt überhaupt kein Scherz

Wenn ich hier vor allen Leuten hoch und heilig verspreche

Dass, solltest Du ihr wehtun, werde ich sie in jedem Fall rächen

Wenn dies in ihrer Zukunft eines Tages nötig sollte werden

Dann nämlich, wenn Du ihr zufügst irgendwelche Beschwerden

Doch bietest Du ihr Liebe, viel Wärme und auch Geborgenheit

Dann erlebst Du von mir auch bestimmt keine Feindseligkeit

Und ich werde Dir als sehr guter Kollege meine Hand geben

Nur wenn Du es Dir erlaubst ihre wunderbare grosse Liebe

Zu beantworten mit dem falschen Weg, nämlich mit Hiebe

Dann garantiere ich Dir, zerstöre ich auch Dein Leben

MIT DIR MÖCHTE ICH AUFSTEHEN

MIT DIR MÖCHTE ICH AUFSTEHEN

Mit Dir zusammen möchte ich so gerne aufstehen

Um gemeinsam mit Dir den Sonnenaufgang zu sehen

Wenn in den Morgenstunden der neue Tag erwacht

Nach einer sehr langen und durchgeliebten Nacht

Mit Dir möchte ich aufstehen, wenn ich am Boden liege

Zusammen mit Dir möchte ich gerne teilen meine Siege

Gemeinsam mit Dir die gesamte Welt ganz neu erleben

Und nach dem wahren und so unendlichen Glück streben

Mit Dir gemeinsam möchte ich an jedem Tag aufstehen

Um mit Dir durch das Wellental des Lebens zu gehen

Zusammen mit Dir will ich auf dem Bergkamm lachen

Und gemeinsam mit Dir sich im Tal die Sorgen machen

Dich zu lieben, mit Dir zu reden und zu schweigen

Von Dir lasse ich mir alle Wunder der Welt zeigen

Das Grösste davon ist, in Deine Augen zu schauen

Und der grossen Tiefe Deiner Seele zu vertrauen

Mit Dir möchte ich jeden neuen Morgen aufstehen

Um mit Dir dann durch Himmel und Hölle zu gehen

Um nur gemeinsam mit Dir zu weinen und zu singen

Und dabei über die grössten Hindernisse zu springen

Die uns hier irgendwo auf dem Lebensweg im Weg liegen

Zusammen mit Dir allein zu verlieren und auch zu siegen

Gemeinsam mit Dir in dieser Welt immer nur Eins zu sein

Und trotzdem niemals mehr irgendwann nur mit mir allein

Deshalb möchte ich mit Dir zusammen jeden Tag aufstehen

Um gemeinsam mit Dir jede Nacht durch die Träume zu gehen

Und so von Dir in den allerfrühsten Stunden von jedem Tag

Zu hören Dein ruhigen und Dein wunderbar festen Herzschlag

Und mir wird in diesen Situationen immer wieder still klar

Für mich wurde durch Dich der schönste Himmel auf Erden wahr

Deshalb möchte ich Dich immer wieder in meine Arme nehmen

Denn ich muss mich vor Dir meiner Nacktheit nicht schämen

Weil ich weiss, dass Du mir in aller Ewigkeit vertraust

Und wenn Du sanft und zärtlich aus Deinen Augen schaust

Weiss ich noch mehr Glück, als ich habe, gibt es nicht

Und ich bin mir ganz sicher, dass es niemals zerbricht

Um Dich zu lieben, da lasse ich keine Gelegenheit aus

Und schreie es furchtbar laut in die weite Welt hinaus

Mit Dir zusammen möchte ich an jedem Tag neu aufstehen

Um mit Dir früh am Morgen den Sonnenaufgang zu sehen

BLUTIGE HÄNDE

BLUTIGE HÄNDE

Klebriges Blut tropft auf den Boden von meinen Händen

Und furchteinflössende Schatten kleben an den Wänden

Feuerwehrmänner, welche über den weiten Platz rennen

Versuchen die Häuser zu retten, die lichterloh brennen

Das Unterfangen ist sinnlos. Leute rennen hin und her

Suchen Schutz vor dem alles vernichtenden Flammenmeer

Die Meisten von den Menschen weinen leise und schreien

Um sich vielleicht auf diese Art und Weise zu befreien

Eine einzelne Person fällt irgendwie auf, in der Masse

Es ist eine sehr junge Frau, sie rennt über die Strasse

Sie hält zitternd ein noch kleines Kind fest in dem Arm

Ihr langes, brennendes Kleid gibt ihr sicher sehr warm

Und das Kind fest in ihrem Arm ist auch schon lange tot

Von meinen Händen tropft Blut auf den Boden, es ist rot

Alles was man sehen kann rund herum, es liegt in Scherben

Ausser den vielen Menschen, aber auch sie fallen nun nieder

Um lautlos und zum Schluss, ohne grosses Aufsehen zu sterben

Und in diesem Moment erinnere ich mich ganz plötzlich wieder

Ich liebe Dich so sehr, hat sie damals leise zu mir gesagt

Und sie sei sich sicher, dass sie es niemals mehr vergisst

Liebe - Liebe, habe ich daraufhin nur beinahe stumm gefragt

Ob sie denn eigentlich überhaupt genau weiss, was dies ist

Natürlich konnte sie meine Frage überhaupt nicht verstehen

Deshalb hat sie mich nur verwirrt und überrascht angesehen

Ich hätte ihr diese Frage vielleicht doch nie stellen sollen

Weil, was hätte sie mir denn überhaupt auch antworten wollen

Ihr Blick war irgendwie leer und ganz matt, beinahe wie tot

Aber wir hatten überhaupt keine Ahnung von der grossen Not

Denn ihr, mir und auch Euch allen ging es ja furchtbar gut

Von meinen Händen tropft auf den Boden immer noch das Blut

Irgendwann habe ich doch noch einige Nächte mit ihr verbracht

Aber wer hat damals aus unserem Kreis denn schon daran gedacht?

Überlege ich noch bei mir, als ich mit Seife meine Hände wasche

Dann packe ich die notwendigsten Sachen in meine kleine Tasche

Schliesse daraufhin die Türe sorgfältig ab und gehe dann fort

Denn zu viel wäre in diesem Moment doch nur jedes weitere Wort

Deshalb lasse ich es jetzt auch bleiben und werde nun schweigen

Die weitere Geschichte, sie wird meine und Deine Schuld zeigen

LIED EINES BLINDEN MÄDCHENS

LIED EINES BLINDEN MÄDCHENS

Lasst mich doch auch zu Euch rein

Ich fühle mich einsam und allein

Lasst mich doch in Eure Welt rein

Ich möchte auch Eine von Euch sein

Lasst mich nicht draussen vor der Tür stehen

Weil ich möchte doch auch Eure Welt ansehen

Ich will mit allen Euren bunten Farben malen

Ich möchte mit Euch in Eurer Sprache prahlen

Ich will von denselben Bäumen wie ihr fallen

Und mich mit den gleichen Gefühlen verknallen

Warum nur bleibt mir das alles denn verwehrt?

Bin ich denn irgendwie in dieser Welt verkehrt?

Oder ist irgendetwas falsch mit meinem Gesicht?

Ist dies der Grund, warum lasst ihr mich nicht?

Ich will doch die gleichen Lieder wie ihr singen

Mit Euch am Abend im dunklen Wald herum springen

Ich möchte mit Euch gemeinsam in ein Kino gehen

Oder am Abend in der Diskothek die Jungs ansehen

Will mit Euch zusammen dieselben Streiche machen

Und über einen Fahrradsturz eines Fremden lachen

Ich möchte dieselben Kleider wie ihr auch tragen

Mich so ängstlich wie Ihr an ein Rendez-Vous wagen

Ich weiss nicht, warum lasst ihr mich dies nicht?

Sagt mir ehrlich, was eigentlich dagegen spricht

Sitzt vielleicht mein langes Haar nicht richtig?

Oder ist dies am Ende gar nicht furchtbar wichtig?

Trage ich etwa farblich unpassende Schuhe zum Kleid?

Dafür will ich mich entschuldigen, es tut mir leid

Aber vielleicht verlange ich von Euch auch zu viel

Es ist ja nicht meines sondern Eures Lebensspiel

Und Ihr müsst mir freiwillig die Türen aufmachen

Denn sonst werde ich mit der Nase dagegen krachen

Ihr wisst ja, alleine schaffe ich das nie im Leben

Jemand von Euch muss mir schon seine Hand dazu geben

Denn manchmal bin ich so hilflos wie ein kleines Kind

Weil Ihr wisst ja, ich war schon von Geburt an blind

Das ist der einzige Unterschied zwischen Euch und mir

Sonst nichts, höchstens noch, dass ich oft einsam frier

Trotzdem Ihr könnt es zwar wahrscheinlich nicht verstehen

Aber in eure Herzen kann ich manchmal besser als ihr sehen

INSEL DER TRÄUME

INSEL DER TRÄUME

INSEL DER TRÄUME

Dicke schwarze Wolken ziehen vorbei auf ihrer Reise

Und der Regen fällt auf die Strasse leicht und leise

Der Mond hängt am dunklen Himmel, mächtig und schwer

Und die so nassglänzenden Strassen sind Menschen leer

Eine Katze lauert dort schon lange vor einem Mausloch

Und hofft auch zu dieser sehr späten Stunde immer noch

Es lässt sich endlich blicken eine unvorsichtige Maus

Gleichzeitig torkeln daneben zwei Betrunkene nach Haus

Sie versuchen dabei "So ein Tag wie heute.." zu singen

Laut aber falsch, die Melodie will ihnen nicht gelingen

Als plötzlich Einer der Beiden in einer Pfütze ausgleitet

Was dem Anderen sichtlich sehr grosses Vergnügen bereitet

Aber ansonsten ist niemand da, der ihn jetzt noch auslacht

Zu der schon fortgeschrittenen Stunde kurz vor Mitternacht

Ausser ein Liebespaar, doch für sein amüsantes Missgeschick

Haben diese beiden Verliebten in diesem Moment kein Blick

Viel zu sehr sind sie beschäftigt mit ihrer eigenen Liebe

Sie meiden die vom Licht beschienenen Stellen sowie Diebe

Es fällt ihnen nicht schwer, denn das Strassemlampenlicht

Zündet nicht weit, weil es sich in den Regentropfen bricht

Eine gemütliche Stille hat sich längst wieder eingefunden

Die Betrunkenen sind im Dunkeln einer Gasse verschwunden

Nur aus der beleuchtenden Beiz dringt gedämpftes Getuschel

Aber eher beruhigend, so wie das Rauschen in einer Muschel

Die Ruhe und der Frieden, gäbe es nur diesen Platz auf Erden

Es wäre der Himmel auf Erden, frei von Sorgen und Beschwerden

Wer denkt bei einem solchen Anblick schon an die grosse Not?

Dort draussen irgendwo auf der Welt, an Hunger, Krieg und Tod

Oder an die tödlichen Gifte, welche wir einatmen mit dem Wind

Vergessen bleiben auch die Menschen, die irgendwo allein sind

Alle diese Probleme existieren in einem kleinen Dorf gar nicht

Wenn in der Nacht um ein Uhr auf der Strasse erlöscht das Licht

Die Menschen, sie liegen dann in den Betten und träumen wunderbar

Von ihrer Liebe und wie schön der vergangene Tag eigentlich war

Nur die Katze lauert weiter leise, ohne sich zu bewegen

Irgendwo dort draussen vor dem Mausloch im kalten Regen

Und sie macht sich, langsam aber sicher, grosse Sorgen

Sie erwischt gar keine Maus mehr vor dem nahenden Morgen

KLEINES KIND SCHREIE

KLEINES KIND SCHREIE

KLEINES KIND SCHREIE

Kleines Kind, du musst dieser Welt zeigen

Dass es Unrecht ist, weiter so zu schweigen

Kleines Kind schreie, dass Du leben willst

Du musst Deiner lieben Mutter mitteilen

An derer Brust Du Deinen Hunger stillst

Dass keine Zeit mehr bleibt zu verweilen

Verschmutzte Flüsse zu retten und den Wald

Und rettet sie doch jetzt und nicht bald

Denn das Atmen fällt dem kleinen Kind schwer

Weil die Luftverschmutzung wird nur noch mehr

Kleines Kind falle Deinem Vater schreiend in das Wort

Wenn er erzählt von längst vergangenen Erfolgen im Sport

Schreie ihn an, dass Kriege so überhaupt nichts bringen

Weil auf diese Weise Tod und Leiden niemals verklingen

Und auch ein Sieger erreicht damit niemals sein Ziel

Und dies macht es so überflüssig und sinnlos das Spiel

Kleines Kind schreie, Du willst nie ein Soldat werden

Willst so nicht kämpfen für gar kein Land auf Erden

Man kann sich doch auch friedlich in die Augen sehen

Anstatt sich mit Waffen als Feinde gegenüber stehen

Schenkt Dir Deine Grossmutter wieder einmal Süssigkeiten

Kleines Kind schreie, das Leben hat auch andere Seiten

Denn wie viele Kinder wie Du haben gar nichts zu essen

Vielleicht hat das Deine Grossmutter auch nur vergessen

Denn es ist wirklich schon auf der ganzen Welt bekannt

Arme Menschen bezahlen mit dem Hunger unseren Wohlstand

Und sterben doch zu Millionen an gewöhnlichem Durchfall

Nicht da wo Du gerade lebst, aber sonst beinahe überall

Kleines Kind schreie, Du würdest so gerne etwas abgeben

Damit andere Kinder auch etwas haben, um froh zu leben

Wenn Deine Geschwister Dich schadenfreudig plagen

Kleines Kind dann schreie, um ihnen laut zu sagen

Dass es zusammen mit Toleranz so viel besser geht

Weil da nämlich überhaupt kein Unterschied besteht

Zwischen Weiss und Schwarz, zwischen arm und reich

Es sind doch alles Menschen und im Prinzip gleich

Die paar kleinen Differenzen lassen sich übersehen

Wenn irgendwann einmal keine Vorurteile mehr bestehen

Jeder weiss, Toleranz, Verständnis sind nicht schlecht

Kleines Kind schreie furchtbar laut für dieses Recht

Immer wenn ein Kind schreit, sollte man daran denken

Ihm auch später eine akzeptable Zukunft zu schenken

ZU MÜDE FÜR ERKLÄRUNGEN

ZU MÜDE FÜR ERKLÄRUNGEN

ZU MÜDE FÜR ERKLÄRUNGEN

Ich fühle mich langsam gar nicht mehr so gut

Aber ich weiss ja genau, was mir jetzt gut tut

Deshalb mache ich mich auf zur nächsten Bäckerei

Bin auf der Suche nach einer so süssen Schleckerei

Schnell habe ich etwas ausgewählt und auch bestellt

In meiner Hand halte ich schon das abgezählte Geld

Als aus dem Hintergrund eine Stimme zu mir dringt

Welche sehr wütend und auch sehr verärgert klingt

"An Drogenabhängige so wie Du verkaufen wir nicht"

Ich begreife zuerst nicht, dass man mit mir spricht

Weil ich bin nicht Einer, der sich in Drogen flieht

Obwohl es schon so wirken kann, wenn man mich ansieht

Denn es kann schon sein, dass ich sehr apathisch wirke

Und ich stehe auch nicht mehr so aufrecht wie eine Birke

Auch mein Blick ist nicht sehr beweglich eher glasig klar

Dies alles muss ich zugeben, denn es ist sicher wahr

Aber Drogen, nein, die nehme ich ganz bestimmt nicht

Wenn auch vielleicht sehr Vieles genau dafür spricht

Ganz langsam drehe ich mich zu der Stimme hinter mir um

Aber ich sage nichts zu dem Mann, ich bleibe lieber stumm

Weil mir fehlt die Kraft, um mich jetzt zu beschweren

Ich bin viel zu müde, um meine Situation zu erklären

Deshalb lasse ich es heute auch wirklich besser sein

Und so stecke ich mein Geld halt schweigend wieder ein

Dann drehe ich mich um, um dort zur Tür hinaus zu gehen

Ohne mir noch einmal den verärgerten Mann genau anzusehen

Doch draussen denke ich dann trotzdem noch leise bei mir

Dies war bestimmt mein letzter Einkauf in diesem Laden hier

Sollen sie doch, wenn sie mich lieber nicht bedienen wollen

Aber vielleicht hätte ich doch die Wahrheit erklären sollen

Nämlich dass ich nicht drogenabhängig sondern zuckerkrank bin

Doch was hätte diese Wahrheit schon für einen grossen Sinn

Sicher, sie würden ihren Fehler wahrscheinlich noch einsehen

Und vielleicht sogar noch meine so dumme Situation verstehen

Aber sollte dieses Vorurteil mir gegenüber auch verschwinden

Sie würden mit Sicherheit schnell wieder ein paar Neue finden

Nah gut, vielleicht trifft es dann das nächste Mal nicht mich

Sondern irgendjemand anderes zum Beispiel ihn, sie oder Dich

Trotzdem da gehe ich viel lieber in die übernächste Bäckerei

Auf der Suche nach einer vorurteilsfreien, süssen Schleckerei

SCHON WIEDER UND IMMER WIEDER

SCHON WIEDER UND IMMER WIEDER

Sage mir doch, was habe ich Dir denn eigentlich getan

Weil ich schaue Dich doch nur immer ganz verliebt an

Trotzdem habe ich das Gefühl, dass Du mich übersiehst

Und aus meiner Gegenwart immer absichtlich fliehst

Und stehen wir uns doch einmal zufällig gegenüber

Ganz nahe irgendwie von Angesicht zu Angesicht

Dann fühle ich mich ganz plötzlich so übel

Und die richtigen Worte finde ich natürlich nicht

Ich rede dann irgendwelchen grossen Blödsinn daher

Und schäme mich dann jedes Mal hinterher so sehr

Manchmal bin ich voller Hoffnung, weil es scheint

Du hast mit Deinem Lächeln mich alleine gemeint

Aber dann zweifle ich doch wieder, es kann nicht sein

Und ich denke bei mir, meine Chancen sind so klein

Dies ist meine Art, ich bin halt gar kein Optimist

Aber dann kommst Du wieder ganz fröhlich auf mich zu

Und dann lässt mir eine Frage wieder einmal keine Ruh

Ob Du wohl zu allen anderen auch so wie zu mir bist?

Oder darf ich mir doch ganz kleine Hoffnungen machen

Zusammen mit Dir eines Tages Hand in Hand zu lachen

Ich hoffe es sehr, aber ich weiss es natürlich nicht

Weil es gelingt mir nicht, Deine Signale zu verstehen

Die ich immer wieder glaube ganz deutlich zu sehen

Und doch es ist nur Verwirrung, was aus ihnen spricht

Manchmal frage ich mich, ob Du es eigentlich weisst

Mit welchen spitzen Pfeilen Du nach mir schmeisst

Oftmals denke ich, ich sollte es einfach einmal wagen

Dich endlich nach Deinen geheimen Gefühlen zu fragen

Doch dann werde ich wieder ängstlich und so verlegen

Und alle Signale sprechen für mich wieder nur dagegen

Ich weiss schon, Anderen geht es genau gleich wie mir

Aber dieses Wissen nützt mir doch gar nichts bei Dir

Abend für Abend greife ich so ganz mutig zum Telefon

Und laufe dann doch wieder schnell so ängstlich davon

Schreibe so oft Briefe, welche so wie so niemand liest

Und frage mich selbst, wo Du wohl jetzt gerade bist?

Ich weiss auch genau, so komme ich niemals an mein Ziel

Aber ich bin halt nicht geschaffen für dieses harte Spiel

Konnte mit meinen Gefühlen noch nie besonders gut umgehen

Vielleicht lasse ich sie mir auch deshalb so selten ansehen

Sage mir doch, was habe ich Dir denn eigentlich getan

Weil ich schaue Dich doch nur immer ganz verliebt an

Trotzdem habe ich das Gefühl, dass Du mich übersiehst

Und aus meiner Gegenwart immer absichtlich fliehst

Und stehen wir uns doch einmal zufällig gegenüber

Ganz nahe irgendwie von Angesicht zu Angesicht

Dann fühle ich mich ganz plötzlich so übel

Und die richtigen Worte finde ich natürlich nicht

Ich rede dann irgendwelchen grossen Blödsinn daher

Und schäme mich dann jedes Mal hinterher so sehr

Manchmal bin ich voller Hoffnung, weil es scheint

Du hast mit Deinem Lächeln mich alleine gemeint

Aber dann zweifle ich doch wieder, es kann nicht sein

Und ich denke bei mir, meine Chancen sind so klein

Dies ist meine Art, ich bin halt gar kein Optimist

Aber dann kommst Du wieder ganz fröhlich auf mich zu

Und dann lässt mir eine Frage wieder einmal keine Ruh

Ob Du wohl zu allen anderen auch so wie zu mir bist?

Oder darf ich mir doch ganz kleine Hoffnungen machen

Zusammen mit Dir eines Tages Hand in Hand zu lachen

Ich hoffe es sehr, aber ich weiss es natürlich nicht

Weil es gelingt mir nicht, Deine Signale zu verstehen

Die ich immer wieder glaube ganz deutlich zu sehen

Und doch es ist nur Verwirrung, was aus ihnen spricht

Manchmal frage ich mich, ob Du es eigentlich weisst

Mit welchen spitzen Pfeilen Du nach mir schmeisst

Oftmals denke ich, ich sollte es einfach einmal wagen

Dich endlich nach Deinen geheimen Gefühlen zu fragen

Doch dann werde ich wieder ängstlich und so verlegen

Und alle Signale sprechen für mich wieder nur dagegen

Ich weiss schon, Anderen geht es genau gleich wie mir

Aber dieses Wissen nützt mir doch gar nichts bei Dir

Abend für Abend greife ich so ganz mutig zum Telefon

Und laufe dann doch wieder schnell so ängstlich davon

Schreibe so oft Briefe, welche so wie so niemand liest

Und frage mich selbst, wo Du wohl jetzt gerade bist?

Ich weiss auch genau, so komme ich niemals an mein Ziel

Aber ich bin halt nicht geschaffen für dieses harte Spiel

Konnte mit meinen Gefühlen noch nie besonders gut umgehen

Vielleicht lasse ich sie mir auch deshalb so selten ansehen

SWITCH

SWITCH

In den paar wenigen nun folgenden Zeilen

Möchte ich Dir sehr gerne etwas mitteilen

Ich weiss zwar, ich habe es schon oft getan

Aber mir liegt auch wirklich sehr viel daran

Und ich kann es gar nicht deutlich genug machen

Ich weiss meine Sprüche sind oftmals zum lachen

Denn ich kann sie wirklich meistens gut bringen

Die doofen Sprüche werden wir wohl immer gelingen

Aber ich will trotzdem, dass ihr es genau wisst

Dass dies ganz bestimmt niemals alles von mir ist

Denn ich bin nicht nur „Sprüche“, ich bin viel mehr

Und an mich ran zukommen ist sicher nicht schwer

Also wenn Du irgendwann, irgendwelche Sorgen hast

Und Du mit jemandem reden willst über Deine Last

Genügt ein Signal von Dir zum Beispiel ein Blick

Und tief in mir macht es dann augenblicklich klick

Sofort werde ich meine so doofen Sprüche abbrechen

Und mit Dir ganz ernst über Deine Probleme sprechen

Weil für diese Gespräche bin ich immer wieder bereit

Ganz egal zu welcher Zeit, ich nehme mir diese Zeit

Egal welche grossen oder kleinen Sorgen Dich plagen

Ich höre Dir stumm zu und stelle dabei keine Fragen

Weisst Du nicht mehr weiter, fühlst Dich fürchterlich

Komme ruhig vorbei, denn ich warte hier immer auf Dich

Und ich werde Dich auch bestimmt versuchen zu verstehen

Mit Rat und auch mit Tat, damit werde ich Dir beistehen

Ich werde mich also nicht nur mit grossen Worten begnügen

Glaube mir ruhig, dies sind ganz bestimmt nicht nur Lügen

Ich weiss zwar, siehst Du mich irgendwo in einer Bar stehen

Dann denkst Du über mich, man kann Dir Deine Gedanken ansehen

Er ist ein Bluffer und ein Grossschnurri und sonst nichts mehr

Und ich weiss die Vorstellung, sie fällt Dir oft so sehr schwer

Aber glaube mir, ich habe wirklich auch noch eine andere Seite

Die ich zwar nicht immer zeige, aber die ich auch nie abstreite

Deshalb mit meiner Offenheit und Verständnis kannst Du rechnen

Wenn Du einmal mit mir ehrlich über irgendetwas willst sprechen

Dann schäme Dich nicht und komme einfach ungeniert bei mir vorbei

Ich halte mir, egal ob bei Tag oder Nacht, die Zeit für Dich frei

Um mir stumm anzuhören Deine grossen oder auch nur kleinen Sorgen

Die Du aus Angst und Unsicherheit hältst in Dir Innen verborgen

GRÜNER MANN VOM MARS

GRÜNER MANN VOM MARS

Manchmal frage ich mich, wer oder was ich bin?

Und wie komme ich denn eigentlich nur hier hin?

Denn bin ich hier nicht eher ein so armer Tropf

Habe zwar sicher keine Antennen auf meinem Kopf

Aber ich bin trotzdem wie der grüne Mann vom Mars

Und aus diesem Grund überlege ich oftmals in mir

So wird es wohl nun endlich Zeit, denn dies war's

Weil ich weiss doch genau, ich bin nicht von hier

Denn wie viel, von dem, was ich hier so muss sehen

Gelingt mir einfach nicht so leicht zu verstehen

Alles ist mir fremd und ich lebe doch mitten drin

Mir ist nicht klar, was gibt dies für einen Sinn?

Denn meine Welt wird immer so ganz anders aussehen

Und dies könnt Ihr - Ihr dann wieder nicht verstehen

Wie oft versuchte ich schon meine Welt zu erklären

Ich versuchte Euch mit meinen Argumenten zu bekehren

Aber irgendwie gelang es mir so trotzdem wieder nicht

Weil meine kleine Welt der Euren so sehr widerspricht

Ich fürchte ehrlich gesagt fast, es wird immer so sein

Aber ich bleibe auf die Weise weiter einsam und allein

Deshalb will ich auf den Mars auf meinen Planet zurück

Weil dort finde ich vielleicht endlich auch mein Glück

Diese Welt gehört Euch, sie ist darum allein Euer Spiel

Und mir ist sie auch deshalb auf seltsame Weise zu viel

Nun, es mag in Euren Ohren wirklich sehr komisch klingen

Aber ich träume nun mal meistens von ganz anderen Dingen

Von Dingen, die es in Eurer Welt doch viel zu wenig gibt

Doch genau in diese kleine Dinge bin ich so sehr verliebt

Aber leider weiss ich halt nicht, wo ich sie finden kann

Vielleicht auf einem anderen Planeten irgendwo da, nebenan

Das meine wunderbare Welt hier existiert in diesem Leben

Diese Hoffnung habe ich ehrlich gesagt beinahe aufgegeben

Wenn meine Hoffnung auch von Zeit zu Zeit wieder erwacht

Nämlich jedes Mal wenn sich der Zufall selbstständig macht

Denn dann treffe ich Menschen, die dasselbe träumen wie ich

Und dies bedeutet dann immer wieder neue Hoffnung für mich

Ich wünsche mir, es wird mehr von diesen Begegnungen geben

Denn sie sind ein Weg in ein besseres, glücklicheres Leben

DER WEITE WEG NACH HAUS

DER WEITE WEG NACH HAUS

Er sitzt im Zug und schaut Gedanken verloren zum Fenster hinaus

Gestern wurde er dreissig, aber er hat trotzdem Angst vor zuhaus

Noch zwanzig Kilometer, die Furcht wächst auf dem letzten Stück

Bald ist er zuhause, er erinnert sich an seine Kindheit zurück

Plötzlich hört er seinen Vater wieder wütend und laut schreien

Sein Vater, er konnte ihm damals schon keinen Fehler verzeihen

Und deshalb war er als Kind immer ganz sorgfältig darauf bedacht

Keine Fehler zu machen und hat wohl gerade deshalb welche gemacht

So kam es halt beinahe niemals vor, dass der Vater ihn auch lobte

Weil er bei allem, wie zum Beispiel schlechte Noten, immer tobte

Aus dem Grund waren jeden Tag grausame Schläge sein einziger Lohn

Deshalb lief er an seinem sechzehnten Geburtstag am Mittag davon

Irgendwo draussen in der Welt fand er auch endlich gute Kollegen

Mit ihnen konnte er reden über alle Sorgen, die sich in ihm regen

Sie gaben ihm das verdiente Gefühl von Liebe und von Geborgenheit

Und es wäre wohl wirklich gewesen eine wirklich wunderbare Zeit

Hätten sie von Anfang an von den Drogen nur ihre Finger gelassen

Oder zumindest hätten sie die nicht konsumiert in diesen Massen

Denn dies alles war dann auch der Beginn von seinem freien Fall

Weil durch den Kauf von Drogen fehlte ihm dann das Geld, überall

Und deshalb zog jetzt das Eine das andere ganz langsam nach sich

Er landete Im Gefängnis und in der Stadt auf dem Schwulenstrich

So teilte er sein Schicksal mit so vielen, war trotzdem alleine

Eine viel versprechende Zukunft so schien es, hatte er gar keine

Die viel verheissende Liebe und Geborgenheit, dies war lange her

Und ein möglicher Ausweg aus dem Sumpf schien so unendlich schwer

Doch eine Frau hatte ihn in diesem Moment noch nicht aufgegeben

Und sie schenkte ihm dank ihrer Liebe noch einmal ein neues Leben

Jetzt kehrt er wieder heim, kam eben aus der Entziehungsanstalt

Heimkehr, in ein bekanntes und doch fremdes Haus am Rand vom Wald

Ängstlich, er hat seine Eltern schon jahrelang nicht mehr gesehen

Werden sie sich gegenseitig heute wohl akzeptieren und verstehen?

Wie reagieren die Nachbarn, werden sie mit Fingern auf ihn zeigen?

Oder können sie trotz ihrem Wissen von der Vergangenheit schweigen

Werden sie ihm eine Chance für den so langen Weg nach Hause geben?

Oder wird er auch jetzt wieder nur Gewalt und Intoleranz erleben?

Er hat Angst, dass er keine Möglichkeit bekommt, um neu anzufangen

Nur weil er auf dem Strich war und einige Diebstähle hat begangen

AUF DER SEITE NEUNUNDNEUNZIG

AUF DER SEITE NEUNUNDNEUNZIG

Dieses Gedicht wurde auf die Seite neunundneunzig verbannt

Und deshalb interessieren diese Zeilen wohl auch niemand

Bist nicht ganz hundert, hast nicht alle Tassen im Schrank

Mich und die Seite neunundneunzig ist es egal, Gott sei Dank

Aber es ist halt so, wie man es doch aus den Zeitungen kennt

Gelesen werden die ersten Seiten und noch die dritten Seiten

Und von diesen Seiten ist dieses Gedicht hier soweit getrennt

Aber die ersten Seiten sind die, die Aufmerksamkeit verbreiten

Die interessanten Dinge, die sich auf anderen Seiten befanden

Wurden doch nur geschrieben, um in einem Papierkorb zu landen

Und ganz ähnlich sieht es leider doch auch aus, in jedem Sport

Die drei Ersten auf dem Podest, die werden auch zu recht feiern

Über die Restlichen, da verliert man meistens beinahe kein Wort

Sie müssen sich viel mehr auch noch ihre Gesichter verschleiern

Damit sie die Medien gemeinsam nicht noch weiter schlecht machen

Weil die Menschen dann anschliessend doch nur über sie lachen

Und ist es nicht auch genauso in unserem aller Leben

Auch da kann es immer nur ein paar wenige Sieger geben

Und alle anderen, die Verlierer, sie wird niemand ansehen

Sie müssen viel mehr lernen, im Hintergrund zu bestehen

Weil nur ein Sieger in die sehr strenge Norm hier passt

Der klägliche Rest hat die Chance wieder nicht erfasst

Und es geschieht wirklich jedes Mal wieder so geschwind

Dass man leider nur erreicht den neunundneunzigsten Rang

Auch wenn die Gründe dafür meistens so unerklärlich sind

Es war wohl wieder der falsche Zug, auf den man aufsprang

Wieder nicht ganz hundert und nicht alle Tassen im Schrank

Jedes Mal wird so unbarmherzig über die Verlierer gesprochen

Und es wird damit wieder ein unschuldiger Mensch zerbrochen

Weil doch kein Einziger zu ihm tröstend sagt: "Gott sei Dank

Spielt es überhaupt keine Rolle, welchen Platz Du einnimmst

Weil Du mit Deinem Charakter Dein Leben ganz allein bestimmst"

Aber diese Worte sind doch leider nur ein Traum, eine Utopie

Und dies vergessen alle Menschen, die verloren haben, wohl nie

Verlierer sind alle, welche auf dem Platz neunundneunzig stehen

Und die lachenden Gewinner immer wieder nur aus der Ferne sehen

Sind nicht ganz hundert und haben im Schrank nicht alle Tassen

Wahrscheinlich ganz genau so, wie die Meisten von den Massen

EIN HERZ FÜR STEINE

EIN HERZ FÜR STEINE

Abends um zehn die Strassen, sie sind vollkommen leer

Da kommt torkelnd ein Betrunkener ganz langsam daher

Und er schwankt ganz leicht hin und her beim gehen

Trotzdem bleibt er plötzlich ohne Vorwarnung stehen

Und hatte dabei sichtlich Mühe nicht auf die Nase zu fliegen

Da sieht er einen kleinen grauen Stein auf der Strasse liegen

Er bückt sich mühsam und nimmt ihn sorgfältig in seine Hand

So als habe er einen alten bekannten Freund wieder erkannt

Kleine beinahe unbemerkte Tränen laufen ihm über sein Gesicht

Als er ganz leise kaum hörbar mit diesem kleinen Stein spricht

"Sie haben Dich hier ganz unbedacht in diesen Dreck geschmissen

Und wollen von Dir scheinbar überhaupt gar nichts mehr wissen

So ganz ohne Mitleid trampeln sie einfach hier auf Dir herum

Dir bleibt nichts weiter übrig als es einfach so zu ertragen

Deshalb erduldest Du dieses Leid unbeobachtet und auch stumm

Trotzdem sind es natürlich Schmerzen, die an der Seele nagen

Und dieses Leid und Kummer fressen sich tief in Dich hinein

Und sie machten Dich genauso hart und wortlos wie ein Stein

Es gibt manchmal Zeiten, da bin ich genau gleich wie heute Du

Und keiner meiner guten Freunde ist bereit, und hört mir zu

Auf meine grossen Probleme antworten sie nur mit einem Scherz

Und anschliessend werde ich wieder kälter und härter im Herz"

So hatten seine leise und ruhigen Worte geendet

Als er sich etwas mühsam dem Strassenrand zuwendet

Dort legte er vorsichtig den Stein aus seiner Hand

Versteckte ihn in den Sträuchern am Strassenrand

Und meinte dazu: "Hier bist Du zwar so ganz allein

Aber sie werden nicht auf Dich trampeln, lieber Stein

Und mehr kann ich jetzt nicht für Dich tun, leider"

Dann drehte er sich um und ging dann langsam weiter

Und noch immer schwankte er ganz leicht hin und her

Aber schon bald erinnert hier überhaupt nichts mehr

An das Gespräch zwischen dem Stein und dem Mann

Die Strasse liegt wieder ruhig und verlassen da

So als ob hier nichts Aufregendes passieren kann

Dass es vor wenigen Minuten tatsächlich doch geschah

Daran erinnert im dichten Gebüsch nur noch der Stein

Der dort liegt zwar glücklich aber trotzdem so allein

SO GANZ LANGSAM

SO GANZ LANGSAM

Ich liege da und so ganz langsam wird es mir klar

Denn ich weiss es genau, es ist tatsächlich wahr

Langsam beginne ich, Gefühle in mir zu entdecken

Deshalb fang ich an, meine Hand weit auszustrecken

Weil ich möchte es am liebsten heute noch wissen

Wie sich Deine Schultern so eignen als Ruhekissen

Ich möchte zärtlich Deine roten Lippen berühren

Und ganz sanft Deine Haut und Deine Haare spüren

Komme mir doch bitte einen kleinen Schritt entgegen

Du kennst mich ja, ich bin alles andere als verwegen

Es war immer das Gleiche schon in der Vergangenheit

Aber trotzdem ist es in diesem Moment wieder soweit

Wie es sich halt immer wieder von Zeit zu Zeit ergibt

Ich kann nichts dafür, ich habe mich in Dich verliebt

Was ist denn eigentlich nur so furchtbar schlimm daran?

Gibt es keinen Menschen, der mir die Antwort sagen kann

Aus welchen verflixten Gründen es denn gar nicht gut ist

Dass Du immer die Hauptfigur in allen meinen Träumen bist

Ich weiss, wir haben einst sehr guten Argumenten ausgedacht

Lachend werden wir gemeinsam ausgehen, aber nur als Kollegen

So haben wir es doch damals um Mitternacht feierlich abgemacht

Niemals sollte uns Liebe und gegenseitiges Verlangen bewegen

Aber was kann ich denn dafür, wenn mein Herz ungewollt denkt

Es müsse sich unbedingt und ausgerechnet in Dich verlieben

Und so unserer Abmachung überhaupt keinen Glauben schenkt

Ach, wäre es mit uns doch lieber, so wie früher geblieben

Und wir hätten weiter als gute Kollegen getanzt und gelacht

Die ganze Welt wäre für uns auch heute noch wohl wunderbar

Aber ich habe so ganz langsam den schrecklichen Verdacht

Dass unsere Abmachung nichts weiter als eine Illusion war

Denn ich kann überhaupt nichts dagegen tun, ich liebe Dich

Und begehre Dich leidenschaftlich, wenn auch nur heimlich

Ich weiss nicht, ob Du spürst, was jetzt mit mir los ist

Und ob Du mir vielleicht sogar deswegen etwas böse bist

Aber ich kann Deine Nähe langsam gar nicht mehr ertragen

Weil mein armes Herz dabei viel zu viele Gefühle plagen

Ich weiss, wir haben sie durch unsere Abmachung verbannt

Es tut mir leid, aber ich habe mein Gefühl zu spät erkannt

Und jetzt lässt es mich auch in den Träumen nicht mehr in Ruh

Ich weiss nicht mehr weiter, sage mir, was meinst denn Du dazu?

Denn ich stehe hier wieder einmal ganz alleine schutzlos im Regen

Und wie könnte es auch anders sein, es ist wieder der Liebe wegen

MEINE MÄNNLICHKEIT

MEINE MÄNNLICHKEIT

Mag es auch komisch klingen, ich habe darüber nachgedacht

Was denn eigentlich meine Männlichkeit überhaupt ausmacht?

Ist es tatsächlich dies, was hier so viele Menschen meinen

Nämlich das Ding mit so vielen Namen zwischen meinen Beinen

Zusammen mit meiner Potenz und allen meinen sexuellen Triebe

Oder vielleicht wie viele Nummern ich pro Zeiteinheit schiebe?

Ich frage mich, ist dies wirklich die allein gültige Wahrheit

Bestimmt mein Penis alleine das Mass für meine Männlichkeit

Ist es also so, macht dies mich zum Mann ein einziger Fuck?

Oder ist es vielleicht doch der Autoschlüssel im Hosensack?

Für das teure, wohl behütete Auto, auf das ich so stolz bin

Es bringt mir Selbstvertrauen und die Frauen schmelzen dahin

Dieser rote Flitzer ist für meine Grösse ein sicheres Zeichen

Weil daneben sichtlich alle anderen vor Eifersucht erbleichen

Genügt also tatsächlich in der Garage ein so geiler Schlitten?

Um damit jede Form von meiner Männlichkeit zusammen zu kitten?

Oder ist es zuletzt vielleicht doch nur das "männliche" Verhalten

Die so furchtbar "starke" Art und Weise seine Leben zu gestalten

Was ja nur heisst seine Gefühle nie irgendwo öffentlich zu zeigen

Und mit Sprüchen über Frauen und über den Sport nie zu schweigen

Ich fühle mich sehr unsicher, wenn ich sage, ich weiss es nicht

Was denn eigentlich ganz genau für meine Männlichkeit spricht?

Sicher biologisch gesehen, da bin ich auf jeden Fall ein Mann

Weil es an dieser Tatsache bestimmt keinen Zweifel geben kann

Aber es sind ganz verschiede Methoden, wie ich mein Leben lenke

Und es ist sicher nicht immer männlich, was ich sage und denke

Ich handle und fühle wahrscheinlich auch oft so wie eine Frau

Bin ich nun eine Frau oder ein Mann, das weiss ich nicht genau

Nein, nein nur keine Angst, ich bin ganz bestimmt nicht schwul

Ich bin alles andere, weil ich bin ja eigentlich nicht einmal cool

Aber ist sie denn so schrecklich wichtig diese meine Männlichkeit?

Oder wird es vielleicht heutzutage nicht ganz langsam endlich Zeit

Zu merken, dass Frauen und Männer nicht wie Pole gegenüber stehen

Sondern, dass sie sich meistens um den gleichen Mittelpunkt drehen

Dass die viel gerühmten Unterschiede doch gar nicht so gross sind

Und diese Tatsache weiss heute eigentlich schon jedes kleine Kind

Also ich bin ein Mann, ja und Du bist eine Frau

Und dies wissen wir Beide doch wirklich so genau

Aber was geht das eigentlich alle die Anderen an

Kann dies ein Grund dafür oder dagegen sein kann?

EINMAL IM LEBEN

EINMAL IM LEBEN

(Ein Gedicht nur für uns)

Wir sind nicht die, welche in der ersten Reihe stehen

Denn wir sind oft nur irgendwo im Hintergrund zu sehen

Und wir stehen in den meisten Fällen einfach im Abseits

Was wir sagen ist zwar gut aber selten etwas gescheit's

Nicht mit uns sondern über uns wird immer wieder gelacht

Wir machen alles falsch, wenn man mit uns den Clown macht

Trotzdem sind wir immer da, was auch immer hier geschieht

Wenn man uns auch in den meisten Fällen gar nicht sieht

Und trotzdem fallen wir jedes Mal wieder auf in der Masse

Denn wir sind leider ganz deutlich Kinder zweiter Klasse

Trotzdem weiss ich es ganz genau, einmal im Leben

Dann wird es sich endlich auch einmal ergeben

An diesem Tag werden wir an der Grenze stehen

Und weit hinter den unendlichen Horizont sehen

Einmal im Leben werden wir unser Glück finden

Und durch ein Tor in das Paradies verschwinden

Ich weiss einmal im Leben wird es anders sein

Einmal im Leben sind auch wir im Lichterschein

Dann wird dies alles richtig sein, was wir machen

Einmal im Leben wird niemand mehr über uns lachen

Jannette, Christof und Felix sind nur einige unserer Namen

Wir sind vollkommen verschieden nur Eines hält uns zusammen

Dass wir alle gemeinsam irgendwo an einem steilen Rand stehen

Und dem bunten gesellschaftlichen Treiben im Abseits zusehen

Unser ganzes Bestreben gilt der Taktik ja nicht aufzufallen

Damit die Überlegenen niemals ihre Fäuste gegen uns ballen

Aber ich bin mir ganz sicher, dies wird nicht immer so sein

Weil wir bleiben nicht in alle Ewigkeit so furchtbar klein

Denn einmal im Leben werdet ihr uns alleine zuhören müssen

Und wir alle werden diesen Augenblick mit Freude begrüssen

Denn es wird das Ende bedeuten von unserer langen Dunkelheit

Es wird für uns ein Start sein, für eine andere bessere Zeit

Ich weiss, einmal im Leben werden wir unser Glück finden

Und durch das Tor in das bunte Paradies verschwinden

Ich weiss, einmal im Leben wird alles anders sein

Einmal im Leben, da sind auch wir im Lichterschein

Dann wird dies alles richtig sein, was wir machen

Einmal im Leben wird niemand mehr über uns lachen

SONNE AM HORIZONT

SONNE AM HORIZONT

(Ein ganz kurzer Moment einer langen Liebe)

Die Sonne am Horizont so schön, es ist wunderschön

Sie leuchtet leicht rötlich und lautlos im Abendföhn

Das hell glitzernde Wasser rauscht daneben ganz leis

Und die bunten Schmetterlinge tanzen darüber im Kreis

Ich liege am grünen Bachufer auf einer dicken Decke

Wo ich mich ganz genüsslich der Länge nach ausstrecke

Ich berühre Dich ganz zärtlich und weiss Du bist da

Hier liegst Du an meiner Seite, so beruhigend nah

Leute kommen langsam näher mit einem grossen Hund

Und schauen zu uns herüber einfach so, ohne Grund

Sie lächeln wortlos, als sie uns hier liegen sehen

Und flüstern zueinander leise, als sie vorüber gehen

Ich lege auf Deinen weichen Bauch sanft meinen Kopf

Und höre kaum hörbar Dein Herz schlagen Klopf, Klopf

Es ist viel wunderbare Musik in diesem süssen Klang

Ich könnte dem sanftem Ton ewig lauschen, stundenlang

Du bist etwas verdutzt, als ich plötzlich aufstehe

Und mit wenigen Schritten zum Wasser hinunter gehe

Unerwartet spritze ich Dich mit kaltem Wasser nass

Ich lache, weil es macht mir fürchterlichen Spass

Doch Du schreist und zuckst erschrocken zusammen

"Warte nur, dies zahle ich Dir Heim ohne Erbarmen"

Und schon jagst Du laut schimpfend hinter mir her

Ich schaue zurück und grinse dabei natürlich sehr

Renne schnell weiter, stolpere und falle dann hin

Sofort bist Du da und packst mich unter meinem Kinn

Böse lachend würgst Du mir brutal meinen Kehlkopf

Schimpfst dabei: "Du bist ein erbärmlicher Tropf"

Danach gibst Du mir fröhlich eine leichte Ohrfeige

"Als Strafe für deine Spritzer, Du weisst Bescheid"

Doch ich schaue Dir nur ganz sanft an und schweige

Du trägst ein wirklich hübsches schwarzes Badekleid

Es zeigt mir von Dir erotisch aufreizend viel Haut

Frage mich leise, wo haben wir dieses Glück geklaut?

Nichts stört uns ausser ein riesiger Mückenschwarm

Fest und trotzdem zärtlich nehme ich Dich in den Arm

Und streiche durch Dein Haar mit meiner freien Hand

Selbst vergessen, als wären wir in einem anderen Land

Für einen kurzen Moment begegnen unsere Augen sich

Es ist wie ein Signal für mich und so küsse ich Dich

Ich spüre freudig, intensiv erwiderst Du meinen Kuss

So dass ich anschliessend erst wieder Atem holen muss

Um dann erneut meine Lippen auf die Deinen zu pressen

Unsere grosse Liebe lässt uns die weite Welt vergessen

Ich halte Dich fest und lasse Dich nie mehr wieder los

Mein Glücksgefühl ist dabei wirklich unendlich gross

Ganz plötzlich reisst Du Dich los und rennst von mir fort

Und lachst: "Bist Du schon müde". Ich gebe Dir zur Antwort

"Wenn ich Dich erwische, werde ich Dich ins Wasser schmeissen"

Sie erwidert: "Feigling, dies musst Du mir zuerst beweisen"

"Ich tue es", springe auf, um Dir nach zu rennen und lache

Doch Du und ich, wir wissen Beide, dass ich es nicht mache

Weil in das kalte Wasser werfe ich meine Liebe sicher nicht

Ich erwische Dich und blick Dir dann stumm in Dein Gesicht

Deine hübschen dunklen Augen blitzen mich nur fröhlich an

Ich denke leise bei mir, dass dies nur ein Traum sein kann

Eine Angst überfällt mich, Du könntest plötzlich verschwinden

Doch als meine Lippen erneut ganz zärtlich die Deinen finden

Wird es mir von einem Moment auf den Anderen wieder ganz klar

Du bist hier an meiner Seite, dies ist doch tatsächlich wahr

Und ich fühle mich sehr gut, weil Du mich wortlos verstehst

Ich bin grenzenlos glücklich, dass Du an meiner Seite gehst

Weil sich doch jeder einzelne Moment mit Dir zusammen lohnt

Ich bin zwar Deine sanften Berührungen längst schon gewohnt

Aber trotzdem kann ich sie immer wieder von Neuem geniessen

Weil damit meine Träume und meine Realität zusammen fliessen

Und dies macht mein Leben in diesen Augenblicken so wunderbar

Ich erinnere mich überhaupt nicht mehr, wie es ohne Dich war

Weil wir doch seit einer langen Zeit nur noch gemeinsam träumen

Dies tun wir auch jetzt, wenn wir unsere Decke zusammen räumen

Denn es wird langsam Zeit, wir gehen dem breiten Bach entlang

Spazieren fröhlich Arm in Arm in den rötlichen Sonnenuntergang

Und wenn wir uns dabei zwischendurch einmal wortlos zuwenden

Wissen wir Beide ganz genau, diese Nacht wird noch nicht enden

Mit dieser Gewissheit können wir natürlich fröhlich weitergehen

Denn unserer harmonischen Liebe kann überhaupt nichts geschehen

Solange wir nur gemeinsam Gott um seine schützenden Hände bitten

Und die Sonne am Horizont weiterhin begleitet unsere Schritte

ZWISCHEN HIER UND DORT

ZWISCHEN HIER UND DORT

(Zeilen eines Lehrers an seine Schüler)

Jetzt sitze ich wieder hier vorne am Lehrerpult

Wie es nun mal vorschreibt der traditionelle Kult

Ich befehle und ihr müsst bedingungslos gehorchen

Auch in den hinteren Reihen wird nicht gesprochen

Nur ich als Lehrer rede und dies ganz alleine gilt

Seid ihr Euch über diese Tatsache eigentlich im Bild

Nun ja, die Schulregeln sind wohl allen langsam klar

Denn alles ist, so wie es doch auch schon früher war

Ich weiss zwar, ihr wollt es überhaupt nicht einsehen

Und im Grunde kann ich Eure Argumente sogar verstehen

Ich weiss, dass Eure Interessen sehr viel Anderem gelten

Trotzdem muss ich Euch wegen der Unaufmerksamkeit schelten

Denn ich bin gezwungen Euch alle diese Dinge beizubringen

Dinge, welche so wie so niemals ganz zu Euch vordringen

So ist es doch auch schon in den früheren Jahren gewesen

Es ist halt wichtig zu rechnen, zu schreiben und zu lesen

Und das muss ich Euch beibringen, denn dies ist meine Pflicht

Aber ehrlich gesagt, weiss ich, interessieren tut es Euch nicht

So kommt es, dass ich die uralten Argumente vortrage

Alle die vielen Gründe die Lehrer schon ewig sagen

Nämlich, dass ihr nur lernt für Eure eigene Zukunft

Aber dies sind doch Worte einer Erwachsenenvernunft

Und davon seid ihr natürlich, zu Eurem grossen Glück

Entfernt noch eine lange, unendlich scheinende, Zeit

Plötzlich kehren meine leisen Gedanken wieder zurück

Zu meiner eigenen Schülerzeit, in meiner Vergangenheit

Ich erinnere mich gut, als ich noch am Schülerpult sass

Und alles was der Lehrer sagte so schnell wieder vergass

Weil ich hatte da doch wirklich sehr viel grössere Sorgen

Als in die so überflüssige Schule zu gehen an jedem Morgen

Da waren zum Beispiel die hübschen Mädchen und der Sport

Jetzt ist es anders, nun stehe ich zwischen hier und dort

Obwohl genau gesehen habe ich dieselbe Dinge wie ihr in mir

Träume auch heute noch von Frauen und vom Sport, so wie ihr

Aber heute, da muss ich Euch so viel Vernünftiges beibringen

Dinge, an die zu glauben mir selbst nicht immer will gelingen

Doch genau die sind nun einmal wichtig in dem alltäglichen Leben

Und deshalb werde ich Euch diese Dinge um jeden Preis weitergeben

Später werdet ihr mir dankbar sein, denn ihr werdet alles einsehen

Und ihr werdet meine Situation zwischen hier und dort verstehen

WEISSES SHIRT UND SCHWARZE JEANS

WEISSES SHIRT UND SCHWARZE JEANS

(Seltsame Begegnung der alltäglichen Art)

Ich glaube an einem Montag, da habe ich Dich das erste Mal gesehen

Am frühen Morgen sah ich Dich dort drüben an der Busstation stehen

Du hast ein schlichtes weisses T-Shirt und schwarze Jeans getragen

Du fielst mir auf, weil Du warst eine hübsche Frau, muss ich sagen

Ich schätzte Dich ungefähr zwei bis drei Jahre jünger ein, als ich

Dein Aussehen gefiel mir wirklich, aber etwas an Dir irritierte mich

Es war irgendetwas an Deiner Ausstrahlung, doch was es eigentlich war

Dies war mir beim besten Willen auch nach langem Überlegen nicht klar

Doch von diesem Tag an hast Du immer an dieser Busstation gestanden

Wenn sich dort alle Arbeitswilligen am Morgen um sieben Uhr einfanden

Jedes Mal bist Du mir im weissen Shirt und schwarzen Jeans aufgefallen

Trotzdem blieben mir die Signale unerklärlich, die von Dir ausstrahlen

Jeden Morgen haben wir uns für wenige Sekunden in die Augen geschaut

Und nach sehr kurzer Zeit waren wir uns auf seltsame Weise vertraut

Obwohl wir hatten in dieser Zeit nie ein Wort miteinander gesprochen

Die Mauer des Mystischen wurde bei den Begegnungen niemals zerbrochen

Doch eines Morgens war Dein angestammter Platz an der Busstation leer

Und ganz überrascht stellte ich jetzt fest, ich vermisste Dich sehr

Denn ich hatte einfach jeden Morgen so auf Deine Anwesenheit gezählt

Jetzt wo Du nicht mehr da warst, hat mir etwas auf seltsame Art gefehlt

Alle anderen bemerkten Deine Abwesenheit, wie es mir schien, gar nicht

Es stand auf jeden Fall überhaupt keine Überraschung in ihrem Gesicht

Nur ich wünschte mir von ganzem Herzen Dich wieder einmal zu sehen

Konnte ich die Gründe für diese Hoffnung auch nicht ganz verstehen

Doch in der nächsten Woche, war ich immer zu früh an der Busstation

Viel früher, als alle anderen, wartete ich dort jeden Morgen schon

Und hoffte, dass ich ein weisses Shirt und schwarze Jeans entdecke

Wünschte mir so sehr, Du biegst im nächsten Augenblick um die Ecke

Aber Dein Platz dort an der Busstation blieb leider für immer leer

Ich sah Dich nach diesem unglücklichen Tag traurigerweise nie mehr

Erst in diesem Augenblick begann ich langsam aber sicher zu bereuen

Dass ich niemals energisch genug das Gespräch gesucht habe mit Dir

Aber irgendetwas liess mich immer wieder ängstlich zurück scheuen

Und jetzt sehne ich mich irgendwie nach Dir, doch Du bist nicht hier

Deine dunklen Augen und Deine Signale waren allzu mystisch für mich

Aber was es ganz genau war, dies bleibt mir wohl ewig unerklärlich

ER, DU UND ICH

ER, DU UND ICH

Er, Du und ich wir sind ein wirklich seltsames Trio

wir trafen uns vorgestern zufällig in der Bar al Rio

Wenig überraschend, weil wir drei oft in die Bar gehen

Er blieb dabei meistens etwas im Hintergrund stehen

Er lacht fröhlich mit, obwohl er viel lieber weint

Doch Du bemerkst es überhaupt nicht, wie mir scheint

Denn Du vertraust heute wieder Deinem uralten Spiel

Und er ist von Deinen Sprüchen das Opfer und das Ziel

Es verletzt ihn so sehr, doch dies sagt er Dir nicht

Wenn er lachend seine schlagfertigen Antworten spricht

So lacht ihr Beide, wenn auch aus verschiedenen Gründen

Und Beide bleiben dabei so allein, ist dies keine Sünde

Schaue, er hätte jetzt so sehr Deine Hilfe gebraucht

Und Du hast Deine Hände nur in seine Wunden getaucht

Dich dabei auch noch als riesengrosser Held gefühlt

Seine sichtbaren Schmerzen haben Dich nicht betrübt

Denn sie sind Dir selbst ja nicht einmal aufgefallen

Deshalb wird Dein Lachen weiter verletzend erschallen

Nur weil Du keine Augen für die Schmerzen anderer hast

Und er wird sie neben Dir niemals los, seine schwere Last

Er versteckt sie weiter geschickt hinter der Fröhlichkeit

Und nur diese lässt er sich ansehen die überwiegende Zeit

Aber manchmal, da frage ich mich ehrlich

Du oder er, welche Rolle spiele dabei ich?

Bin ich auch verletzend und intolerant wie Du?

Oder lassen mich wie ihn die Schmerzen keine Ruh?

Ich glaube, dass ich selten so wie Du oder er bin

Ich stehe vielmehr meistens irgendwo zwischen drin

Wandere eher zufällig oftmals dazwischen hin und her

Spiele nicht die Rolle nicht vom Du und nicht vom Er

Verkehre nur in dieser Beiz, aber dies ist nur Zufall

Ich spiele beide Rollen, ich leide und verbreite Qual

Frage mich nur gelegentlich in dunklen Nächten, warum?

Warum bleiben wir mit unserem Spiel nicht einfach stumm

Und horchten gespannt, denn dann wüssten wir Bescheid

Über unsere Mitmenschen, über ihr Glück oder ihr Leid

Es wäre eine Chance, unsere Reaktionen wären angemessen

Wir könnten endlich unsere gespielten Rollen vergessen

Denn er, Du und ich, wir sind doch ein so seltsames Trio

Nur unser Treffpunkt, der heisst nicht immer Bar al Rio

NUR FÜR EINE NACHT

NUR FÜR EINE NACHT

(Was auch immer wird geschehen, wir können es selten verstehen)

Hatten zusammen einen wirklich gelungenen Abend verbracht

In einer Disco haben wir gemeinsam getanzt und viel gelacht

Erst spät nachts befanden wir uns wieder vor Deiner Türklinke

Du ludest mich ein, hinauf zu kommen, um noch etwas zu trinken

Aber Du sagtest mir noch: "Was auch immer heute wird geschehen"

Ich soll trotzdem auf keinen Fall die Situation falsch verstehen

Frage mich nur, was soll dann Deine Hand zwischen meinen Beinen

An dieser so gefährlichen Stelle, wie kannst Du dies nur meinen?

Dein Rock rutscht langsam höher erzähle nicht, dies sei Zufall

Ich beginne zu schwitzen, was habe ich jetzt noch für eine Wahl?

Und als meine zärtlich Lippen Deine harten Brustwarzen berühren

Kann die eindeutige Situation wirklich niemanden mehr irreführen

Und der allerletzte Rest von meinen gehegten Zweifel verschwindet

Während unsere Leidenschaft langsam ihren vorgegeben Weg findet

Irgendwann sagte ich zu Dir dann leise, ich habe ein Gummi dabei

Es war schon spät in der Nacht, wahrscheinlich so gegen die drei

Du sagtest nur: "Du weisst ja, es ist nur für diese eine Nacht"

Ich antwortete Dir: "Sicher, so habe ich es mir ja auch gedacht"

Nur für die eine Nacht, doch da konnten wir nicht genug kriegen

Aber als wir später ganz erschöpft, stumm neben einander liegen

Beginne ich mich zu fragen, vielleicht ist es uns nicht bewusst?

Aber vielleicht ist zwischen uns doch viel mehr als nur die Lust

Ich schaue Dich von meiner Seite ganz verstohlen und heimlich an

Und überlege bei mir krampfhaft, ob es nicht auch Liebe sein kann?

Aber ich fand auf diese so quälende Frage überhaupt keine Antwort

Am nächsten Morgen schickst Du mich mit den bekannten Worten fort

"Wie viele Zärtlichkeiten auch heute zwischen uns sind geschehen

Du darfst die nächtliche Situation nicht etwa falsch verstehen"

Das waren Deine letzten Worte, anschliessend liest Du mich gehen

Und Du bliebst mit einem Lächeln stumm auf der Türschwelle stehen

Ich ging etwas zögerlich Schritt für Schritt ein ganz kurzes Stück

Dann blieb ich trotzdem wieder stehen und schaute zu Dir zurück

Und rief Dir zu: "Darf ich morgen vielleicht auch wieder kommen"

Ohne Antwort lief ich zurück und habe Dich in den Arm genommen

Und sagte ganz leise; "Was auch immer in Zukunft mag geschehen

Nie mehr, niemals mehr darfst Du mein Herz falsch verstehen"

Ich wollte Dich eigentlich nur für eine einzige Nacht lieben

Doch diese eine kurze Nacht wurde länger und sie ist geblieben

UNTERWEGS

UNTERWEGS

Bin durch die Stadt gerannt als das Licht bereits erlischt

Zielstrebig auf meinem Weg, den Kopf voller billigem Fusel

Und wie schon so häufig hatte ich einen riesengrossen Dusel

In der letzten Minute habe ich den Nachtzug noch erwischt

In einem freien Abteil begann ich den Tramper abzuschnallen

Und liess mich ganz erschöpft in das weiche Polster fallen

Habe anschliessend auf der langen Fahrt in die dunkle Nacht

Die Stunden mit Spaziergängen und unruhigem Schlaf verbracht

Im Abteil stinkt es, genau so als hätte eben jemand erbrochen

Habe während der Fahrt mit den unbekannten Kumpels gesprochen

Über die Erinnerungen, die jeder von uns hat zurück gelassen

Und die sich trotzdem nicht richtig in Worte lassen fassen

Grabsche an irgendwelchen Frauen herum von der Nachtschicht

Es sind alle diese Mädchen über die man lieber nicht spricht

Und wenn man sie trotzdem trifft werden sie ungeniert geduzt

Es gibt davon jede Menge, überall auf der ganzen weiten Welt

Man kauft sie an einer fremden Strassenecke für so wenig Geld

Ich fühle mich wieder einmal unrasiert und völlig verschmutzt

Meine Kleider sind alt, meine Haare sind fettig und verklumpt

Und mein Kopf ist mit irgendwelchen harten Drogen vollgepumpt

Meine Augen treten hervor, sie sind starr und weit aufgerissen

Und eigentlich fühle ich mich wieder einmal ziemlich beschissen

Ich freue mich auf eine Abwechslung, auf das nächste Wochenende

Denn das Wochenende bringt für kurze Zeit die so erhoffte Wende

Weil es ist die einzige Nacht, wo man sich ein Hotelzimmer gönnt

Natürlich ein billiges, wo nur Reisende und Mittellose bleiben

Durch die Wand hört man, wie die junge Frau von Nebenan stöhnt

Wenn es die Freier für ein paar Scheine lustvoll mit ihr treiben

Doch im Hotelzimmer muss man nicht vor dem Bahnpersonal kuschen

Man hat endliche auch eine sehr gute Gelegenheit warm zu duschen

Und doch so ganz alleine tue ich dies natürlich trotzdem nicht

Ein wirklich sehr hübscher Körper und ein namenloses Gesicht

Steht ebenfalls in der geschlossenen Duschkabine neben mir

Sie sagte mir nur: "Ich dusche doch jedes Wochenende hier"

Für eine gratis Unterkunft und für eine sehr spärliche Kost

Schenkt sie mir ihren leidenschaftlichen Sex und etwas Trost

Und meine ganze Gefühle gehören ihr heute für diese eine Nacht

Doch wenn dann am nächsten Morgen der neue Tag wieder erwacht

Bin ich auch schon längst wieder unterwegs und "uff der Gass"

Trinke von meinen billigen Fusel und rauche dazu mein Gras

Und was Gestern war, dass weiss ich schon längst nicht mehr

Denn viel zu lange ist diese alte Erinnerung heute schon her

FERNSEHSTAR

FERNSEHSTAR

Wahrlich, er ist der Allergrösste auf der Leinwand

Er kämpft dort für Gerechtigkeit und sein Vaterland

Macht sehr romantische Filme und solche, wo es fetzt

Von Kritikern und Zuschauern gleichermassen geschätzt

Sein Auftreten ist, so wie seine Kleider, sehr galant

Und er wirkt in Interviews souverän und auch charmant

An die Oskarverleihung, zum Konzert der ganz Grossen

Kommt er wie die anderen Schauspieler in Staatskarossen

Begleitet von einer sehr hübschen langbeinigen Blondine

Ein Fotomodell von einem Titelblatt, sie heisst Sabine

Den Eindruck der ihre Beziehung vermittelt ist wunderbar

Jeder Fan am Bildschirm ist eifersüchtig auf dieses Paar

Und für jeden seiner Streifen im Kino, bekommt er Applaus

Doch hat er für ein paar Tage frei, dann sitzt er zuhaus

Und er präsentiert sich nicht mehr als Star für jedermann

Denn dann spielt er glücklich mit seiner Modelleisenbahn

Er geniesst diese Augenblicke und er müsste schon lügen

Würde er behaupten, es bereite ihm gar kein Vergnügen

Denn hier spielt er mit einem Lächeln für sich allein

Weil in den eigenen vier Wänden muss er kein Star sein

Auf der Strasse kann er sich nicht mehr blicken lassen

Weil die kreischenden Frauen wollen ihn ständig anfassen

Es ist nur in seinem Heim, wo er seine Ruhe finden kann

Und deshalb spielt er liebend gerne mit seiner Eisenbahn

Dies sind Dinge, die werden in keiner Zeitung geschrieben

Denn es hätte sein glänzendes Image schön hinter trieben

Als Rächer oder auch als wunderbarer und romantischer Held

So ist er bekannt auf dem Bildschirm, auf der ganzen Welt

Doch will ihn die Freundin einmal auch so romantisch sehen

Dann muss auch sie, so wie alle anderen in das Kino gehen

Zuhause ist er oft langweilig und spielt mit der Eisenbahn

Obwohl er in seltenen Momenten verständnisvoll sein kann

Doch diese Augenblicke gehen so furchtbar schnell dahin

Meistens sind Beide auf der Jagd nach dem nächsten Termin

So dass ihre Beziehung nur für die Fernsehkameras besteht

Es ist ein Paar, dass fast nie Abends in dasselbe Bett geht

Sie ist in Paris, er ist in Hollywood, sie sehen sich kaum

Eine Traumfrau und ein Traummann begegnen sich nur im Traum

Von dem ja so leicht zu beeindruckenden Volk auf der Strasse

Welche immer noch denken ihre Beziehung sei wirklich Klasse

Weil es in ihrer Realität tatsächlich niemals sein kann

Dass ein Star wie er zuhause spielt mit seiner Eisenbahn

MIT ACHTZEHN

MIT ACHTZEHN

Eine Geschichte über eine liebe Freundin und ihr Geschick

Da waren keine Zweifel, es war Liebe auf den ersten Blick

Mit siebzehn, lernten sie sich in einer Diskothek kennen

Ein Jahr später, mit achtzehn, bekam sie von ihm ein Kind

Dies war Anlass genug für ihn, um sich von ihr zu trennen

So etwas kommt sehr überraschend und geht manchmal geschwind

Jetzt hat sie ein Kind, wenn ihr Alter auch dagegen spricht

Denn wirklich ganz erwachsen ist sie selbst auch noch nicht

Nur wenige haben ihr zur Geburt ihre Glückwünsche geschrieben

Und selbst von den besten Freunden sind nur wenige geblieben

Die Familie und die Bekannten zeigten nicht allzu viel Geduld

Und gaben ihr allein an den Vorkommnissen die gesamte Schuld

Sie meinten alle nur: "Sie hat sicher die Pille nicht genommen

Kein Wunder, da musste es ja schliesslich einmal so weit kommen"

Und es stimmt sogar, die Antibabypille wollte sie niemals nehmen

Aber wegen diesem Verhalten muss sie sich sicher nicht schämen

Denn für die Verweigerung der Pille, gibt es einen guten Grund

Weil sie weiss ja, wie alle anderen, die Pille ist nicht gesund

So hat sie sich lieber mit anderen Verhütungsmitteln geschützt

Und nur dieses eine Mal haben sie alle zusammen nichts genützt

Nun steht sie da mit einem Kind und ist selbst noch ein Kind

Und die Gerüchte verbreiten sich viel schneller als der Wind

Es meint: "Sie liess ihr Schicksal mit Absicht so gestalten

Denn mit diesem Kind wollte sie nur ihren Freund festhalten"

Doch dieser angeblich treue Freund ist längst verschwunden

Er hat sich bis jetzt natürlich auch nie wieder eingefunden

So bleibt sie ohne Zärtlichkeiten und wird nicht mehr geküsst

Auf den Strassen wird sie von Bekannten nur noch selten gegrüsst

Sie wird von der grossen Mehrheit nur noch mit Ablehnung bedacht

Doch auf seltsame Weise hat sie dies alles auch stärker gemacht

Bleibt sie mit ihren Problem auch weiter hin unschuldig allein

Doch ihr neugeborenes Kind liebt sie wirklich von ganzen Herzen

Hat sie auch manchmal Angst, sie könnte keine gute Mutter sein

Was aber trotzdem immer bleibt sind ihre verborgenen Schmerzen

Darüber, dass die besten Freunde, sie einfach im Stich liessen

Dabei hatte sie ihnen früher immer so von ganzem Herzen vertraut

Und wenn heute manchmal in der Nacht lautlos ihre Tränen fliessen

Ist es deshalb, weil keiner ihrer Freunde sie heute noch anschaut

Ihren geliebten Freund, lässt sie hingegen ohne viel Tränen gehen

Denn, dass er einen schlechten Charakter hat, hat sie eingesehen

SELTSAME ERSCHEINUNG

SELTSAME ERSCHEINUNG

Heute am frühen Morgen, da bin ich etwas ratlos erwacht

Denn ich hatte einen wirklich seltsamen Traum in der Nacht

Weil ich sah doch Deine Gestalt in meinem Traum erscheinen

Ich erkannte Dich sofort, wenn auch ein wenig verschwommen

Nur Deine Stimme, die hatte ich klar und deutlich vernommen

Sie sagte mir eindringlich: "Höre doch endlich auf zu weinen"

Was soll denn diese elende und selbstmitleidige Beschwerde?

Es ist doch Zeit, begrabe Deine Toten endlich in der Erde

Und nicht für alle Ewigkeiten in Deinem schwachen Herzen

Weil dies führt wirklich nur zu unerträglichen Schmerzen

Eine kurze Zeit der Trauer ist ganz bestimmt angemessen

Doch dann kommt der Zeitpunkt, da sollte man vergessen

Also höre doch auch auf, immer wieder darüber zu schreiben

Und lasse die Vergangenheit endlich Vergangenheit bleiben

Du solltest Dich dem Heute und fröhlicheren Dingen zuwenden"

Mit diesem Satz liest Du Deine eindrücklichen Worte enden

Zuerst habe ich Dich nur ganz erschrocken wortlos angeblickt

Und fragte mich selbst, wer oder was hat Dich nur geschickt?

Dann öffnete sich bei mir, die ängstlich verschlossene Pforte

Und alles sprudelte nur so aus mir heraus, die gesamten Worte

"Ich weiss doch überhaupt nicht, wie ich alles vergessen kann

Du und die anderen waren doch ein grosser Teil von meinem Leben

Denn ihr hattet mir so viel Gutes, auch so viel Liebe zu geben

Ich kann doch nicht einfach nur vergessen, sieh mich doch an

Denn ein Teil von mir ist doch zusammen mit Euch gestorben

Und hat mein Glaube an das wirklich Gute beinahe verdorben

Genau darüber schreibe ich und frage mich lieber nicht warum"

Du lauschtest meinen Worten völlig unbeeindruckt und stumm

Und Du liessest dann ein paar Sekunden wortlos verstreichen

Ohne allerdings aus meinem begrenzten Blickfeld zu weichen

Und anschliessend gabst Du mir ganz ruhig folgende Antwort:

"Ich bin mir völlig sicher, dass auch Du vergessen kannst

Wenn Du endlich heute noch und nicht Morgen damit anfangst

Gehe endlich weiter und bleibe nicht weiter so stehen, dort"

Damit hast Du dann auch unser kurzes Gespräch abgeschlossen

Die Farben von Deinem Bild sind wieder in einander geflossen

Deine seltsame Rückkehr in meinem Traum aus der Vergangenheit

Beunruhigte und beschäftigte mich noch eine sehr lange Zeit

Denn ich wusste eigentlich genau: "Im Grunde hattest Du recht

Aber sage mir doch, wie werde ich Deinen Erwartungen gerecht?"

TRÄUME UND REUE EINES PLAYBOYS

TRÄUME UND REUE EINES PLAYBOYS

Ich steige die Treppe hinunter und tauche ein, in die Disco Welt

Ein sehr farbenfrohes Reich, das auf seltsame Weise jedem gefällt

Die Musik dröhnt sehr laut und bald schon steht man mitten drin

Ein Schritt vorwärts, man kommt beim besten Willen nirgendwo hin

Von allen Seiten wird man rüde gerempelt und keiner kann was dafür

Werfe einen Blick zurück, da kommt gerade eine Frau durch die Tür

Folge ihr mit den Augen und sehe zu, wie sie in der Masse versinkt

Sie ist sehr auffällig, aber fast ein wenig zu stark, geschminkt

Es verändert ihr Gesicht, so dass man sie beinahe nicht mehr kennt

Trotzdem äusserlich gibt es nichts, was sie von den Anderen trennt

Bald schon beginnt sie, im Takt der Musik zu tanzen und zu hüpfen

Im kurzen Mini Jupe, die Beine eingehüllt in dunklen Nylonstrümpfen

Tiefer und aufreizender Ausschnitt in ihrem körperbetontem Kleide

Sehr begehrenswert, mit wenigen Schritten tanze ich an ihrer Seite

Ihr Auftreten, ihre Kleidung, als ob alles nur auf eines abzielt

Wir tanzen nebeneinander, doch etwas später wird Slow Time gespielt

Dies ist eine gute Gelegenheit, die ich natürlich nicht auslasse

So tanzen wir miteinander, indem ich ihren Körper ganz eng umfasse

Als ich wie zufällig mit meiner Hand unter ihren kurzen Rock taste

Nur so zum Spiel, weil ich mit diesem Vorgehen ihre Reaktion teste

Sie zeigt gar kein Abwehrverhalten und lächelt mich nur sanft an

Und ich weiss nun, dass ich mir jetzt vollkommen sicher sein kann

Ich flüstere leise ins Ohr, komm lassen wir doch den ganzen Schleim

Wohin gehen wir für diese Nacht, gehen wir zu Dir oder zu mir Heim

Anschliessend verbringen wir dann einige Stunden im Bett zusammen

Ohne irgendwelche Ansprüche, fragen nicht einmal nach den Namen

Später kleiden wir uns wieder an und sie schmeisst mich dann raus

Ich frage mich: "Angie warum siehst Du nur so furchtbar müde aus?"

Ist es nicht merkwürdig, weshalb ich sie eigentlich Angie nenne?

Dies obwohl ich ihren wirklichen Namen doch überhaupt nicht kenne

Doch das Lied "Angie" von den Rolling Stones passt so gut zu ihr

Trotzdem ich frage mich, was will sie in dem so harten Spiel hier

Sage mir, Angie was hast Du nur aus Deinem jungen Leben gemacht?

Wer oder was hat Dich zu diesem unbefriedigenden Leben gebracht

Angie, es scheint mir, als sagst Du in keiner Situation, Nein

Ich glaube es nicht, soll denn dies Deine ganze Freiheit sein

Angie, ich komme bestimmt nicht zu Dir zurück, niemals mehr

Weil meine Leidenschaft und Verlogenheit hilft Dir nicht sehr

Aber ich wünsche Dir, Du findest Deine Liebe, Deine Geborgenheit

Hoffentlich, trennst Du Dich von Deiner one night Affäre Gewohnheit

Und Angie, ich hoffe es so sehr, Du erreichst Dein heimliches Ziel

Weil man so nicht leben kann in diesem kalten, gefühlslosen Spiel

LIEBE BEDEUTET ...

LIEBE BEDEUTET ...

Aspekte der Liebe in zufälliger Reihenfolge)

Liebe bedeutet sehr viele Worte, so viele Worte

Weil die Liebe verlangt einfach eine offene Pforte

Sie verdirbt doch hinter verschlossenen Schranken

Gefühle, Hoffnungen, Träume, Taten so wie Gedanken

Nur Worte können dies dem Geliebten auch mitteilen

Ohne dass jemand dabei wird die Langweile ereilen

Liebe bedeutet sehr viele Gefühle, so viele Gefühle

Denn auch die heisseste Liebe erfriert in der Kühle

Wenn Dein Herz nicht dort, am richtigen Fleck steht

Es ist ganz sicher, dass es ohne Gefühle nicht geht

Gefühle und Liebe passen zwar nicht immer zusammen

Trotzdem sind es zwei Kinder mit dem gleichen Namen

Liebe bedeutet auch sehr viel Lust, so viel Lust

Verlangen, sowohl im Guten aber auch im Frust

Liebe heisst, den Partner zärtlich anzufassen

Und es ist nicht sehr ratsam dies wegzulassen

Liebe bedeutet, sich nach Zärtlichkeit sehnen

Die Momente zu geniessen und auch auszudehnen

Liebe bedeutet viel Romantik, so viele Romantik

Ohne Hilfe von Sonnenuntergängen und anderer Botanik

Weil gemeint ist die Romantik irgendwo tief im Bauch

Denn nur so, überträgt sie sich auf den Anderen auch

So, können Träume und die Wahrheit zusammen fliessen

Und es kommen wunderbare Augenblicke, um zu geniessen

Liebe bedeutet sehr viel Angst, so viel Angst

Denn wie immer Du die grosse Liebe auch anfangst

Es bleibt die Angst, etwas dabei falsch zu machen

Versteckst die Furcht hinter einem frohen lachen

Die riesige Angst es könnte ja eines Tages enden

Ohne das Du dabei die Chance hast, es abzuwenden

Liebe bedeutet viel Verstand, so viel Verstand

Als Weiche zwischen Anpassung und Widerstand

Denn Liebe heisst ja auch sehr viel arbeiten

Um den Gefühlen den besten Weg vorzubereiten

Um die Liebe in den sicheren Hafen zu lenken

Darum darf man auch nicht nur an sich denken

Liebe bedeutet viel Schweigen, so viel Schweigen

Um die Liebe dem Anderen ohne grosse Worte zu zeigen

Sich nur gegenüber zu stehen, sich in die Augen sehen

Um sich gegenseitig einfach und wortlos zu verstehen

Weil man sich in jederzeit so leicht vom Wort trennt

Wenn man ja trotzdem die verborgene Wahrheit kennt

SAGENHAFTE FRAU

SAGENHAFTE FRAU

Schwarze schwere Wolken ziehen vorbei im Sturm und im Regen

Kein Hund würde sich heute freiwillig nach draussen bewegen

Draussen ist es völlig dunkel und nur das Kaminfeuer brennt

Ich sitze in einem Sessel mit einem dicken Buch in der Hand

Interessiert und abwesend von dieser Welt habe ich gelesen

Ewig lang, so dass mich nur noch ein Kapitel vom Ende trennt

Die schattenhaften Flammen flackern gespenstisch an der Wand

Und es ist wahrscheinlich schon ungefähr halb zwölf gewesen

Da liess ich plötzlich mein dickes Buch wieder einmal sinken

Und eigentlich nur, um kurz einen Schluck Kaffee zu trinken

Doch ein Bild über dem Kamin hielt mein Blick fest gefangen

Auch auf dem Gemälde war der Himmel ziemlich dicht verhangen

Und der Mond war zwischen den zahlreichen Wolken eingeklemmt

Auf einer Klippe stand eine junge Frau im weissen Nachthemd

Es sah sehr gespenstisch aus, sie stand da mit wehenden Haaren

Ihre beiden Arme weit gegen das stürmische Meer ausgestreckt

So als habe sie mit einer Handbewegung die Geister aufgeweckt

Wind peitschte das Wasser, so dass die Fluten aufgewühlt waren

Ich konnte nicht aufhören auf das gespenstische Bild zu starren

Doch im nächsten Augenblick begann mich meine Fantasie zu narren

Ich sah deutlich, wie sich die Wellen langsam begannen zu bewegen

Und plötzlich kamen mir die nassen Fluten überraschend entgegen

Sie bäumten sich auf, bis sie zum Schluss aus dem Rahmen sprangen

Ich spürte sogar den kalten, peitschenden Wind auf meinen Wangen

Und wenn ich völlig ruhig bin, um einmal ganz genau zu lauschen

Höre ich doch tatsächlich die Brandung an den Klippen rauschen

Was geht ihr nur vor, ich habe meinen Augen nicht mehr getraut

Als ich bemerke, wie mich die Frau im weissen Nachthemd anschaut

Es scheint, stelle ich ganz überrascht fest, dass sie mir winkt

Und wenn die starken Winde ihre Worte auch nicht zu mir tragen

Weiss ich doch trotzdem ganz genau, was sie mir damit will sagen

Nämlich, dass irgendwo dort drüben in den Fluten jemand ertrinkt

Ich stutze, denn es sind in diesem Moment natürlich Zweifel in mir

Denn Ich frage mich, bin ich vielleicht in einem dummen Traum hier?

Doch sie winkt mir immer weiter und gibt mir sehr deutlich Zeichen

Und nur deshalb lasse ich mich langsam aber sicher doch erweichen

Ich stehe sehr schnell auf und renne dann zu der weissen Frau hin

Aber in diesem Moment merke ich, dass ich nun ein Teil vom Bild bin

Und nur mit einem raschen Blick zurück kann ich gerade noch sehen

Wie im jetzt menschenleeren Zimmer die Flammen im Kamin ausgehen

SCHMERZHAFTES LACHEN

SCHMERZHAFTES LACHEN

Die eine Seite von mir ist gelähmt, die Linke

Und dies allein ist der Grund, warum ich hinke

Leider gelingt es mir nicht, dies zu verstecken

Und das schien Euer grosses Interesse zu wecken

Denn ihr habt darüber Eure gemeine Witze gemacht

Mit schamlosen Vergnügen habt Ihr mich ausgelacht

Fröstelnd hat mich dabei der Schmerz durchfahren

Nichts und auch niemand konnte mir dies ersparen

Jedes einzelne Wort durchfuhr mich wie ein Stich

Und die so erlösenden Tränen, die unterdrückte ich

Aber trotzdem habe ich mich dabei so sehr geschämt

Weil ich hatte einen grossen Fehler, ich war gelähmt

Und deshalb wäre ich so gerne ganz weit fort gerannt

Hätte ich doch nur einen sicheren Ort für mich gekannt

So aber musste ich weiter in Eurem Blickfeld bestehen

Und vor Eurem schmerzenden Lachen hinkend vorbei gehen

Ängstlich, weil Eure Sprüche liessen mich niemals ruh'n

Und ich konnte doch beim besten Willen nichts dagegen tun

Denn was blieb mir anderes übrig, als einfach zu schweigen

Und mich dabei nach aussen hin furchtbar stark zu zeigen

Diese Härte und diese Kälte konnten viele nicht verstehen

Doch innerlich, tief in mir innen, da weinte ich bitterlich

Aber das konnte zu meinem grossen Glück nur sehr wenige sehen

Euer gemeines Lachen machte mir mein Leben sehr beschwerlich

Denn Ihr wisst recht gut, wie man einen Menschen zerbricht

Nämlich, indem Ihr mit Eurem Lachen haltet über ihn Gericht

Von diesem gefällten Urteil gibt es nie mehr ein entrinnen

Es ist alles andere als leicht Euer Verständnis zu gewinnen

Und dies muss ich Euch wirklich im Namen von so vielen sagen

Von allen denjenigen, welche im Leben teilten mein Schicksal

Und sie nur zu gut kennen, diese furchtbar schmerzende Qual

Wenn man keine andere Wahl hat, als Euer Lachen zu ertragen

Das grässliche Gefühl nur ein Mensch zweiter Klasse zu sein

Lässt einem nicht sehr viel übrig, man bleibt dabei allein

Bleibt weiter in seinen unvermeidbaren Schmerzen gefangen

Ja sicher, für mich sind diese sehr harten Tage vergangen

Denn ich kann mich heute wirklich so viel sicherer bewegen

Trotzdem beginne ich manchmal heimlich bei mir zu überlegen

Dass sich das Gestern und das Heute nicht sehr unterscheiden

Denn noch immer fallen so verletzende Witze über mein Leiden

REGENTANZ

REGENTANZ

Wir machten gemütlich einen langen Spaziergang

Auf diesem schönen Weg, dem kleinen Bach entlang

Haben uns überhaupt keine bösen Gedanken gemacht

Da hörten wir auch schon ein lautes Donnergrollen

"Es wird doch jetzt nicht etwa noch regnen wollen"

Habe ich vor wenigen Sekunden noch bei mir gedacht

Als es auch schon wie wild auf uns hinunter pritscht

Es scheint, als hätten wir einen Platzregen erwischt

Und weit und breit ist nicht der kleinste Unterstand

Doch was soll's, ich nehme einfach sanft Deine Hand

Und schaue Dich zärtlich an, mit strahlenden Augen

Während sich unsere Kleider mit Wasser voll saugen

Und bald schon sind wir nass von Kopf bis zum Fuss

Was da hilft, ist wohl nur noch ein sehr langer Kuss

Diese Feuchtigkeit, sie lässt uns fröstelnd frieren

Und trotzdem wollen wir unser Lachen nicht verlieren

Glücklich nehmen wir auch diesen Platzregen in Kauf

Fröhlich springe ich in eine Pfütze mit viel Anlauf

Und spritze Dich damit noch ein bisschen mehr nass

Ich gebe zu, es macht mir sehr schadenfreudig Spass

Beobachte, das Wasser aus Deinen langen Haaren rinnen

Und ich nehme Dich ganz sanft aber fest in meinen Arm

In der Hoffnung, ich gebe Dir damit ein bisschen warm

Als wir uns wie von selbst, leicht zu bewegen beginnen

Es scheint, als ob wir zwei tanzen, ein Tanz im Regen

Weil wir uns auch ohne Musik sehr rhythmisch bewegen

Mir wird bewusst, Romantik braucht kein Sonnenschein

Man kann auch im Regen glücklich und sentimental sein

Und ich flüstere Dir ganz leise ins Ohr, ich liebe Dich

Dies ist die ganze Wahrheit, weil ich meine es ehrlich

Habe ich diese Worte auch niemals sehr gerne verwendet

Denn viel zu oft werden sie doch unpassend verschwendet

Aber ich wüsste nicht, welche Worte besser zu Dir passen

Ganz egal, ob im Sonnenschein oder wie jetzt, im nassen

Längst schon sind wir vollkommen nass bis auf die Haut

Trotzdem lassen wir dadurch unser Glück nicht vertreiben

In aller Ewigkeit werden wir unserer Liebe treu bleiben

Deine Küsse und Deine Hände sind mir wohltuend vertraut

Und um nichts auf dieser Welt möchte ich sie vermissen

Dies solltest Du doch eigentlich schon längst wissen

Und deshalb lasse uns weiter tanzen, tanzen im Regen

Tanzen sorglos unserer gemeinsamen Zukunft entgegen

WO SIND DIE HÄNDE GEBLIEBEN

WO SIND DIE HÄNDE GEBLIEBEN

Ich wollte das Leid auf dieser Welt nie sehen

Und musste ihm doch so oft gegenüber stehen

Kummer und Leid in allen erdenklichen Arten

Situationen, welche einem im Leben so erwarten

Dachte immer, diese Dinge könnten nicht geschehen

Doch sie geschehen wirklich, ich habe sie gesehen

Diese Erlebnisse, welche die Tränen lassen fliessen

Ich versuchte immer, meine Augen davor zu schliessen

Aber leider hat mir auch dies nichts mehr genützt

Denn ich war jedes Mal von neuem wieder bestürzt

Ja, ja sicher, ich weiss schon so lange Bescheid

Es gibt sehr viel von völlig unvermeidbarem Leid

Doch das Meiste davon bleibt leider handgemacht

Und darum habe ich bei mir ganz lautlos gedacht

Warum nur, warum musste es einmal so weit kommen?

Wer oder was hat nur unser Mitgefühl mitgenommen?

Wo sind denn die Hände geblieben, die helfen können?

Die wenn es nötig ist, denn Leidenden Trost gönnen

Wo sind nur die Hände geblieben, die helfen wollen?

Weil sie helfen wollen und nicht nur weil sie sollen

In unserem Alltag gibt es doch immer wieder Situationen

Wo wir still hoffen, auf einige mitfühlende Reaktionen

Liebeskummer oder vielleicht fehlendes Selbstvertrauen

Das kennen doch sicher alle, egal ob Männer oder Frauen

Es genügt oftmals doch bereits ein ganz kleines Zeichen

Einige Worte, die auf direktem Weg jedes Herz erreichen

Das ist nicht schwer, es wird Dir sicher immer gelingen

Und solche kleine Worte können wahre Wunder vollbringen

Weil sie beweisen, dass Du auf der Welt nicht allein bist

Und sie Dir zeigen, dass man Dich nicht einfach vergisst

Es wäre doch so schön, aber es wird wohl ein Traum bleiben

Solange wir die Toleranz und das Mitgefühl so vertreiben

Und dabei hat doch wirklich jeder schon darunter gelitten

Warum muss dann trotzdem jeder von uns, um Hilfe bitten?

Wenn er bis zum Hals in oftmals lösbaren Problemen steht

Ich frage mich wirklich, ob es nicht auch anders geht?

Wer oder was hat nur unser Mitgefühl mit sich genommen?

Wo sind denn die Hände geblieben, die helfen können?

Die wenn es nötig ist, denn Leidenden Trost gönnen

Wo sind nur die Hände geblieben, die helfen wollen?

Weil sie helfen wollen und nicht nur weil sie sollen

SERVICE BITTE

SERVICE BITTE

Ich grüsse Dich, wir sind schon lange auf Du und Du

Du lächelst zurück und winkst mir dann fröhlich zu

Du bist eine Herrscherin inmitten von diesem Gezänke

Verteilst das gutriechende Essen und auch die Getränke

Indem Du zielsicher von einem Tisch zum anderen rennst

Grüsst von Zeit zu Zeit nebenbei jemanden den Du kennst

Du schreibst auf Deinen Block, Kuchen ein grosses Stück

Und weist unverschämte Gäste mit scharfem Blick zurück

Die Dich, wie zufällig berühren und auch nur ganz rasch

Respektlos anfassen Deinen wirklich so knackigen Arsch

Deine kurzen schwarzen Hosen zeigen Deine Beine generös

Sie sind nackt, unendlich lange und auch sehr muskulös

Oft schaue ich Dir heimlich in Deinen tiefen Ausschnitt

Und verfolge Deinen sich so wiegenden Gang, Deinen Tritt

Deine schlanken Beine halten meinen Blick fest gefangen

Und sie wecken in mir ein schamloses gieriges Verlangen

Bist Du dann irgendwann später schliesslich am kassieren

Dann kann es gelegentlich auch schnell einmal passieren

Dass Du Dich mit Deinem Körper lehnst an meinen Rücken

So dass Deine prahlen Brüste gegen mein Hemd drücken

In diesen Momenten beginne ich leicht zu schwitzen

Bleibe erschrocken und steif auf meinem Stuhl sitzen

Und ich frage mich, kannst Du es mir nicht ansehen?

Ich würde mit Dir gerne auf Dein Zimmer hinauf gehen

Um mit Dir Dinge zu tun, über die man nicht spricht

Ich träume von Dir und einer gemeinsamen Nachtschicht

Glaube mir, denn ich kann nur noch an das Eine denken

Die Worte der Kollegen können mich nicht mehr ablenken

Denn der Sinn von den Reden ist mir so wie so entgangen

So übermässig stark ist nach Deinem Körper mein Verlangen

Und es verlässt mich in Deiner so begehrenswerten Nähe nie

Ich stelle mir alles heimlich vor, nur in meiner Fantasie

Wie schön es in diesem Moment wäre, mit Dir zu schlafen

Überlege bei mir, wie ist Deine Leidenschaft beschaffen?

Und ziemlich unverschämt fragend, schaue ich Dich dabei an

Tief in mir Innen träume ich sogar, dass es auch sein kann

Dass Du dieses Spiel auch so willst, genauso wie auch ich

Nämlich, Sex hemmungslos, leidenschaftlich, aber zärtlich

Und dann nahm ich doch meinen Geldbeutel hervor und bezahle

Wechsle mit Dir noch ein paar wenige Worte und ich strahle

Du lächeltest mich noch fröhlich an und dann gehe ich hinaus

Und mache mich anschliessend alleine auf den Weg nach Haus

NICHTS ALS BRIEFE

NICHTS ALS BRIEFE

Ein leeres Blatt liegt vor mir im Kerzenlicht

Ich wollte, dass mein Gedächtnis Dich verbannt

Aber beim besten Willen, dies gelingt mir nicht

Halte schon seit Stunden einen Stift in der Hand

Denn ich versuche, Dir einige Zeilen zu schreiben

Und im Kopf beginnt sich das Rad zurück zu drehen

Die fünf Tage, sie werden mir in Erinnerung bleiben

Weil ich werde ganz sicher immer gerne zurück sehen

Doch Dir einen Brief zu schreiben, fällt mir schwer

Dabei warst Du mir eben noch so vertraut und so nah

Es war kein Ferienflirt, nein, es war so viel mehr

Denn von einem Moment auf den Anderen warst Du da

Keine grosse Liebe und trotzdem sehr viele Gefühle

Weil Deine ehrlichen Worte taten mir unsagbar gut

Dort am Strand in der fast unerträglichen Schwüle

Die wunderbare Offenheit, sie machte mir neuen Mut

Auf seltsame Art und Weise waren wir Beide ungehemmt

Und dies machte unsere Gespräche so unbeschreiblich

Wir vertrauten uns so sehr und waren uns doch fremd

Was soll ich Dir bloss schreiben, ich vermisse Dich

Überlege bei mir, ob es nicht auch einmal sein kann?

Dass ich eine so wunderbare Frau wie Dich lerne kennen

Irgendwo in dieser Gegend hier, nur einfach so nebenan

Müssen mich immer tausende Kilometer vom Glück trennen

Hätten wir uns doch getroffen bei anderer Gelegenheit

Wäre es vielleicht nicht bei den Gesprächen geblieben

Und hätten wir doch nur gehabt mehr als fünf Tag Zeit

Wer weiss, vielleicht würden wir uns dann innig lieben

Ich gebe es gerne zu, ich könnte es mir gut vorstellen

Aber jetzt bist Du so weit weg und ich weiss nicht mehr

Unsere Geschichte tragen unerbitterlich fort, die Wellen

Und Worte nur auf einem weissen Papier sind leider so leer

Die Vertrautheit, sie ist längst vom Erdboden verschwunden

Die grosse Distanz liess sie so furchtbar schnell vergehen

Dabei hatten wir den Zugang zu einander so schnell gefunden

Du liessest mich so ungeniert ganz tief in Deine Seele sehen

Ich erzählte Dir die intimsten Geheimnisse von meinem Leben

In nur fünf Tagen und jetzt bist Du einfach nicht mehr hier

Ein Brief kann mir diese Gespräche doch nicht zurückgeben

Unsere Vertrautheit, unsere Gemeinsamkeiten, Du fehlst mir

Briefe - nichts als Briefe, wie könnten die längsten Zeilen

Die wunderbare Gelegenheit ersetzen an Deiner Seite zu weilen

I'M FLYING HIGH

I'M FLYING HIGH

Ich brauche meine Augen längst nicht mehr zu schliessen

Weil doch auch so die vielen Farben zusammen fliessen

Sie bilden einen wilden Strudel, einen farbigen Kreis

Wunderbare Musik begleitet dieses seltsame Spiel leis

Diese Farben, sie umfassen mich, Mensch ist dies geil

Ich kann alles beobachten und bin doch davon ein Teil

Irgendwelche schattenhafte Gestalten kommen auf mich zu

Aber ich schicke sie wieder fort, lasst mich nur in Ruh'

Habe so viele Stimmen wie durch einen Nebel vernommen

Sie bitten mich alle endlich wieder zurück zu kommen

Doch die Stimmen kommen von einer anderen, fernen Welt

Weil ich habe schon längst meine eigenen Träume bestellt

Diese Welt da draussen, sie geht mich doch nichts mehr an

Weil sie mich mit keinem ihrer Mittel noch erreichen kann

Ich fliege - ich fliege, fliege und nichts hält mich mehr

Ich fühle mich wunderbar schwerelos - schwere..., schwer..

Ich fliege doch nur diesem farbigen Licht dort entgegen

Zu allen diesen Farben, welche sich auf mich zu bewegen

Und mich mit ihrer Wärme und ihrer Geborgenheit umfassen

Es fällt mir sehr leicht, von dieser Welt los zu lassen

Weil meine Welt so unbeschreiblich viel mehr verspricht

Stehe dem Universum gegenüber von Angesicht zu Angesicht

Ich kann auch ganz weit hinter den fernen Horizont sehen

Und so vollkommen ungewohnte Dinge ganz leicht verstehen

Ich entdecke heute eine neue Welt voller unbekannter Dinge

Während die Farben weiter hin tief in meiner Seele klingen

Und mich wohlbehütet in ihrem so sicheren Schoss einbetten

Ich wehre mich nicht, ich lasse mich gerne von ihnen retten

Glaube mir doch, ich kann dieses warme Licht in mir spüren

Wohlbehütet lasse ich mich ganz langsam von ihm entführen

Und ich komme vorerst mit aller Sicherheit nicht zurück

Nicht einen Schritt, auch nicht das allerkleinste Stück

Denn die Farben sind mein privater Himmel und mein Traum

Es ist wunderbar zu schweben in diesem schwerelosen Raum

Die Farben sie lassen mich auf meinem Weg niemals allein

Und Eure Sorgen, meine, Deine sind an diesem Ort so klein

Ich spüre, wie meine vielen Farben ganz langsam erkalten

Aber ich versuche sie noch weiter krampfhaft festzuhalten

Doch meine Schwerelosigkeit zerfällt, mein Flug - mein Flug

Hilfe, ich stürze ab, mein Flug war wohl nur ein Selbstbetrug

AUSSCHNITTE AUS MEINEM TAGEBUCH

AUSSCHNITTE AUS MEINEM TAGEBUCH

AUSSCHNITTE AUS MEINEM TAGEBUCH

(Ausschnitte aus meinem Tagebuch als ich vierzehn war)

Ich wollte Fluss aufwärts schwimmen, doch ich verpasste den Moment und bis ich merkte, in welche Richtung der Fluss floss, trug er mich weit Tal abwärts und keiner merkte es. Jetzt schwimme ich wieder, ich versuche diesen Rückstand verzweifelt wieder aufzuholen.

Ihr erzählt mir voller Stolz von Euren Leistungen. Ihr zeigt mir Eure Medaillen. Ihr erwartet von mir, dass ich Euch gratuliere, dass ich mich mit Euch freue. Ich weiss, Ihr habt nichts dafür, aber könnt Ihr denn nicht verstehen, dass ich neidisch auf Euch bin, dass ich auch gerne Medaillen gewinnen würde, ich bekam in meinem ganzen Leben nie eine Chance, dabei wäre ich so gut, wenn.... Ich versuche mich mit Euch zu freuen, aber seid mir nicht böse, wenn es mir nicht immer gelingt.

Ich kam zu Dir, um Dir von meinem Problem zu erzählen. Du hörtest mir zu, aber als ich fertig war, hast Du mich ausgelacht. Du hast nicht versucht das Problem zu lösen, keinen Versuch mir zu helfen unternommen. Dabei hättest Du es lösen können. Nein, Du hast nicht gemerkt, dass ich es ernst meinte. Ich ging tief enttäuscht wieder fort. Du hast es vergessen, aber ich, ich habe es nicht vergessen.

Das Leben ist so grausam und schön zugleich. Das Schlimmste im Leben ist ein Gedächtnis zu haben, das nichts vergisst. Es ist der Anfang vom Ende immer an das zu denken, was war. Immer noch zu grübeln, warum musste dies geschehen? Was wäre wenn ...? Ich will, ich muss in der Gegenwart leben, nicht in der Zukunft und nicht in der Vergangenheit. Aber ich kann es nicht immer. Darum verzeiht mir, wenn ich schlechter Laune zu sein scheine, es sind jene Augenblicke, in denen ich an alles das denke, was ich erlebt habe. Versteht bitte, wenn ich nicht mit Euch lache, wenn ich allein sein will. es ist nicht, weil ich etwas gegen Euch habe, sondern weil ich die Vergangenheit zuerst "verdauen" muss, darüber werden noch Jahre vergehen.

Ich habe Angst zu sterben, bevor ich gelebt habe

Es ist schwer Gedanken in Worte umzusetzen

Ich streiche das Wort Rücksicht aus meinem Wortschatz

Wie oft wird der Mensch überfordert, ohne dass er es merkt

Innerhalb weniger Tage wurde ich um Jahre älter

Wie alt muss ich werden, um die Menschen zu verstehen?

War es ein Tag, war es ein Jahr, während dem ich glücklich war?

Meine Grenzen sehen, meine Grenzen achten, meine Grenzen schützen, mein Wunschziel

Ich würde so gerne mit Dir über alles reden, aber ich kann nicht. Es fällt mir so schwer über meine Gefühle zu reden. Wenn ich auch immer wieder einen Anlauf nehme. Aber alle scheinen anders zu denken, als ich. Bin ich ein Mensch oder sind sie es? Beides scheint mir unmöglich. Ich frage mich oftmals, warum ich nicht das tue, wonach ich Lust habe, einfach aus mir heraus schreie, was mich belastet? Aber da sind wieder die Zweifel, die Zweifel an mir, an Gott und an der Welt und ich wünschte mir so, Du würdest mir helfen diese Welt zu verstehen. Du jedoch wartest nur und lässt mich im Glauben, dass ich nicht für diese Welt geboren bin. Ich gehöre hier hin, wie ein Fisch auf das Trockene. Ich fühle mich so unsicher und hilflos, weiss nicht, wie man sich gegen alle die Angriffe wehren soll.

Ich wollte nicht mit Euch Tischtennis spielen und auch nicht mit Euch sprechen. Also lief ich einfach los, irgendwo hin mir war es egal. Ich lief in den Wald, es war schon spät. Ich wollte allein sein, allein mit mir selbst, mit meinen Ängsten und meinen Sorgen. Ich wollte einfach alles vergessen. Also lief ich einfach gerade aus, die Sonne verschwand hinter den Bäumen, es wurde dunkel und die Bäume waren nur noch als Schatten zu sehen. Ich hatte keine Angst, im Gegenteil es gefiel mir, allein durch die Nacht zu laufen. Ich lief schon lange und plötzlich hatte ich alles vergessen meine Sorgen, meine Ängste und allen meinen Kummer

Doch dann schaute ich auf die Uhr und ich musste zurückkehren. Und alles stürzte wieder auf mich hinab. Ich dachte zurück, es war wunderbar.

Deine Worte trafen mich, wie Pfeile, Pfeile des Schmerzes. Sie drangen in meinen Körper. Sie zerrten an meiner Substanz. Ich konnte sie nicht abschütteln. Aber Du meintest es ja nur gut mit mir, und später fragtest Du mich, wieso ich schlechter Laune bin? Ich sagte, ich wisse es nicht. Ich konnte Dir doch nicht sagen, dass Deine Versuche mich zu trösten, dass Gegenteil bei mir bewirkt hat, dass Deine gute Tat mich tief verletzte. Wie sollte ich Dir das sagen?

PRÜGELKNABEN

PRÜGELKNABEN

Wir haben uns wieder einmal heftig gestritten

Wurden wieder von irgendwelchen Teufeln geritten

Die guten Argumente sind uns längst ausgegangen

Deshalb hatten wir uns auch nicht mehr viel zu sagen

Aus diesem Grund haben wir eine Schlägerei angefangen

Voller Aggressionen haben wir uns zusammen geschlagen

Ich sehe erfreut, dass Du leicht blutest aus der Nase

Auf dem Tisch steht eine wertlose aber hübsche Vase

Sie fällt zu Boden, wo sie laut klirrend zerbricht

Warum wir uns schlagen, wir wissen es selber nicht

Wir brauchen es irgendwie als Ventil für unsere Wut

Und es tat mir auf seltsame Weise auch wirklich gut

Jeder Schlag wurde mit dem nächsten Schlag vergolten

Natürlich wurden wir für dieses Verhalten gescholten

Und mit einer sehr lästigen Woche Hausarrest bestraft

Die Strafe war sicher gerecht, sagte mir mein Verstand

Wunderte mich nur sehr, welche Unterschied da klafft

Denn wie oft zeigt doch eine Regierung oder ein Land

Genau dasselbe aggressive und hinterhältige Vorgehen

Wenn sie wie die Kinder anwenden dieselbe Strategie

Dann wenn sie sich brutal kämpfend gegenüber stehen

Aber das nennt man dann Politik oder auch Diplomatie

In den Medien werden sie für ihr Vorgehen noch gelobt

Ist es nicht sehr merkwürdig, dass dort niemand tobt?

Bei mir da heisst es Gewalt und bei ihnen nur Politik

Bei mir da ist es immer falsch, bei ihnen ist es chic

Ich kann den Unterschied zwischen den beiden Vorgehen

Mit meinem so jungen Verstand einfach nicht verstehen

Mein Verhalten, es ist empörend, falsch und so fatal

Bei einer Regierung ist es geschickt und auch legal

Und die Gründe dafür sehe ich wirklich nicht ein

Wahrscheinlich bin ich dazu einfach noch zu klein

Denn sicher wird es sehr gute Gründe dafür geben

Weil Erwachsene haben immer recht in diesem Leben

So dass dies alles ganz bestimmt richtig sein muss

Und es kommt sicherlich auch gut bis zum Schluss

Ich weiss, die Zukunft wird mir dies schon zeigen

Und deshalb werde ich jetzt auch endlich schweigen

Nur keine Angst, ich frage jetzt nicht mehr warum?

Weil sonst haltet ihr mich zuletzt noch für dumm

DER HEIMWEG

DER HEIMWEG

(Für einen guten Kollegen)

In einer schönen lauwarmen und sternklaren Nacht

Haben wir in einer Diskothek getanzt und gelacht

Alle gemeinsam hatten wir ein riesengrosses Fest

Nur für die Lachmuskeln wurde es ein brutaler Test

Denn es ist eine wirklich lustige Episode geschehen

Deshalb konnte man uns später am Boden kugeln sehen

Eine Geschichte worüber man auch heute noch spricht

Damals wussten wir es schon, das vergessen wir nicht

Trotzdem konnte der Abend damals nicht lustig enden

Und der traurigen Geschichte will ich mich zuwenden

Wir waren also im griechischen Nachtleben versunken

Nicht wenige von uns hatten etwas zu viel getrunken

Und Einer von diesen Betrunkenen war wieder einmal er

Wir amüsierten uns, denn zu gehen fiel ihm so schwer

Die Anderen gingen zum Strand, aus der Diskothek raus

Nur ich sagte: "Ich bleibe und bringe ihn nach Haus"

Wir sind geblieben und hatten auch so viel zu lachen

Bevor wir uns dann doch endlich auf den Weg machten

Es war schon sehr spät, schon beinahe Sonnenaufgang

Langsam gingen wir diesen Weg an den Klippen entlang

Nur die relative schmale Mauer trennte uns vom Abgrund

Wir gingen schweigend, denn wir hielten Beide den Mund

Aber, es mag zwar im nach hinein etwas komisch klingen

Doch ihn quälte etwas sehr, dies glaubte ich zu wissen

Und plötzlich sah ich ihn auf dieses Mäuerchen springen

Reaktionsschnell habe ich ihn von dort hinunter gerissen

Er wehrte sich kräftig gegen mich mit seiner ganzen Kraft

Und nur dank seiner Angetrunkenheit habe ich es geschafft

Aber erst in diesem Augenblick wurde es mir langsam klar

Dass es einen absichtlichen Selbstmordversuch von ihm war

Ich bemerkte wie seine Augen mich im Dunkeln anblitzten

Von einem Moment auf den Anderen begann ich zu schwitzen

Denn er fragte mich: "Warum hast Du mich zurück gerissen?

Warum lässt Du mir nicht meine Freiheit?" Wollte er wissen

Ich schwieg eisern und gab ihm darauf überhaupt keine Antwort

Also machten wir uns wortlos auf nach dem "heimatlichen" Ort

Und natürlich habe ich ihn nicht mehr aus den Augen gelassen

Um ihn, wenn es nötig wurde, erneut fest am Kragen zu fassen

Aber zum Glück hatte er keinen weiteren Versuch unternommen

Doch ich war froh als wir bei unseren Kollegen sind angekommen

Kein Wort mehr darüber ist zwischen ihm und mir darüber gefallen

Und ich verbarg die Geschichte auch sonst sorgfältig vor allen

FALSCHE GEFÜHLE

FALSCHE GEFÜHLE

Es war nicht so, als hätte nichts mehr zwischen uns bestanden

Da waren immer noch irgendwelche Gefühle, welche uns verbanden

Aber trotzdem hast Du mir gesagt, es sei nun endgültig vorbei

Und dass unsere enge Beziehung leider nicht mehr zu retten sei

Mir standen wässrige Tränen in meinen Augen und wohl deswegen

War ich sehr froh über den nun ganz langsam beginnenden Regen

Ich hatte bis zu diesem Tag niemals aufgehört, Dich zu lieben

Aber trotzdem ist mir leider überhaupt nichts davon geblieben

Heute nun, ist diese Geschichte schon beinahe zwei Monate her

Und dies alles fällt mir längst nicht mehr so furchtbar schwer

Doch da gibt es immer noch etwas, dass ich gar nicht verstehe

Nämlich, warum, wenn ich heute lachend an ihrer Seite gehe

Empfinde ich immer wieder dieses so quälende Schuldgefühl

Unbegreiflich, warum bleibe ich dabei nicht einfach kühl?

Warum bleibt in mir immer dieses Gefühl, Dich zu betrügen?

Sie ist doch hübsch und hat einen wirklich guten Charakter

Würde ich dies nicht zugeben, dann müsste ich mich anlügen

Das Glück mit ihr, was will ich dann eigentlich noch mehr?

Ich mag sie wirklich, worüber ich mir vollkommen sicher bin

Also was machen denn die Bedenken in mir noch für einen Sinn?

Es gibt nur eine mögliche Erklärung auch beim besten Willen

Ich liebe Dich wohl immer noch, wenn auch nur ganz im Stillen

Dabei sollte ich Dich wirklich langsam aber sicher vergessen

Denn meine tiefen Schuldgefühle sind sicher nicht angemessen

Weil ich mit meinem Verhalten überhaupt nichts Falsches tue

Wenn ich mit ihr nur in stiller Zweisamkeit möchte ausgehen

Aber diese Bedenken in mir, sie lassen mich nicht in Ruhe

Weil halt immer noch diese Schuldgefühle in mir bestehen

Aber die müssen doch nun wirklich überhaupt nicht sein

Denn Du hast einen neuen Freund, nur ich bleibe allein

Und trotzdem will es mir gar nicht so recht gelingen

Mich Innerlich ganz ehrlich zu ihr durch zu ringen

Obwohl meine tiefen Gefühle zu ihr wirklich bestehen

Doch meine Unsicherheit, sie konnte ihr nicht entgehen

Sie weiss, dass sie mein Herz nicht ganz kann gewinnen

Und ich kann dem so furchtbaren Dilemma nicht entrinnen

Dabei wäre ich wirklich gerne an ihrer Seite geblieben

Denn auf besondere Art werde ich auch sie immer lieben

Trotzdem gehe ich fort und sage ihr, es tut mir sehr leid

Aber der Abstand zu meiner alten Beziehung ist zu wenig weit

FAR AWAY

FAR AWAY

Die Sonne schien und ich habe bei mir gedacht

Was habe ich eigentlich bloss falsch gemacht?

Es ist schon spät und ich liege alleine hier

Und Du liegst nur etwa dreissig Meter von mir

Genau genommen müsste ich nur kurz aufstehen

Und dies würde schon reichen, um Dich zu sehen

Ich weiss ganz genau, dass Du dort drüben bist

Weil dies seit Neustem Dein Stammplatz hier ist

Ich habe doch nur Deine schützende Wärme gesucht

Was ich fand, war eine tiefe und breite Schlucht

Schaue doch, ich wollte Dir wirklich nicht weh tun

Aber meine Gefühle für Dich liessen mich nicht ruh'n

Wer weiss, vielleicht Deines fröhlichen Lachen wegen

Jetzt klingt Dein Lachen für mich nur noch verlegen

Es kann die Mauer zwischen uns nicht niederbrechen

Auch nicht, wenn wir zufällig miteinander sprechen

Wo wird uns diese Geschichte eigentlich hinführen?

Ich würde gerne Deine Haut und Deine Haare berühren

Aber ich weiss auch, dies ist nicht in Deinem Sinn

Ich nehme Deine Abweisung gegenüber mir wortlos hin

Hätte ich es, zugegeben, auch lieber anders gesehen

Aber ich kann Dein "Nein" irgendwie noch verstehen

Trotzdem zwischen uns diese so unüberwindbare Mauer

Sie erfüllt mich mit einer sehr qualvollen Trauer

Können wir denn keine Brücke darüber hinweg bauen

Weil ich habe Sehnsucht nach dem alten Vertrauen

Ich sehe Dich dort drüben am steilen Hang liegen

Um dorthin zu gelangen, müsste ich nicht fliegen

Ein paar Schritte, es ist eine Frage von Sekunden

Und trotzdem habe ich den Weg zu Dir nicht gefunden

Wenn wir uns zufällig begegnen schauen wir uns an

Eine Situation, wie sie peinlicher nicht sein kann

Wir wissen auch nicht mehr, was wir so sollen sagen

Und ich beginne mich ganz heimlich selbst zu fragen

Warum um Himmels Willen war ich so schrecklich dumm?

Und blieb mit meinen Gefühlen nicht einfach stumm?

Denn dann wäre dies alles wohl niemals so geschehen

Wir hätten uns nie so furchtbar verlegen angesehen

Wir sind uns so nahe und erleben doch eine Distanz

Welche grösser nicht sein könnte, welche Diskrepanz

Ich weiss nicht, wie lange wird sie so noch bestehen

Ertappe mich dabei, heimlich zu Dir hinüber zu sehen

Ich beobachte, wie Du dort liegst im hübschen Badkleid

Aber zu sagen bleibt mir nur Eines, es tut mir so leid

BÜBLI SUCHT MEITLI

BÜBLI SUCHT MEITLI

Herzenswünsche, wer kennt sie nicht, Bübli sucht Meitli

Mann sucht Frau durch ein Inserat, weil so geht es weidli

Ich höre Euch alle über diese Inserate eure Witze machen

Müsst ihr denn über diese Menschen so spöttisch lachen?

Nur weil alle diese Menschen sehr einsam sind im Leben

Genau wie Ihr manchmal, nur könnt Ihr dies nicht zugeben

Nicht einmal für diese Kleinigkeit seid Ihr genug ehrlich

Weil Ihr habt nicht genügend Mut dazu, genauso wie ich

Jeder weiss, dass auch ich oft unter der Einsamkeit leide

Es ist Feigheit, warum ich mich für kein Inserat entscheide

Denn wer weiss vielleicht würde es mir ja auch etwas bringen

Ein ehrliches Inserat von mir würde wahrscheinlich so klingen

Ich bin nicht hübsch, nein und ich bin auch nicht einmal reich

Bin auch nur ein Mensch mit seinen Stärken und Schwächen bloss

Das ist der Grund, warum ich scheue jeden grossartigen Vergleich

Mit diesen Typen überall auf der Leinwand, ich bin nicht so gross

Ich löse keines von meinen Problemen einfach mit der linken Hand

Und mein schwaches Herz überwiegt manchmal auch meinen Verstand

Aber über diese Konflikte in meinen Gefühlen werde ich schweigen

Und viel eher meine mehr lächerliche als grossartige Schau zeigen

Obwohl ich eigentlich eher ein sensibler und romantischer Typ bin

Aber ein grosser Fehler von mir ist, ich behalte zu viel in mir drin

Ich kann zwar bei Problemen anderer sehr gut und wortlos zuhören

Und es sind meistens meine eigenen Fehler, welche mich mehr stören

Doch nach aussen zeige ich von mir gerne ein cooles, sicheres Bild

Was allerdings leider wirklich nur selten für mein Innenleben gilt

Das ist der Grund warum ich manchmal bin tief in mich verschlossen

Doch für Neues und auch für Fremdes bin ich schon aufgeschlossen

Und genau deshalb bin ich schon lange auf meiner Suche nach Dir

Hast Du etwa ehrliches Interesse an einem scheuen Kerl wie mir?

Dann rufe mich bitte sofort unter der Nummer 062 / ??? ?? ?? an

Weil dann aus uns ganz bestimmt etwas ganz Besonderes werden kann

Genau so würde ich ein Partnerschaftsinserat über mich schreiben

Aber trotzdem ist es wohl besser ich lasse dieses Vorhaben bleiben

Denn Ihr sollt doch nicht über meine tiefen Herzenswünsche lachen

Sondern viel lieber einmal ernsthafte Gedanken darüber zu machen

Weil die hier zur Schau gestellten Träume sind sehr ernst gemeint

Du siehst jetzt wahrscheinlich, dass Dich und mich viel verbindet

Wenn es Dir und den Anderen vielleicht nicht immer so erscheint

Ist es doch meistens nur der Mut, denn man dazu gar nicht findet

DIES SIND DIE BILDER

DIES SIND DIE BILDER

Es scheint so, als habe es mich wieder gejuckt

Deshalb habe ich in meine beiden Hände gespuckt

Dann habe ich wieder so allerhand aufgeschrieben

Bin über so viele Dinge nicht mehr still geblieben

Denn dies waren alle die Bilder, welche ich sah

Oft seltsam unwirklich und doch erschreckend nah

Dies sind die Geschichten, die ich irgendwo hörte

Dies waren die Gedichte, mit denen ich Dich störte

Dies sind auch die Gefühle, die mein Herz bewegten

Und dies sind die Triebe, die mich so sehr erregten

Dies war meine Liebe aber natürlich auch meine Lust

Meine Hoffnungen, mein Glück, aber auch mein Frust

Dies bin ich, denn dies war mein bisheriges Leben

Dies ist mein Geniessen, mein Kämpfen, mein Streben

Und dies alles versuchte ich, einfach so zu erzählen

Du kannst Dich zu meinen Gedichten arrogant stellen

Doch alle die Bilder, die habe ich wirklich gesehen

Kann ich sie selbst auch nicht immer ganz verstehen

Dies ist der Grund, warum es mir musste missglücken

Mich in aller Deutlichkeit und Klarheit auszudrücken

Aber trotzdem wer verstehen will, der kann verstehen

Und zusammen mit mir diese farbenreichen Bilder sehen

Denn dieser Kreis, er schliesst sich so immer wieder

Weil Du stehst auf und fällst dann auch wieder nieder

Und darüber werde ich wohl oder übel immer schreiben

Werde ich auch in nächster Zeit einmal still bleiben

Trotzdem erkenne Dich ruhig selbst in meinen Gedichten

Es sind nicht nur meine, sondern auch Deine Geschichten

Deshalb sei einmal ehrlich genug und gib dies ruhig zu

Denn diese Welt da draussen lässt auch Dich nicht in Ruh'

Darum waren dies auch Deine Bilder, die Du hast gesehen

Weil auch Du kannst ihnen nicht immer aus dem Weg gehen

Dies sind die Geschichten, welche Du irgendwo hörtest

Dies waren die Gedichte, mit denen Du mich störtest

Dies sind auch die Gefühle, die Dein Herz bewegten

Und dies sind die Triebe, die Dich so sehr erregten

Dies war Deine Liebe aber natürlich auch Deine Lust

Deine Hoffnungen, Dein Glück, aber auch Dein Frust

Dies bist Du, denn dies war Dein bisheriges Leben

Dies ist Dein Geniessen, Dein Kämpfen, Dein Streben

NACKT (PART II)

NACKT (PART II)

Im Radio spielen sie wieder einmal uralte Lieder

Der Fernseher bringt uns die alten Schmöker nah

Und so schliesst sich langsam jeder Kreis wieder

Nur ich allein stehe immer noch vollkommen nackt da

Du fragst mich, ob ich denn keine Kleider besitze?

Erst jetzt bemerke ich, wie ich plötzlich schwitze

Ich blicke an mir hinunter, ein bisschen verschämt

Und greife plötzlich sehr hastig nach meinem Hemd

Ich höre dabei nur noch, wie Du mich laut auslachst

Indem Du irgendwelche dummen Witze über mich machst

Habe wohl wieder einmal viel zu viel von mir gezeigt?

Ich vergass wohl, dass es besser ist, wenn man schweigt

So kommt es, dass ich meine nackte Blösse jetzt zudecke

Indem ich sie in meinen verhüllenden Kleidung verstecke

Und blicke Dir dabei in Dein undurchsichtiges Gesicht

In welchem sich jeder warmer, verstehender Blick bricht

Ich sehe, wie sich ein Lächeln um Deine Lippen spielt

Und voller Hohn hat es ganz genau in mein Herz gezielt

Immer noch halb nackt bleibe ich stumm vor Dir stehen

Und ohne den Blick abzuwenden, hast Du mich angesehen

Mit Deinem kalten Blick, so dass ich dabei fast erfror

Ich erwidere Deinen Blick und stelle mir Dich nackt vor

Deinen ganzen Körper mit allen Deinen intimen Stellen

Versuche Dich, vor meinem inneren Auge zu beschreiben

Ich hätte Dir doch noch so viel, über mich zu erzählen

Aber vielleicht lasse ich mein Vorhaben lieber bleiben

Langsam ziehe ich mir wieder ein Kleidungsstück mehr an

Und frage mich, ob man mich denn nicht verstehen kann

Dass auch ich Dich liebend gerne hätte nackt gesehen

Denn meine eigene Blösse würde augenblicklich vergehen

Aber ich habe wohl irgendetwas vollkommen falsch gemacht

Ich wurde wahrscheinlich von irgendeinem Teufel gepackt

Und ich bin sicher, begegnen wir uns wieder einmal nackt

Dann zu anderen Zwecken in einer dunklen, finsteren Nacht

Aber nur keine Angst, ich lasse Dich nun bestimmt in Ruh'

Ich mache den Reissverschluss an meiner Hose endgültig zu

Denn nur so können wir den Deckel über die Sache schliessen

Um in der nahen Zukunft unser Leben wieder nur nebeneinander

Auf diesem Planeten unsere Tage und die Wochen zu geniessen

Anstatt wie es mir doch immer wieder vorstellte, miteinander

Und so kannst Du nun, jetzt wieder Deine eigenen Wege gehen

Ich wünsche Dir dafür wirklich alles Gute und auf Wiedersehen