Schnappschüsse eines Idioten Teil 1

PROLOG

PROLOG

Eine symbolische Geschichte mit viel wahrem Inhalt

Wenn Du eines Morgens erwachst, Du noch verschlafen Deine Augen reibst während Du langsam und zögernd Deine Bettdecke zurückschlägst.

Wenn dann Deine Hand im Dunkeln nach dem Lichtschalter tastet, ihn schliesslich auch findet und ihn sicher betätigt. Aber nichts geschieht, kein Lichtstrahl durchbricht die Dunkelheit, die Schattenwelt in Deiner Umgebung bleibt bestehen.

Nachdem Du die erste Überraschung überwunden hast, versuchst Du Dich, durch die Dunkelheit zur Tür zu kämpfen, um die Deckenbeleuchtung einzuschalten. Aber dort wo die Tür sein sollte, spürst Du nur eine kalte Mauer. Was soll das bloss?

Wo war nur diese Tür, Du könntest schwören, dass sich die Tür gestern Abend an dieser Stelle befunden hat. Du bist Dir nicht mehr sicher, ist dies Dein Zimmer?

Du tastest Dich die kalte Mauer entlang, um doch noch irgendwie zur Tür zu gelangen, dabei stösst Du gegen einen Kleiderkasten, der nicht da sein sollte. Stolperst über einen Stuhl, obwohl der einzige Stuhl in Deinem Zimmer neben Deinem Bett steht und das Bett, welches Du vor wenigen Minuten verlassen hast, befindet sich an der gegenüberliegenden Wand.

Da endlich hast Du die Tür gefunden, aber die Deckenbeleuchtung lässt sich nicht einschalten. Deshalb beginnst Du, das Fenster zu suchen, damit Du dem Tageslicht Einlass gewähren kannst, um endlich festzustellen, was in Deinem Zimmer geschehen ist.

Doch verflixt noch mal, wo ist das Fenster? Als Du es trotzdem findest, öffnest Du die Läden. Doch Du stellst mit Erstaunen fest, dass das Fenster nicht mehr auf die Strasse hinaus zeigt, sondern in das Innere des Hauses.

Du siehst es, aber Du begreifst nicht, Du weisst nicht, wie das alles geschehen konnte, Du weisst nicht, wie Du Dich verhalten sollst, oder wie es weitergehen soll.

Wenn Du dies alles eines Tages erleben solltest, dann ist die Zeit gekommen, nicht um aufzugeben, sondern um neu anzufangen.

EIN GEDICHT

EIN GEDICHT

Ihr wollt, dass ich ein Gedicht schreibe

Mein Spiel mit den Reimwörtern treibe

Um zu erklären Eure Art und Euer Wesen

Ja, genau dies wollt Ihr von mir lesen

Soll vor allem Gutes über Euch schreiben

Aber trotzdem bei der Wahrheit bleiben

Es soll sich alles nur um Euch drehen

So dass es leicht ist zum verstehen

Aber vielleicht geht das gar nicht

Worte zu finden zu Eurem Gesicht

Welche harmonisch und schön klingen

Und doch nur zum Ausdruck bringen

Was Ihr über Euch selbst empfindet

Und ansonsten gar niemand findet

Ja, würde ich meinen Fähigkeiten vertrauen

Und würde um Euch ein Gedicht aufbauen

Dies wäre für Euch ganz bestimmt toll

Aber wenn Ihr wisst, was ich schreiben soll

Könnt Ihr mir ja doch ganz einfach diktieren

Dann brauche ich keine Zeit zu verlieren

Denn mit viel Fleiss und grosser Geduld

Schreibe ich auch von Trauer und Schuld

Und falls Ihr dies nicht könnt akzeptieren

Braucht Ihr Euch sicher nicht zu genieren

Endlich mit der Lektüre Schluss zu machen

Ihr könnt ruhig von Herzen über mich lachen

Ich habe schon so viele höhnische Lacher gehört

Ich sage auch nicht, dass es mich nicht stört

Aber ich setze dabei viel lieber auf das Sein

Als auf Ein für mich viel zu brüchiger Schein

EHRLICHE GEDANKEN

EHRLICHE GEDANKEN

Ehrlich, manchmal frage ich mich

Ob Du auch nachdenkst über Mich und Dich

Ob auch Du manchmal Deine Gedanken auf uns lenkst

Und über diese Eine offene Frage nachdenkst.

Sicher wir können zusammen spassen

Doch ob wir auch zusammen passen

Dies weiss ich leider auch nicht

Ich sage es Dir offen ins Gesicht

Denn wenn auch meine Gefühle sprechen

Kann ich die Differenzen nicht niederbrechen

Und Du sollst doch Deine Spontanität behalten

Aber schau, ich kann da leider nicht mithalten

Es soll sicher nicht, wie eine Ausrede klingen

Doch mein Lachen will mir nicht immer gelingen

Diesen Umstand musst Du im Auge behalten

Und ich will Dich bestimmt nicht festhalten

Wenn Du wirklich gehen willst, dann gehe

Sei gewiss, dass ich es stumm verstehe

Aber willst Du versuchen in Gemeinsamkeit

Mit mir zu vertreiben, die Einsamkeit

Dann bleibe doch mit mir bitte hier

Es wäre das Schönste für mich, glaube mir

Es ist gewiss, dass ich mich freue

Und sicher ist Dir meine Treue

Die Entscheidung liegt allein bei Dir

Ob Du hier bleibst - hier bei mir

ZUM ERSTEN MAL

ZUM ERSTEN MAL

Sehe Dich nach Deinen Kleider greifen

Und über Deinen nackten Körper streifen

Du bist wunderschön, wie Du da stehst

Ich beobachte Dich - Du bemerkst es nicht

Dies sehe ich deutlich in Deinem Gesicht

Als Du langsam zur Tür hinaus gehst

Ich blicke Dir nur verloren nach

Bin eigentlich gar nicht recht wach

Deshalb ist mir auch noch nicht klar

Was eigentlich zwischen uns war

Erinnere mich, wie Du vorbei kamst

Und mir meine Unsicherheit nahmst

Du nahmst mich sorgfältig bei der Hand

Und führtest mich in ein neues Land

Meine Ängste, zu versagen, verklangen

Dann ist alles sehr schnell gegangen

Gab Dir meine Hand und liess mich leiten

In dieses Land so voller Zärtlichkeiten

Fühlte Deinen Körper neben meinem liegen

Lernte mit Dir in dieser Nacht das Fliegen

Denn in unserer gierigen Leidenschaft

Verloren unsere Verstände ihre Kraft

Ich habe so viel darüber gelesen

Und doch ist alles anders gewesen

Es hat sich einfach so ergeben

Danke, dass ich dies durfte erleben

Dass Du diese Nacht verbrachtest mit mir

Ich bin doch so überglücklich mit Dir

Und bestimmt nicht nur durch diese Nacht

Die ich soeben habe, mit Dir, durchgemacht

Nein, da ist wirklich noch so viel mehr

Denn ich weiss, ich liebe Dich sehr

Deshalb werde ich glücklich zurücksehen

Müssen wir auch einmal auseinander gehen

WIEHNACHTE 1991

WIEHNACHTE 1991

(Gedanken zum Sinn vo der hütige Wiehnachte)

Lueg, dort hinte i der Nische

Stoht de Wiehnachtsbaum bim Tisch

Hell belüechtet vom Kerzenlicht

Als Symbol für d'Jesusgschicht

Er isch mit Kugele voll behange

Mir tüend nümme wie früher blange

Uf die heiligi und stilli Nacht

Wie hämmer bim uspacke g'lacht

Aber hüt tüend eusi Auge nüme glänze

Ich glaub - ich tu Wiehnachte schwänze

Wie damols stand ich still vor em Baum

Und zwüsche de Päckli het au mi Traum

Irgendwo sis chline Plätzli g'funde

Schön ipackt und au brav abunde

Damit er au unter em Baum bliebt

Und lost was me über ihn schriebt

Vo dem Traum, vo Liebi und Grächtikeite

I dere Wält so voller Schwierigkeite

Wiehnachte - Wiehnachte '91 Nei

Ich will doch Wiehnachte it für mi allei

Aber wer tuet Wiehnachte no witerschenke

Wer tuet a all die andere Mensche denke

In Jugoslawie oder au in Irland

Wo sie kämpfe im blutige Kriegsgwand

Und sich gegesitig tünd umbringe

Tünd sie dort au Wiehnachtslieder singe

Au im Oste in Georgie händs sis schwer

Kämpfe mit Kanone und mit em Gwehr

Hei sie a dene Ort au e Wiehnachsbaum

Oder bliebt dene Mänsche ume en Traum

Wiehnachte - Wiehnachte '91 Nei

So wie mer sie i de Schwiiz hei

I de Schwiiz, wo sich Ware uftürme

Und alli Lüt id Stadt stürme

Um Wiehnachtsgschenkli z'chaufe

Derbi Blose überchöme vom laufe

D'Chind wird au gar kei Ruh gönd

Und wenn sie das G'stürm it verstönd

Werde sie gschlage vor der Tür

Und chöne doch gar nüd derfür

Wiehnachte - Wiehnachte '91 Nei

I de Schwiiz si z'viel Lüüt allei

Wer tuet ihne Gschenkli bringe

Und wer tuet mit ihne Lieder singe

So bliebe vieli Mensche dem Fest färn

Und doch mitfiere würde sie gärn

Aber Behinderti und alti Mensche bliebe allei

Einsam und trurig i ihrer Stube dehei

Sie alli hei ei einzige grosse Traum

Sie möchte zäme stoh bim Wienachtsbaum

Wiehnachte - Wienachte '91 Nei

Denn wie gsehts us bi mir dehei

De Wiehnachstbaum sisch wohr

Stoht i de Stube, wie jedes Johr

Aber de Grossvater isch nüme do

Cha nüme vor em Wiehnachtsbaum stoh

Und au Grosstante fehlt noh

Gott het ihne s'Lebe gnoh

Und bi eus i de Stube dehei

Fiere mini Familie und ich allei

Wiehnachte - Wiehnachte '91 Nei

Aber wo- wo isch d'Wiehnacht denn dehei

Umse z'suche han ich mi uf gmacht

Bi uf Zuzge i d'Mess am zwölfi z'Nacht

Und denn han ich sie au gfunde

Für kurzi andert halb Stunde

Denn Glaube und Hoffnig heisst Wiehnacht

Und zwar it ume für ei einzigi Nacht

Wiehnachte - Wiehnachte '91 Oh Jä

Aber it dehei so ganz für sich allei

Viel lieber amene einzige Wiehnachtsbaum

Und jede git dezu si chline stille Traum

Als Gschänk für die ächti Wiehnacht

Nume so isch die heiligi Nacht gut bewacht

Anderi Gschenkli nähmer gar it mit

Wiel die bruche mir nämlich au gar it

Denn wenn Freud und Hoffnig eus verbindet

Bin ich sicher, dass jede sini Wiehnacht findet

ALTER KAHN

ALTER KAHN

(Mit einem alten Kahn im Lebenssturm)

Dort sehr weit draussen auf dem Meer

Treibt der Wind ein Boot vor sich her

Am Steuer von dem morschen, alten Kahn

Sitzt ein verbitterter, sehr alter Mann

Mit fester Hand hält er das Steuer

Im Mund eine Zigarette ohne Feuer

Jede Welle erhebt sich wie ein Turm

So heftig tobt der grausame Sturm

Dies kann sicher kein Boot überleben

Es muss wohl eine Katastrophe geben

Doch am Steuer vom alten Kahn

Schaut der verbitterte, alte Mann

Weiterhin stumm und stolz geradeaus

Denn auf dem Meer kennt er sich aus

Noch lässt er sich nicht unterkriegen

Er lässt sich niemals kampflos besiegen

Wenn das Holz auch schon beinahe bricht

Keine Angst zeigt sich in seinem Gesicht

Er steuert sein Boot mit fester Hand

Weiterhin in Richtung rettendes Land

Ein einsamer und müder Mann

Zusammen mit seinem alten Kahn

Im Kampf gegen die Wasserfluten

Kann das Ganze noch enden im Guten?

Der Sturm ist heftig, man glaubt es kaum

Die Wellen überschlagen sich im weissen Schaum

Und der morsche Kahn schlägt dabei hin und her

Den Kurs zu halten, fällt dem alten Mann schwer

Das Wasser schlägt längst über den Bootsrand

Doch der morsche, alte Kahn hält stand

FLEHEN IN DER NACHT

FLEHEN IN DER NACHT

In all den Jahren die nun sind vergangen

Baute ich eine Mauer auf, Stein um Stein

Und habe mich dabei nur selbst gefangen

Ja durch Erfahrungen, sehr oft gemein

Habe ich eine solide Mauer aufgebaut

Wie hat sie mir oft den Schlaf geraubt

Doch tagsüber, habe ich mit Euch gelacht

Und vergass dabei mein Flehen in der Nacht

Das Flehen, mich so wie ich bin zu geben

Nicht mehr hinter meinen Mauern zu leben

Dann habe ich Euch zufällig getroffen

Und begann, dadurch von neuem zu hoffen

Dachte, nun habe ich das Glück getroffen

In meiner Mauer hielt ich eine Tür offen

Nicht nur für mich, wie jeder doch weiss

Es kostete mich viel Arbeit und Schweiss

Aber ich habe diese heikle Aufgabe geschafft

Und war glücklich, denn ich hatte die Kraft

Doch bald konnte dann auch jeder sehen

Wenn wahrscheinlich auch nicht verstehen

Das meine Enttäuschung sehr gross war

Denn mir wurde leider sehr schnell klar

Ihr habt meine offene Tür nicht bemerkt

Dies habe ich wirklich rasch gemerkt

Eures achtloses und stolzes Weitergehen

Ich gebe es zu, war schwer zu ertragen

Aber ich will Euch trotzdem nicht fragen

Warum habt ihr meine Türe übersehen

Nur eine Frage bleibt in mir wach

Und ich denke sehr oft darüber nach

Was soll ich jetzt mit meiner Tür machen?

Soll ich sie einfach wieder zuschliessen?

Oder sie einfach nur sorgfältiger bewachen?

Um nicht meine ganze Hoffnung auszugiessen

SCHIMMEL

SCHIMMEL

Ich schaue Dir stumm zu

Sage doch, warum schläfst Du

So still und ruhig liegst Du da

Und sagst mir nicht, was geschah

Komm, ich helfe Dir aufzustehen

Ich will mit Dir hinausgehen

Aber Du gehst langsam nach Haus

Und in Deinem hübschen Gesicht

Siehst Du müde und bleich aus

Deinem Blick fehlt es an Licht

Obwohl draussen die Sonne scheint

Wie hast Du das nur gemeint?

Deine Frage nach dem Sinn

Ohne auf eine Antwort zu warten

Senke ich dabei nur mein Kinn

Ohne Deine Worte zu erwarten

Jetzt liegst Du einfach nur da

Und keiner sagt mir, was geschah

Ich warte, bis sich Deine Hand bewegt

Sich ein Lächeln in Deinem Gesicht regt

Aber mein Warten bleibt vergeben

Dein Schlaf, er ist so sanft und zart

Ich fühle mich so überflüssig daneben

Weil mein Herzschlag ist laut und hart

Voller Fragen ohne Antwort liegst Du da

Und ich weiss schon lange, was geschah

Deine Brust hebt und senkt sich nicht mehr

Und dies zu begreifen fällt mir so schwer

Will es nicht wahr haben, dass Du daliegst

Weil Du längst ganz heimlich aufstiegst

Auf den grossen, allwissenden Schimmel

Für den Ritt nach Hause in den Himmel

TELEFONNUMMER

TELEFONNUMMER

Gestern, im warmen hellen Sonnenlicht

Erinnerte ich mich an Dein Gesicht

Und ich habe nicht lange nachgedacht

Habe meinen ganzen Mut aufgebracht

Dieser liess mich zum Telefon gehen

Wo ich erst Deine Nummer suchen musste

Da ich sie doch nicht auswendig wusste

Die Nervosität war mir dabei anzusehen

Ich suchte die Nummer, bis ich sie fand

Da hatte ich schon den Hörer in der Hand

Begann langsam Deine Nummer einzustellen

Und mir das Bild von Dir vorzustellen

Da hörte ich auch schon den Rufton

Durch die Hörmuschel vom Telefon

Meine Unsicherheit wuchs, muss ich gestehen

Aber ich wollte keinen anderen Weg gehen

Doch was sollte ich Dir eigentlich sagen

Ich kann doch nicht sagen, ich liebe Dich

Am besten, werde ich Dich einfach fragen

Ich gehe ins Kino, begleitest Du mich

Ich hoffe, Du sagst nicht einfach nein

Kein Film ist wirklich lustig allein

Oder wird Dich meine Anwesenheit stören

Ich kann diesen Rufton immer noch hören

Bereits das fünfte, sechste, siebte Mal

Dies Warten ist für mich nur eine Qual

In mir werden schon gewisse Zweifel wach

Bist Du nicht daheim, dies wäre gemein

Nein, höre auf, denke lieber nicht nach

Dies darf doch einfach gar nicht sein

Zum zehnten Mal ertönt der dumme Rufton

Wirklich bereits zum zehnten Mal schon?

Ich warte jetzt nicht mehr allzu lange

Immer mehr wird mir dabei auch Bange

War mein ganzer Mut tatsächlich vergeben

Dies finde eigentlich ganz schön daneben

Nun lege ich den Hörer aus meiner Hand

Und denke dann bei mir voller Sarkasmus

Dass nicht einmal das Telefon uns verband

Ob es wohl immer so sein muss?

LASS MICH IN RUHE

LASS MICH IN RUHE

(Gereizt und wütend geschrieben)

Du forderst meine Hilfe nicht vergeben

Solange ich sie Dir auch kann geben

Deine Bitte abzuschlagen, liegt mir fern

Ich helfe Dir bestimmt auch wirklich gern

Doch Du denkst, ich hätte nur Zeit für Dich

Aber schau, ich brauche auch ein wenig für mich

Ich kann nicht immer nur Dir den Rücken decken

Denn wenn Dich einmal irgendjemand braucht

Beginnst Du Dich in Ausreden zu verstecken

Sagst dann, dass Dich alles so stark schlaucht

Behauptest, Du fühlst Dich im Moment krank

Schaue, meine Nerven liegen mehr als blank

Versuche dies doch endlich einmal einzusehen

Denn ich soll für Deine Fehler gerade stehen

Aber mache ich auch nur einen falschen Strich

Dann rennst Du schnell los und verpetzt mich

Ja, wirklich Du forderst immer nur

Und stellst Dich dann schrecklich stur

Solltest Du für einmal Deine Hilfe geben

Wie kann man nur so egoistisch leben

Dein Verhalten ist so schwer zu ertragen

Ich fühle Deine Art an meinen Nerven nagen

Du treibst mich dabei beinahe zum Wahnsinn

Meine Selbstbeherrschung ist längst dahin

Dabei wollte ich wirklich immer glauben

Absolut nichts könnte meine Ruhe rauben

Doch Du hast diese genüsslich aufgerieben

Und mich in Wut und Unruhe getrieben

Deshalb lass Dir das Eine von mir sagen

Haben wir diese eine Sache abgeschlossen

Werde ich mich mit Dir nicht mehr plagen

Du hast mich viel zu stark verdrossen

Deshalb lasse mich einfach in Ruhe

Weil ich nichts mehr für Dich tue

KERLE

KERLE

(Für Dich einsames Mädchen)

An die grosse Liebe glaubst Du nicht mehr

Denn schlechte Erfahrungen wiegen schwer

So haben sie Dir die Hoffnung genommen

Es wollte nie ein Märchenprinz vorbeikommen

Deshalb kannst Du an die Liebe nicht glauben

Weil doch alle Kerle nur Deine Gefühle rauben

In Deinem Umfeld siehst Du nur Streit

Voller Hass und verlogener Zärtlichkeit

Bei Deinen Eltern erlebst Du nur Krach

Und nachts liegst Du oft stundenlang wach

Hörst durch die dünne Wand ihr Geschrei

Und wünscht Dir nur den Morgen herbei

Und abends irgendwo in einer der Beizen

Siehst Du Männer, die Dich nicht reizen

Du schüttelst Dein langes, lockiges Haar

Über die Kerle dort drüben an der Bar

Welche so lässig angelehnt dort stehen

Und Dich dabei so unverschämt ansehen

Mit ihrem breiten und verlogenen Lachen

Damit versuchen sie Dich anzumachen

Sitzen cool angelehnt an einer Wand

Und lassen wie zufällig ihre Hand

Zwischen Deine hübschen Beine gleiten

Stehlen dabei Deine ganzen Zärtlichkeiten

Die Kerle, die Dir unter die Bluse fassen

Du lerntest sie dabei, doch nur zu hassen

Die Kerle, die Dir unter den Rock schielten

Und Dich breit grinsend in ihrem Arm hielten

Wobei doch nur jeder das Eine von Dir will

Aber Du weinst nur manchmal und ganz still

Denn alle Kerle, die sich an Dich schmeissen

Wollen ja nur ihre Männlichkeit beweisen

Aber wenn sie morgens in Deinem Bett erwachen

Dann bleibt Dir gar überhaupt nichts zu lachen

Du weisst, sie werden noch mit Dir frühstücken

Und sich dann heimlich und still verdrücken

Und Du bleibst dann wieder einmal allein

Kann denn dies die grosse, wahre Liebe sein

Bestimmt nicht, gebe ich zur Antwort

Deshalb laufe nicht so schnell fort

Schaue, Du darfst nicht einfach aufgeben

Auch Du wirst Deine wahre Liebe erleben

Denn es gibt doch auch gute Kerle da draussen

Die irgendwo hinter einer Hecke oder sonst wo hausen

Sind es vielleicht auch keine Märchenprinzen

Sind es doch nicht nur Dreckskerle, die nur grinsen

Und irgendwo ist ein guter Kerl für Dich reserviert

Weil es gibt niemanden, der immer wieder nur verliert

Vergiss es bitte nicht, denke immer wieder von neuem daran

Denn das Glück findet seinen Weg und kommt bei Dir an

NEBEL

NEBEL

Ein grauer Nebel zieht über das Land

Und türmt sich auf, wie eine weise Wand

Verhindert wieder, dass die Sonne scheint

Weil er alles mit Feuchtigkeit einhüllt

Und die Luft zur eisigen Kälte abkühlt

Die schöne und farbige Landschaft abdeckt

Und somit jedes lachende Gesicht versteckt

Deshalb bleibt in diesem Nebel verborgen

Ein wunderbarer und strahlender Morgen

Und nichts kann den Nebel aufhalten

Seine depressive Macht zu entfalten

Wenn es auch bestimmt niemand so will

Doch im Nebel bleibt dieser Wunsch still

Die ganze Welt sieht so geheimnisvoll aus

Und Furcht erregend erscheint jedes Haus

Es scheint, als ob die Welt nicht erwacht

Als bleibe es heute Morgen dunkle Nacht

Fühle in mir Traurigkeit, weil ich glaube nicht

Dass der Tag heute noch einmal anbricht

Der Nebel schlägt mir auf meine Seele

Ich komme einfach nicht von der Stelle

Und drehe mich mit allem nur im Kreis

In dem gräulichen alles verbergenden Weis

Ich möchte endlich diesen Nebel fortjagen

Denn ich will dieses Schweigen nicht ertragen

Habe Sehnsucht nach hellen, warmen Sonnenlicht

Mit einem frohen, lachenden, glücklichen Gesicht

Damit meine Lebensgeister endlich wieder erwachen

Und ich dabei auch wieder kann fröhlich lachen

RUHE BEWAHREN

RUHE BEWAHREN

Andrew, Du musst Deine Ruhe bewahren

Deinen ganzen Ärger in Dir verwahren

Jetzt musst Du einfach "cool" bleiben

Lass Dich nicht auf die Palme treiben

Ganz langsam von eins bis zehn zählen

Solltest Du Dich auch grausam quälen

Gefragt ist jetzt Deine ganze Umsicht

Glaub mir und vergiss es lieber nicht

Auch wenn es wieder einmal kocht in Dir

Ist die Sache nur Dein persönliches Bier

Weil jetzt musst Du sehr stark sein

Wenn vielleicht auch nur zum Schein

Es muss Dir ganz einfach gelingen

Mag es auch noch so brutal klingen

Deinen Ärger kannst Du später zeigen

Jetzt musst Du erst einmal schweigen

Nur dies allein kann die Lösung bringen

Die Dunkelheit vielleicht durchdringen

Deshalb bleibe "cool" und gelassen

Um alles ganz genau zu erfassen

Ruhe bewahren ist nicht leicht

Wenn die Kraft nicht ausreicht

Aber Du musst einen Weg finden

Und die Schwierigkeiten überwinden

Darfst Deine Wut jetzt nicht klagen

Du musst alles ganz ruhig ertragen

Weil nur die Ruhe zur Lösung gelangt

So wie es diese Situation verlangt

Deine ganze Kraft und Deine Umsicht

Und hast Du sie vielleicht auch nicht

Musst Du Dich halt einfach dazu zwingen

Weil nur so kann es Dir auch gelingen

SCHMETTERLING

SCHMETTERLING

Schmetterling, dass Dich die Sonne behüte

Du fliegst fröhlich von Blüte zu Blüte

Angezogen von einem süssen Blumenduft

Wiegst Dich schaukelnd durch die Luft

Hin und her scheinbar ganz ohne Ziel

So schwerelos erscheint Dein Spiel

Fröhlich und leicht ohne Klagen

Lässt Du Dich von Flügeln tragen

So voller schillernder Farbenpracht

Erscheinst wie ein Herz, das lacht

Trinkst süsser Nektar ohne Gier

Schmetterling Du wunderschönes Tier

Überglücklich schaue ich Dir zu

Denn wie ein Schmetterling bist Du

Auch Du fliegst froh hin und her

Ruhig zu bleiben fällt Dir schwer

Und auch Du bist wie ein Lachen

Lässt Deine Spontanität entfachen

Und ich schaue Dir dabei oft zu

Weil wie ein Schmetterling bist Du

Ich kann mit Dir nicht mitfliegen

Deshalb bleibe ich auch hier liegen

Denn ich bin viel zu oft am Denken

Kann keine Spontanität verschenken

Du weisst auch, ich kann es nicht

Deshalb fliegst Du ins Sonnenlicht

Fühle ich dabei auch ein wenig Neid

So weiss ich doch trotzdem Bescheid

Denn zu meinem ganz grossen Glück

Kommst Du immer wieder zu mir zurück

Wie glücklich mich dies macht

Dass Du mit Deiner Farbenpracht

Mich trotzdem nicht einfach vergisst

Sondern mein schöner Schmetterling bist

DUELL

DUELL

Wir beide, er und ich

Wir beide mögen Dich

Sage nicht, dass Du es nicht weisst

Und nicht verstehst, was das heisst

Keiner von uns beiden will verlieren

Dies fällt uns schwer zu akzeptieren

Denn wir beide haben Dich doch gern

Und greifen gemeinsam nach dem Stern

Aber höchstens einer kann ihn kriegen

Und der Andere wird diesmal unterliegen

Davon lebt unsere Angst im Bauch so flau

Dir bleibt dabei die Entscheidung - als Frau

Ja, Dir allein bleibt die Entscheidungsqual

Bedeutet sie auch für Dich die Qual die Wahl

Wir warten beide auf Deinen Entscheid

Niemand wünscht sich dabei ein Leid

Wir hoffen auf Dich als Hauptgewinn

Aber ich rede nicht schlecht über ihn

Hoffe, er wird es über mich auch nicht machen

Damit kein Streit zwischen uns wird erwachen

Dies wäre auch bestimmt niemandem Recht

Doch lässt sich dieser überhaupt verhindern

Wenn sich die Fragen nicht bald lindern

Denn meine Gefühle zu Dir sind echt

Deshalb habe ich Zweifel in meinem Bauch

Und er fühlt dasselbe wahrscheinlich auch

Darum gib uns beiden nun endlich Bescheid

Lass uns nicht warten auf Deinen Entscheid

Weil wir sonst noch lange darauf blangen

Hoffentlich, ohne einen Streit anzufangen

Ich werde Deine Wahl respektieren

Sollte ich dabei auch verlieren

Doch ich sage auch ganz offen

Dass ich von ganzem Herzen hoffe

Du entscheidest Dich für mich

Ich wäre glücklich, das weiss ich

MÄDCHEN

MÄDCHEN

Mädchen, man kann es in Deinen Augen lesen

Ich weiss, es ist für Dich sehr schwer gewesen

Aber höre doch endlich auf, daran zu denken

Vergessen, wird Dir Erleichterung schenken

Komm, höre auf, Dich schlecht zu machen

Ich habe Sehnsucht nach Deinem Lachen

Du weisst doch, es tut unsagbar gut

Vergiss doch einfach das ganze Blut

Welches schon viel zu reichlich floss

Und durch unsere Vergangenheit schoss

Lass mich in Deine Augen schauen

Du bist anders als andere Frauen

Wünschte mir oft, zu sein wie Du

Lasse diese Erinnerungen nicht zu

Dies kann doch nicht falsch sein

Lasse die Sonne in Dich herein

Komm öffne wieder - Deine Tür

Du kannst wirklich nichts dafür

Für das, was alles ist geschehen

Lerne, dies endlich einzusehen

Erinnerungen enden nur im Wahn

Komm fangen wir nochmals vorne an

Ich weiss, ich friere, gib mir warm

Und nimm mich bitte in Deinen Arm

Und schaue mich dabei nicht so an

Es hat keinen Wert, mich zu fragen

Ob denn ich alles vergessen kann

Ich weiss nicht, kann es nicht sagen

Auch ich ertrag die grausame Wahrheit nicht

Deshalb verberge ich sie in meinem Gesicht

BLATTSPITZ

BLATTSPITZ

Ich habe es heute im Radio gehört

Und gebe zu, dass es mich schon stört

Ihr habt eine Entscheidung getroffen

Zerstört von Vielen ihr ganzes Hoffen

Ohne, dass ihr dabei schlecht träumt

Habt ihr den ganzen Blattspitz geräumt

Habt das Problem unter den Tisch gewischt

Und es als Eure saubere Lösung aufgetischt

Sagt mal, welches Ziel verfolgt ihr?

Die Folgen sind doch auch Euer Bier

Denkt ihr denn, was man nicht sieht?

Auf dieser Welt auch nicht geschieht

Die Räumung macht nichts ungeschehen

Das müsst ihr doch eigentlich auch Einsehen

Drogenprobleme sind immer noch vorhanden

Weil wir alleine sie schliesslich auch erfanden

AIDS und Drogentote werden noch steigen

Wollt ihr daneben stehen und schweigen?

Könnt ihr denn dabei einfach nur wegsehen?

Es fällt mir sehr schwer dies zu verstehen

Denn ihr wollt alle Probleme nur einfach wegwischen

Damit ihr eine Schweiz ohne Probleme könnt auftischen

Doch es wird auch Zeit, endlich Lösungen vorzuschlagen

Um diesmal für einmal einen neuen besseren Weg zu wagen

Es hat keinen Wert, alles Üble immer zu unterdrücken

Und nur das Vorteilhafte davon oben ab zu pflücken

Weil sämtliche Probleme werden sich doch aufstauen

Und dann die ganze Zukunft unserer Kinder versauen

Deshalb beginnt endlich, Euer Gewissen zu wecken

Ihr könnt es sowieso nicht für immer verstecken

Versteht ihr es denn wirklich immer noch nicht

Dann schaut doch einmal in Eurem Drogenbericht

Damit ihr eine brauchbare Lösung könnt vorgeben

Wir können nicht für immer hinter Fassaden leben

AUGEN (BLICKE)

AUGEN (BLICKE)

Lass mich in Deine Augen schauen

Nur ihnen alleine will ich trauen

Schaue Du gleichzeitig in die meinen

Weil ob sie auch lachen oder weinen

Sagen sie alleine die ganze Wahrheit

Und sorgen nun endlich für Klarheit

Sind sie auch grün oder blau

Oder sind sie braun oder grau

Sind sie von Tränen befeuchtet

Oder mit Sternen hell beleuchtet

Wandern sie unruhig hin und her

Egal, sie wissen immer noch mehr

Weil sie können Dich nicht anlügen

Ja ein Mund, der kann betrügen

Und jedes Blatt kann schweigen

Nur Augen müssen immer zeigen

Was sie tief im Inneren erregt

Welche Gefühle sie dort bewegt

Und nur dies alleine ist wahr

Denn Augen sind so wunderbar

So schön und wirklich vollendet

Wenn man sich ihnen stumm zuwendet

Dann können Augen alles weiter tragen

Was Lippen niemals wagen zu sagen

Ja, Augen täuschen Dich nicht

Denn ohne Augen kein Gesicht

Und damit auch ohne ein Herz

Mit seinem Glück und Schmerz

Deshalb geniesse ich die Augenblicke

In welchen ich in Deine Augen blicke

WALDSTERBEN

WALDSTERBEN

Ich habe lange Zeit nachgesonnen

Einer verrückten Idee nachgesponnen

Es ging dabei um das Waldsterben

Dachte Bäume könnten für sich werben

Ja, brecht für einmal Euer schweigen

Um endlich Eure Vorteile zu zeigen

Für einmal Euren Nutzen zu preisen

Und den Menschen den Weg zu weisen

Wald warum behältst Du alles in Dir

Und bist deswegen schlauer als wir

Doch der Mensch dieser erbärmliche Zwerg

Sitzt höhnisch auf seinem egoistischen Berg

Und tötet dabei genüsslich Baum um Baum

Zerstört jeden noch so natürlichen Traum

Vernichtet auch seinen eigenen Lebensraum

Und er weiss es, er leugnet es doch kaum

Er stellt auch nicht mehr kritische Fragen

Und so bleibt es unerklärlich sein Betragen

Nur die Natur könnte den richtigen Weg zeigen

Aber sie spricht nicht, die Bäume schweigen

Und hoffen jeden Tag auf einen neuen Morgen

Doch trotzdem halten sie den Menschen geborgen

In ihrem sicheren Schoss in allergrösster Ruhe

Wünschen nur still, dass er es nicht mehr tue

Endlich ablässt, und die Natur nicht zerstört

Hoffen, dass der Mensch eines Tages zuhört

Und mit der lebensnotwendigen Natur Hand in Hand

Für alle aufbaut, ein neues, wunderschönes Land

LERNZWANG

LERNZWANG

Lernen muss jedes Menschenkind

Alle die Dinge die wichtig sind

Der Zwang zum Lernen heisst Leben

Diese Definition kann ich vorgeben

Was ihr damit anfangt ist Eure Sache

Nimm meine Worte ernst oder lache

Lernen, richtig zu entscheiden

Und auch lernen, stolz zu leiden

Lernen, einmal ungehemmt zu weinen

Oder auch einmal, etwas zu verneinen

Lernen, seine Mitwelt zu verstehen

Und mit seinen Gefühlen umzugehen

Lernen, fröhlich und echt zu lachen

Und dabei das Richtige zu machen

Lernen, seine Meinung offen zu zeigen

Oder auch für einmal zu schweigen

Einfach lernen, Mensch zu sein

Ob gross oder auch "nur" klein

Ob ein Engel oder ein Schwein

Es ist nicht leicht, Mensch zu sein

Deshalb steht jeder unter Lernzwang

Sonst verliert man schnell den Glanz

Deshalb versucht der Mensch zu verstehen

Und lernbegierig seinen Weg zu gehen

Umso zu gewinnen sein Lebensspiel

Lernt er unermüdlich und sehr viel

Nur eines hat er immer im Überfluss

Weil er dies sicher niemals lernen muss

Es sind Gefühle die schon ewig bestanden

Sie sind schon bei der Geburt vorhanden

Und sind die Situationen auch oft Neue

Gefühle halten Dir allein immer die Treue

AUF DEN TOD DER JUGEND

AUF DEN TOD DER JUGEND

Was in den letzten Jahren alles ist geschehen

Wenn Jugendliche für eine Sache einstehen

Dies möchte ich an vier Beispielen zeigen

Weil man darüber einfach nicht darf schweigen

Vier Beispiele, nicht dass dies alle wären

Aber es genügt doch, um Vieles zu erklären

Im fernen Korea auf Plätzen und engen Strassen

Versammelten sich die Jugendlichen in Massen

Denn sie waren sich dabei doch alle einig

Ein geteiltes Korea ist einfach zu wenig

Deshalb muss es ein vereintes Korea geben

Das Militär marschierte stumm auf daneben

Und verwendete ihre fürchterlichen Waffen

Um endlich wieder Ruhe und Ordnung zu schaffen

Dass dabei auch noch viele den Tod fanden

Die doch nur für ihre Meinungen einstanden

War dann eigentlich nur noch Nebensache

Und es kam auch nur selten zur Sprache

Weil die restliche, gerechte Welt schwieg

Man feierte nur überall den glänzenden Sieg

Der wieder einmal die Gewalt vollbrachte

Die schon immer den Frieden bewachte

Auch das Jahr 1968 bleibt nicht ungenannt

Durch Flowerpower und Friedensbewegung bekannt

Auch damals haben sich Jugendliche gefunden

Die in Paris und anderswo ihren Willen bekunden

Widersetzten sich der kriegerischen Gesellschaft

Der Wunsch nach Frieden gab ihnen ihre Kraft

Beantworteten auf ihre Art, lauten Waffenklang

Mit Gemeinsamkeit, Blumen und friedlichem Gesang

Eine bessere Welt wollten sie erklärend zeigen

Schrien und sangen, um nicht zu schweigen

Doch ihr Erfolg blieb dabei bescheiden klein

Denn was zurück blieb war oft nur noch Schein

Weil oft fanden sie sich nur noch in Scherben

Und dies liess nicht nur ihre Träume sterben

Tausende haben sich in jener Zeit gewehrt

Doch hatte es wirklich einen grossen Wert?

Deshalb schweigen heute auch viele für immer

Dabei wird die Gesellschaft nur noch schlimmer

4.6.1989 eine sehr traurige Geschichte

Auch heute noch von sehr grossem Gewichte

In Peking versammelten sich die Massen

Studenten und Studentinnen aller Klassen

Doch die Armee zeigte sich wenig geduldig

Und so starben dabei zahllose unschuldig

Weil einfach Panzer über sie hinweg rollten

Und nur weil sie eine Demokratie wollten

Um die Welt gingen die blutigen Bilder davon

Und dann vergass man sie auch bald schon

Trotzdem füllte dieses ungerechte Massaker

So manchen friedlichen, ruhigen Gottesacker

Ob es wohl die zahlreichen Eltern auch vergassen

Die bis zum 4. Juni 1989 noch ein Kind besassen

Auch 1976 war ein sehr blutiges Jahr

Das leider viel zu schnell vergessen war

Im schwarzen Südafrika war der Teufel los

Sie legten die Hände nicht mehr in den Schoss

Ihre Muttersprache wollten sie in die Schule bringen

Aber die Regierung liess sich nicht dazu zwingen

Denn Erbarmen kannten sie wirklich gar keine

Mit tödlichen Maschinengewehre gegen Steine

Unaufhaltsam machten sie mit Schuss um Schuss

Mit dieser störenden Angelegenheit Schluss

Erst 13 - 16 waren die Kinder und unbescholten

Als sie die Todesschüsse grausam einholten

Unglaublich, dass dies konnte geschehen

Die Welt hat dabei teilnahmslos zugesehen

Kinder wurden als Staatsverbrecher eingestuft

Eine Sache die längst nach Gerechtigkeit ruft

So lasst uns jetzt lieber unser Glas heben

Dass noch sehr viele junge Menschen sterben

Mussten auch schon so viele Jugendliche leiden

Wollten sie sich für eine gerechte Sache entscheiden

Und solltest Du Dich auch manchmal leise fragen

Warum denn Jugendliche niemals ihre Meinung sagen

Dann vergiss einfach nicht, was alles ist geschehen

Dann kannst Du vielleicht vieles doch verstehen

Denn wisse, dass Träume sehr schnell verderben

Wenn man zusehen muss, beim grossen Sterben

MUNDART

MUNDART

Für eimol los ich es it bliebe

Will a Gedicht uf Mundart schriebe

Aber das fallt mer gar it so licht

Wiel es halt vom gwohnte abwicht

Ich weiss jo überhaupt au gar it

Öb es au öbis rächts drus git

Aber ich will es eimol probiere

Und es eifach versuche z'durestiere

Versuch das Mol in Mundart z'dänke

Au wenn ich derbi mis Hirni verränke

Aber es muss doch würklich au go

So dass mes am Schluss cha verstoh

Au wenn's viellicht echli komisch töhnt

Aber ich bi das würklich it gwöhnt

Drum chunnt mer nüt rächts i Sinn

S'isch eifach nüt i mim Kopf drin

Aber vielliecht isch es au denäbe

Wiel ich suche doch oft vergäbe

Nach de Wörter won ich bruche

Trotzdem will ich jetzt witersuche

Um mini Arbet chöne richtig z'verrichte

Bewiese, dass ich au so cha dichte

Ich hoff es doch emol uf jede Fall

Aber eigentlich isch es e grossi Qual

Uf Schriftsproch isch es it so schwer

Aber e so, liet eifach alles quer

Und es het so gar kei Zämehang

Es isch de reinschti Missklang

Ueber mini Ziel muss me lache

Wie cha me sone Schwachsinn mache

Und sich so ufs Glattiss woge

Muss ich mi leider sälber froge

Aber e Antwort weiss ich au keini

Vielliecht weisch Du jo eini

Es isch e Versuch gsi ohni Sinn derbi

Aber de isch jetzt zum Glück au verbi

Wiel es wird Ziet dass es entli ufhört

De Blödsinn het scho viel z'lang gstört

SCHATTEN IM GESICHT

SCHATTEN IM GESICHT

Als Kinder sind wir in den Wald gerannt

Wir haben uns schon ewig lange gekannt

Ich glaube, auch schon im Kindergarten

Erlebten dabei Zeiten aller Arten

Jede Menge Gute aber auch Schlechte

Durchredeten so auch manche Nächte

Hatten dabei so viel herzlich zu lachen

Und schluckten zusammen bittere Sachen

Doch heute, was ist nur geschehen

Sehe ich Dich dort drüben stehen

In der Hand hast Du ein Glas Bier

Dies passt doch gar nicht zu Dir

Nein, das bist Du wirklich nicht

Zeige mir, Dein wahres Gesicht

Viel zu schrill ist Dein Lachen

Musst viel zu viele Sprüche machen

Du Setzt Dich zu sehr ins Rampenlicht

Nur eine Fassade mehr ist das nicht

Und dies weisst du auch ganz genau

Also mache Dich nicht selber zur Sau

Lasse Deine Schau wieder schweigen

Um Dein wahres Ich wieder zu zeigen

So viele Erfahrungen haben uns verbunden

Hatten ein wenig Glück heraus geschunden

Und jetzt sehe ich Dich dort drüben stehen

Frage mich dabei, was ist denn geschehen

Schaue doch, ich erkenne Dich nicht

Dieser Schatten in Deinem Gesicht

Und wie Deine Augen dabei blicken

Als würden sie nach Hilfe schicken

Doch Du lässt niemand an Dich ran

Blickst nur weiterhin stolz voran

Und spielst immer noch den Kühlen

Gehst durch das Leben, ohne zu fühlen

VIELLEICHT

VIELLEICHT

VIELLEICHT

Ich will nicht auf meine Zukunft schauen

Auf diese alleine kann ich nicht bauen

Denn was wird sie mir alles bringen?

Was alles wird auf mich eindringen?

Denn sein ganzen, zukünftigen Lebenslohn

Sage schon, wer kennt diesen denn schon

Vielleicht bleibe ich im Leben stecken

Oder ich werde in der Gosse verrecken

Es gibt niemand, der dies alles weiss

Vielleicht gewinne ich den Nobelpreis

Dies wäre stark, wäre wirklich geil

Vielleicht ende ich unter dem Fallbeil

Auch dies könnte doch durchaus sein

Vielleicht bleibe ich im Leben allein

Oder ich finde meine grosse Liebe

Vielleicht verteile ich nur Hiebe

Und laufe durch die Gegend versoffen

Ein ewiges Suchen und ein Hoffen

Wer weiss schon, wo wird es enden

Welche Methoden werde ich verwenden

Vielleicht halte ich Dich im Schoss

Vielleicht werde ich einst ganz gross

Vielleicht stehe ich am rechten Ort

Und finde dann die richtige Antwort

Auf alle die grossen Lebensfragen

Sage, wer kann das denn schon sagen

Was mir meine Zukunft verspricht

Dies weiss ich natürlich auch nicht

Nur eines kann ich Dir versprechen

Ich werde versuchen, ohne zu unterbrechen

Den richtigen Weg für mich zu finden

Werde kämpfen und mich auch schinden

Vielleicht baue ich ja keinen Scheiss

Und ich habe dabei Erfolg ganz leis

Doch sollte ich im Leben nicht bestehen

Und ich werde im Lebensstrudel untergehen

Dann mit einem lachenden, frohen Gesicht

Denn weinen will ich dabei sicher nicht

BEZAHLTE LIEBE

BEZAHLTE LIEBE

Dein Blick ist matt und tot

Deine Lippen grell, leuchtend rot

Der Geruch Deines Parfums zu streng

Und Dein Rock zu kurz und zu eng

So habe ich Dich dort gesehen

Dort an der Strassenlampe stehen

Zeigst, wie die anderen Huren

Von der langen Nacht die Spuren

Mit Deinem sehr künstlichen Lachen

Versuchst Du die Herren anzumachen

Sie bezahlen Deine Liebe mit Geld

Alle die vornehmen Herren der Welt

Lassen ihre Frauen heute zuhaus

Und packen ihre Männlichkeit aus

Um dann Deinen Körper zu schinden

Wobei sie sich noch als Held finden

Was sie auch immer wieder erwähnen

Doch Deine lautlosen schreienden Tränen

Kannst Du nur in Deiner Schminke verstecken

Denn um Deine schmerzenden Wunden zu lecken

Da findet sich in dieser Gesellschaft niemand

Nein, keiner gibt Dir seine helfende Hand

Verkaufst Liebe im Mondschein

Und nur Du bleibst dabei allein

Verschenkst Deinen Körper für Geld

An jeden grinsenden Pantoffelheld

Brauchst Kohle für Deine Drogen

Du weisst, das LSD hat Dich betrogen

Denn als Hure zu stehen in den Gassen

Dies wird Dir bestimmt niemals passen

Aber Du siehst keinen Weg mehr zurück

Denn als sie Dir anboten das Drogenglück

Bist Du leider nicht davon fortgerannt?

Ich habe Dich schon früher, vorher gekannt

Du warst damals die Fröhlichste von uns allen

Und trotzdem bist Du jetzt leider hingefallen

VOM BILD BIS ZUM GEDICHT

VOM BILD BIS ZUM GEDICHT

(Weg ohne Ziel, oft gehasst und doch geliebt)

Als kleines Kind griff ich zum Farbstift

Malte, was man so alltägliches antrifft

Nannte es auch noch grössenwahnsinnig Kunst

Und sonnte mich in der mich lobenden Gunst

So sah man immer mehr "Gemälde" entstehen

Doch ich musste wohl leider bald einsehen

Kunst, das waren meine Bilder sicher nicht

Eher Gekritzel betrachtet man es bei Licht

Deshalb begann ich meinen Bildern zu misstrauen

Denn ich konnte sie noch so lange anschauen

Sie gaben keine Antworten auf meine Fragen

Nein, sie wollten mir einfach nicht sagen

Was ich eigentlich damit wollte ausdrücken

Schade, aber es wollte mir nicht glücken

Meine " Kunst ", sie war wirklich daneben

Sie konnte mir nun gar nichts mehr geben

Und so musste ich einen neuen Weg gehen

Dies lernte ich sehr schnell zu verstehen

Da sah ich ein, welche Kraft in Lieder steckt

Das hat mein Interesse an der Musik geweckt

Wollte jetzt mit Musik zum Ausdruck bringen

Was nicht durch mein Schweigen konnte dringen

Alle meine versteckten Ängsten und meine Sorgen

Welche so tief in meiner Seele sind verborgen

Doch wie meine Ideen auch zusammen flossen

Ich bin immer wieder auf Grenzen gestossen

Denn was meine Gedanken auch immer gestalten

Meine Fähigkeiten konnten dabei nicht mithalten

Ja, auch mit der Musik konnte ich nicht erfassen

Und so begann ich es, auch wieder zu lassen

So ging ich, dass ich einen neuen Weg finde

Um endlich auszudrücken, was ich empfinde

Die letzte Möglichkeit erkannte ich im Worte

Um zu öffnen von meiner Seele die Pforte

Deshalb habe ich dann auch aufgeschrieben

Welche Ängste sich in mir herum trieben

Formte mein Phantasiebild zu einem Gedicht

Doch nicht selten gelang es mir auch nicht

Aber zum Schluss bin ich doch dabei geblieben

Und schrieb alles auf, ohne gross zu sieben

Von meinem ganzen Hoffen und von meinem Glücke

Berichtete auch von jedem anderen Lebensstücke

Und so ist viel in meinen Gedichten gestanden

Was später sehr oft wurde falsch verstanden.

Trotzdem bewahrte ich sie auf alle diese Seiten

Aus den vergangenen, guten und schlechten Zeiten

So wuchs mein Werk, wurde ziemlich umfangreich

Und trotzdem scheue ich heute einen Vergleich

Weil die Qualität davon, ob gut oder schlecht

Die kenne ich leider wirklich noch nicht recht

Deshalb wünsche ich mir auch ehrliche Berichte

Über jedes dieser, meiner persönlichen Gedichte

Da ich wahrscheinlich auch noch lange aufschreibe

Wenn ich ansonsten schon längst sprachlos bleibe

Weil ich schreibe, wenn ich nicht weiter weiss

Oder wenn ich manchmal weine für mich ganz leis

Und so schreibe ich, ob ich liebe oder hasse

Ich weiss ganz genau, dass ich es nie lasse

FLIEG, MEIN VOGEL FLIEG

FLIEG, MEIN VOGEL FLIEG

Flieg, mein süsser, kleiner Vogel flieg

Verhilf der Unbeschwertheit zu einem Sieg

Du weisst doch ganz genau, ich mag Dich

Denn meine tiefen Gefühle zu Dir spüre ich

Aber vielleicht ist da auch noch viel mehr

Dies zu unterscheiden ist oft sehr schwer

Deshalb mein kleiner Vogel verschwinde

Damit Dich die grosse Freiheit finde

Denn ich will Dich niemals einsperren

Und Dir niemals den Weg hinaus verwehren

Deshalb fliege hinaus an die frische Luft

Und folge dem wunderbaren, süssen Blumenduft

Lass dort über dem Berg Dein Singen erklingen

Ich lausche so gerne Deinem wunderbaren Singen

Mein Vogel, Du kannst in kein Käfig gehören

Auch ein goldener Käfig könnte nur stören

Nein, mein kleiner Vogel, Du musst fliegen

Und lasse Dich dabei niemals unterkriegen

Denn erst mit Deinem so fröhlichen Gesang

Und Deinem Lachen wunderbaren, süssen Klang

Machst Du aus einem Tag einen schönen Tag

Deshalb, weil ich Dich wirklich sehr mag

Darf ich Dich zu keinem Zeitpunkt aufhalten

Denn Deine Gefühle würden dabei erkalten

Deshalb lasse ich Dich aus Deinem Käfig raus

So dass Du kannst fliegen weit, weit hinaus

Und vielleicht kehrst Du einmal zu mir zurück

Und begleitest mich dann ein kleines Stück

Aber jetzt flieg mein kleiner Vogel weit fort

Und sage nicht Danke, sage bitte kein Wort

Weil ich kann Deinen Freiheitsdrang verstehen

Und vielleicht werden wir uns ja wieder sehen

MORD OHNE REUE

MORD OHNE REUE

Eine grosse Limousine hält dort am Strassenrand

Am selben Ort, wo auch ich mich längst einfand

Ein Chauffeur in Uniform öffnet ihm seine Tür

Gegen ihn habe ich nichts, er hat nichts dafür

Aus dem Wagen sieht man einen Mann aussteigen

Die Menge johlt, die Lippen des Mannes schweigen

Er beginnt mit arrogantem Blick um sich zu sehen

Und bleibt dann im eleganten grauen Anzug stehen

Er ist ein Symbol für die gesamte Gesellschaft

Und dies gibt mir auch, die dazu nötige Kraft

Denn jetzt hält mich überhaupt nichts mehr

Und langsam richte ich auf ihn mein Gewehr

Nochmals ein kurzes, zögerndes Aufschauen

Um doch dem eingeschlagen Weg zu vertrauen

Der Finger krümmt sich schon, um abzudrücken

Ein Schuss, er konnte nicht mehr missglücken

Der Mann fiel langsam in sein eigenes Blut

Und ich fühlte mich dabei so wunderbar gut

Dabei war alles so furchtbar schnell gegangen

Die Menge war in ihrer Überraschung gefangen

Das Gesicht des Mannes, es war nur noch Brei

Erst jetzt ertönt irgendwo ein lauter Schrei

Ein Wagen hält vor mir, mit Polizisten bemannt

Und die ersten Journalisten kommen angerannt

Sie alle nehmen mich in ihrer Mitte gefangen

Alle fragen, warum ich diese Tat begangen?

Ich blicke sie nur ungläubig an, im Schweigen

Ohne ihnen allerdings meine Gründe aufzuzeigen

Sollen sie mich doch ein Leben lang einsperren

Ich werde mich dagegen bestimmt nicht wehren

Werde auch nicht fliehen und mich verstecken

Doch ich werde keiner meiner Gründe aufdecken

Denn wenn ich mich über meine Tat auch nicht freue

Ich zeige ganz bestimmt bis jetzt noch keine Reue

Denn bringt mein Handeln für mich auch kein Gewinn

Ist doch viel mehr dahinter, als nur bloss Wahnsinn

AUSVERKAUF

AUSVERKAUF

Überall sieht man es viele Leute machen

Manche verliebt, andere mit einem Lachen

Durchgehend durch die verschiedenen Klassen

Tun es manche davon auch auf den Strassen

Und auch im Park lassen sie es nicht bleiben

Wenn Lustgefühle ihren Puls so hochtreiben

Selbst in der grossen Stadt im Schaufenster

Treiben sie es mit bleichen Scheingespenstern

Viele davon gehen dazu in irgendein Puff

Und tun es dann dort fröhlich oder auch Muff

Andere sind davon scheinbar beinahe besessen

Und einige haben es beinahe schon vergessen

Getrieben wird es mit Männer und Frauen

Meistens heimlich und nicht zum zuschauen

Zu zweit müsste es wohl eigentlich immer sein

Aber einige sind dabei leider auch allein

Dabei bieten die Medien Unterstützung schon

Zum Beispiel durch ein Geflüster am Telefon

Ja, man kann auch zusehen beim fernsehen

Wie man dabei eigentlich sollte vorgehen

Ganz normal oder auch scheinbar pervers

Wie es noch nie erwähnt wurde in einem Vers

So lässt es wohl dann auch niemand bleiben

Weil es schon alle miteinander treiben

Oftmals nur geleitet durch heisse Triebe

Ganz schnell mit Leidenschaft und ohne Liebe

Einfach aus einem inneren Zwang und ohne Genuss

Ohne Zärtlichkeiten und auch noch ohne Kuss

Ich habe bestimmt ja auch nichts dagegen

Ich beginne nur langsam dabei zu überlegen

Gerät die Liebe da nicht langsam ins wanken

Bei so vielen sexistischen, triebhaften Gedanken

Fehlt zum Schluss denn da die Liebe nicht vielleicht

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es mir ausreicht

Weil für mich muss die Liebe schon auch dabei sein

Denn für mich kann dieses Spiel, so wie es ist, allein

Zu keinem Zeitpunkt, meinen triebhaften Phantasien genügen

Weil ich würde mich dabei wirklich nur selbst belügen

ORT VOLLER ERINNERUNG

ORT VOLLER ERINNERUNG

Weil meine Erinnerungen noch nicht versanken

Beschreibe ich zu diesem Ort nun meine Gedanken

Wie habe ich diese Zeit hier oft genossen

Aber auch Tränen sind hier reichlich geflossen

Habe ich dabei auch manchmal nur geschwiegen

Weil ich konnte oft nicht genug kriegen

Habe dann nur grosse Reden geschwungen

Aber auch sie sind alle längst verklungen

Hier habe ich Dir meine Liebe eingestanden

Wenn wir unser Glück dabei auch nicht fanden

War es trotzdem doch eine wunderbare Zeit

Voller Liebe und so voller Zärtlichkeit

Hier begannen sich, Hoffnungen zu recken

Aber auch Enttäuschungen zu verstecken

Ja, an diesem Ort, hier in diesem Raum

Träumte ich so oft einsam meinen Traum

Und hier lernte ich trotzdem auch verstehen

Dass im Leben nicht alles einfach konnte gehen

Was ja auch schon die Blumenkinder wussten

Weil auch sie damals bald einsehen mussten

Dass der grosse Traum so voller Gemeinsamkeit

Oft endete in der Realität und in der Einsamkeit

Träumte auch ich davon, zog ich mich zurück an diesen Ort

Und suchte so auf diese Weise auf meine Fragen Antwort

Teilte mit diesem Ort mein ganzes Leid und mein Glück

Und nicht nur deshalb schaue ich oftmals gerne zurück

Schöpfte hier meine Kraft, dies weiss ich

Denn dieser Raum hat das Leben und mich

Für ewig untrennbar zusammen Gebunden

Mit meinem Glück und meinen Wunden

Deshalb nahm ich mir heute Zeit zu verweilen

Um versuchen zu formulieren alle diese Zeilen

Damit ich, bevor alles endgültig zerrann

Aufschreibe, was meine Erinnerung ersann

NATURORCHESTER

NATURORCHESTER

(Flowerpower - Traum)

Der Wind flüstert mir leise ins Ohr

Und die Bäume singen dazu im Chor

Die Sonne, sie lacht auch noch dazu

Alles gehört dazu - so wie auch Du

Der See reflektiert alle diese Klänge

Und der Wald verschluckt die Zwänge

Das Gras, es singt im Hintergrund

Auch die Tiere bewegen ihren Mund

Und die weisen Wolken tanzen zusammen

Die hübschen Blumen bilden den Rahmen

Und die Fische klatschen laut Beifall

Die Steine schlagen den Takt am Pfahl

Piano spielen die leuchtenden Sterne

Bass spielt der Mond aus der Ferne

Während die Berge das Echo dazu singen

Und mit den Tälern in Einklang bringen

Gitarre spielen die flachen Abhänge

Begleitet von den Insekten Zitterklänge

Vögel bringen die Musik in jedes Land

Verstärkt durch die mächtige Felswand

Die da steht so unüberwindbar steil

So ist jeder vom Orchester ein Teil

Aber Musik ergibt es nur gemeinsam

Jeder für sich allein und einsam

Spielt doch nur chaotische Töne

Die man nur im Orchester versöhne

Zusammen ertönt die Musik in Harmonie

Ohne jegliche Spur langweiliger Monotonie

Die Natur, sie hat dies längst eingesehen

Dies lässt sie einen gemeinsamen Weg gehen

Nur jemandem fehlt leider diese Einsicht

Der Mensch - Er versteht dies einfach nicht

NACHT AUS DUNKLEM SAMT

NACHT AUS DUNKLEM SAMT

Eine Szene, die wie aus einem Film stammt

Eine Nacht, wie aus sanftem, dunklem Samt

So wunderschön und auch so warm

Und ich halte Dich in meinem Arm

Und nur irgendwo in der Ferne

Leuchten am Himmel helle Sterne

Spenden ein spärliches Sternenlicht

Ich sehe das Profil von Deinem Gesicht

Das Gras ist so sanft und so weich

Und deshalb an Geborgenheit reich

Durch die angenehm und warme Luft

Zieht ein wunderbarer Blumenduft

Im Wasser spiegelt sich Mondschein

Genau so müsste es wohl immer sein

Es ist schon spät, es spielt keine Rolle

Wir erscheinen wie ein Knäuel Wolle

Weil wir uns eng aneinander schmiegen

Und uns gegenseitig in den Armen liegen

Es ist so schön, mit Dir zu schweigen

Und Dir wortlos meine Gefühle zu zeigen

Hören vom Bach her ein leises Rauschen

Während wir ganz überwältigt lauschen

Dieser wunderbaren, samtweichen Nacht

Die ganz heimlich mit uns still lacht

Stumm, weil ich diese Nacht geniesse

So dass ich meine Augen schliesse

Und sanft an Deiner Schulter anlehne

Es gibt nur etwas, wonach ich mich sehne

Dass diese Nacht niemals jemand aufweckt

Niemals ein Tag sie einfach nur zudeckt

Denn diese Nacht gehört uns ganz allein

In dieser Harmonie und sanftem Mondschein

Auf Wiedersehen, schöne samtweiche Nacht

Du bist wie nur für uns alleine gemacht

KÖNIG AUTOFAHRER

KÖNIG AUTOFAHRER

(Liebe Deinen Nächsten, wie Dein Auto)

Jage durch den Auspuff Dein ganzes Geld

Und rase fröhlich, vergnügt durch diese Welt

Du vergisst alles, was neben den Strassen geschieht

Weil keiner hinter dem Steuer links und rechts sieht

Ja, König Autofahrer Dein Auto ist das Beste

Alle anderen bestehen doch nur aus rostigen Resten

Du hast es begriffen, wie wichtig ein Auto ist

Weil Du so ganz ohne Auto überhaupt nichts bist

Um Dich zu beweisen, musst Du zu schnell fahren

Sicher, Du kennst sie schon, die grossen Gefahren

Sie füllen jeden Tag so manchen Zeitungsbericht

Doch Dir passiert so was nicht, Dir doch nicht

Weil Du ganz sicher keine Fahrfehler machst

Und nur über alle diese anderen Trottel lachst

Denn Du bist der König hier hinter Deinem Steuer

Du empfindest die Geschwindigkeit als ein Feuer

Weil locker mit der einen Hand lässig am Schalten

Kann Dich jetzt überhaupt gar nichts mehr aufhalten

Von Toleranz und Rücksicht willst Du nichts mehr hören

Weil sie würden Dich in Deinem Wahn doch nur stören

Aber siehst Du einen anderen Fahrer einen Fehler machen

Kannst Du nicht darüber hinwegsehen, musst über ihn lachen

Und ergreifst jede dieser günstigen Gelegenheiten beim Schopf

Zeigst ihm den „Vogel“ und schimpfst in Arschloch und Dummkopf

Doch benimmst Du Dich für einmal idiotisch blöde daneben

Meinst Du lachend nur ganz locker, dass kann es ja geben

Auto fahren ist doch wirklich das halbe Leben

Weil es ist ein Gefühl als könnte man schweben

Deshalb auf die Autopartei ein ganz lautes hoch

Weil sie verhelfen uns zu diesem schönen Gefühl doch

Dein Drang nach Geschwindigkeit ist schon längst geweckt

Ich frage mich nur, ob sich dahinter noch ein Mensch versteckt

Denn mal ganz abgesehen davon, dass die Natur darunter leidet

Ist Euch klar, dass Ihr Euch auch gegen den Menschen entscheidet

Dies zu glauben, fällt mir bei Eurem Spiel schwer zu verstehen

Oder wollt ihr den Menschen dahinter nicht mehr sehen?

SUURE STEI

SUURE STEI

SUURE STEI

Was ziesch Du für en suure Stei

Seisch du bliebsch hüt emol dehei

Seisch, Du chunsch hüt zobe it mit

Wiel Du fühlsch Di eifach gar it fit

Chasch nüme schlofe, chasch nüme ässe

Und chasch das alles eifach it vergässe

Verzählsch, dass Du Di demit plogsch

Und dass Du Di dorum ständig frogsch

Worum denn eigentli ume immer ich?

Ziesch irgend en idiotische Vergliech

Und hebsch kei Kraft meh zum witergoh

Das chan ich jo au no ganz gut verstoh

Aber das au no musch überall verzähle

Wie Di das alles tuet schrecklich quäle

Das chan ich eifach denn gar nüme igseh

Chasch it versuche Di emol anderst z’beneh

Ich glaub,Du läbsch im Selbstmitleid gärn

Dört uf Dim luchtende, egoistische Stärn

Doch denäbe seisch Du au, Du liebsch sie

Mit dem, do cha es gar it so wiet her sii

Denn wäre Dini G'fühl würkli wohr und ächt

Wär Dis Verhalte it so fürchterli schlächt

Wiel mit Dim selbst mitleidige Verzähle

Tusch sie doch no meh als Di selber quäle

Und Ich weiss, dass weisch Du ganz genau

Also hör äntli uf mit der saublöde Schau

Hör äntli uf, mit dem Druck uf sie uszübe

Und ihri schöne, dunkle Auge demit ztrübe

Also zeig echli meh Stolz i Dim Wappe

Und benimm Di äntli it wiene Jommerlappe

Dis luute klage, cha umme zum Schmerz führe

Wiel das muesch doch au Du dütlich g'schpüre

ICH BIN WIE DU

ICH BIN WIE DU

( Randgruppenphilosophie )

Abseits stehen

Vorwärts gehen

Dem Leben zusehen

Ohne etwas zu verstehen

Stilles Schluchzen - lautes Weinen

Stummes Lachen - glücklich scheinen

Mit so vielen gemeinsam

Auf Deinem Weg einsam

Laut schreiend - Schweigen

Dein ganzes Glück aufzeigen

Und mit Deinen stillen Launen

Über diese Welt Staunen

Nicht auffallen, um keinen Preis

Mit Deiner Wahrheit, viel zu leis

Und doch zu laut, um sie zu ertragen

Jede Menge Antworten ohne zu fragen

Singst stumm dazu Dein Lied

Laut lachend, ohne Abschied

Die Welt erstrahlt in ihrem Licht

Doch offiziell, da gibt es Dich nicht

Und nicht Deine weinende Schweigsamkeit

In dieser viel zu lauten Einsamkeit

Das alles ist ganz bestimmt nicht real

Und Dein Leben, es ist doch ideal

So steht es doch in jedem Bericht

Nein, Dich - Dich und mich gibt es nicht

Und nicht Dein Lachen, um glücklich zu scheinen

Also höre, kein Klagen - kein weinen

Ja, vielleicht ab und zu ganz leis

Aber nicht auffallen um keinen Preis

Und ganz heimlich die Tränen abwischen

Sich unbemerkt unter die Leute mischen

Doch eines, dass weisst Du ganz allein

So wie sie, so wirst Du niemals sein

Doch das, dass darf niemand sehen

Keiner könnte es wahrscheinlich verstehen

Nur ich weiss längst, ich bin wie Du

Deshalb komm, wir schauen gemeinsam zu

MEIN FREUND, DAS BIER

MEIN FREUND, DAS BIER

MEIN FREUND, DAS BIER

Du erscheinst mir heute wie ein alter Mann

Deshalb schaue ich Dich etwas genauer an

Auf dem grossen, runden Tisch vor Dir

Steht ein Glas gefüllt mit kühlem Bier

Darum schaue ich Dir in Dein Gesicht

Ich kenne Deine Geschichte zwar nicht

Weiss überhaupt nichts von Deinem Geschick

Sehe nur grosse Müdigkeit in Deinem Blick

So sitzt Du stumm dort drüben, ganz allein

Nur beleuchtet vom spärlichen Lampenschein

Redest dabei heimlich und ganz leise mit Dir

Und mit Deinem einzigen, treuen Freund dem Bier

Du erzählst ihm traurig und leise von ihr

So traurig sah ich Dich noch niemals hier

Es war der Kummer, der Dich hier her trieb

Und das Wissen, sie hat Dich nicht mehr lieb

Dies konnte man aus Deinen leisen Reden erfahren

Deshalb bist Du Dir jetzt nicht mehr im Klaren

Was Du in Zukunft mit Dir selbst anfangen willst

Und wie Du Deine Schmerzen jetzt wieder stillst

Nur aus diesem Grund trinkst Du heute so viel Bier

Und es waren bestimmt schon viel mehr als vier

Nur aus Liebeskummer bist Du heute abgestürzt

Und weil es niemand mehr gibt, der Dich stützt

Aus diesem Grund redest Du heute leise mit Dir

Und Deinem treuen, guten alten Freund dem Bier

Denn es hat immer Zeit, Deinen Worten zu lauschen

Beginnt es auch langsam in Deinem Kopf zu rauschen

Du vergisst so wenigstens, dass sie Dich nicht liebt

Erzählst alles nur Deinem Bier, das keine Antwort gibt

Erzählst ihm leise, das Leben da draussen ist furchtbar gemein

Ich habe wenigstens Dich mein Bier und bin nicht ganz allein

DER TRAUM NACH TIEFER ZÄRTLICHKEIT

DER TRAUM NACH TIEFER ZÄRTLICHKEIT

Draussen herrscht warmer Sonnenschein

Und ich sitze hier am Pult ganz allein

Und weiss doch nicht, was soll ich hier?

Ein leeres, trostloses, weises Blatt vor mir

Ich in meiner Einsamkeit mit diesem Blatt

Meine Hoffnung ist längst ein bisschen matt

Und doch bleibt eine tiefe, grosse Sehnsucht

Der Wunsch, im Traum schon längst gebucht

Im Traum so voller tiefer Zärtlichkeit

Warten - Verlorene und vergessene Zeit

Nur so tun - Frohes, herzliches Lachen

Um die Einsamkeit vergessen zu machen

Verdränge es - Denke nicht darüber nach

Und trotzdem bleibt es in mir wach

Wo es laut und doch unhörbar schreit

Der Traum nach tiefer Zärtlichkeit

Das Blatt ist beinahe schon halb voll

Und ich fühle mich trotzdem nicht toll

Suche Worte, wo es längst keine mehr gibt

Schreibe zahlreiche Dinge, die keiner liebt

Trotzdem lasse ich es doch niemals bleiben

Zeile um Zeile frech aufzuschreiben

Und es scheint als sei es ohne Ende

Alle die Signale, die ich damit sende

Seit - Seit beinahe schon einer Ewigkeit

Mein Traum nach tiefer Zärtlichkeit

Ich lege meinen Stift zur Seite

Und suche dann endlich das Weite

Will hinausgehen in den Sonnenschein

Zusammen, nur mit meiner Einsamkeit allein

Verlasse endlich das viel zu enge Haus

Und rufe laut aus voller Kehle heraus

Was seit Ewigkeiten in mir schreit

Der Traum nach tiefer Zärtlichkeit

OHNE DICH

OHNE DICH

Wie Du wieder dort drüben stehst

Und wie Du an mir vorüber gehst

Ich denke sehr oft über Dich nach

Ohne Dich da wäre alles so einfach

Denn da wären keine leisen Fragen

Und kein Krampf in meinem Magen

Kein Wunsch, Dich sanft zu berühren

Und keine Gedanken, die irreführen

Ohne Dich würde es mir bestimmt gut gehen

Ich müsste nicht mehr in Dein Gesicht sehen

Ich würde keinen Kummer tief in mir empfinden

Und dieses unwohle Gefühl würde verschwinden

Mein Himmel wäre schon längst wieder blau

Und im Bauch wäre es mir auch nicht so flau

Was habe ich denn eigentlich falsch gemacht

Habe ich mit Dir vielleicht zu viel gelacht

Im Ohr höre ich immer Deine Stimme rauschen

Und ich kann nicht aufhören ihr zu lauschen

Ohne Dich - Sage mir, was wäre ich nur ohne Dich

Wer weiss, vielleicht wäre ich endlich wieder mich

Dieses Spiel ist doch wie eine gefährliche Achterbahn

Ohne ein Ende, weil man sie einfach nicht anhalten kann

Es kann, es darf aber einfach nicht mehr so weitergehen

Weil ich glaube nicht, dass ich alles kann durchstehen

Da es mir so tief in meiner Seele viel zu stark weh tut

Und mein hoher Puls dabei überhaupt niemals mehr ruht

Deshalb mache ich mit diesem Spiel nun Schluss

Es ist besser, weil es doch einfach sein muss

Und so gehe ich endlich fort von diesem Ort

Mit einem letzten und traurigen Abschiedswort

GEPUDERTES LUDER

GEPUDERTES LUDER

Hast Du, die dort drüben schon gesehen

Siehst Du sie, dort an der Ecke stehen

Dieses stolze und so hochnäsige Luder

Im Gesicht hat sie viel zu viel Puder

Zu bleich, so als hätte sie einen Schock

Und dieser enge und viel zu kurzer Rock

Der zeigt doch schon mehr als nur ihr Bein

Und dies bei Regen oder auch Sonnenschein

So lustwandelt sie mit trippelndem Schritt

Und mit einem betont aufreizenden Ausschnitt

Und der lässt auf wirklich alles, freie Sicht

Zu erahnen bleibt nichts, auch der Busen nicht

Tag für Tag, Woche für Woche kann man sie sehen

Irgendwo an einer langen Schlange lässig anstehen

Für irgendwelche Kinokarten oder Theaterplätze

Wenn sie mit viel zu hohen und spitzen Absätze

Herum stolziert die Nase immer hoch in der Luft

Mit einem viel zu strengen, süssen Parfumduft

Ihr ganzes Auftreten ist so betont aufreizend

Wirklich mit keinem weiblichen Reiz geizend

So sieht man sie, wie ein aufgetakeltes Suppenhuhn

Denn mit den modernsten und wohl auch teuersten Schuh'n

Lässt sie ihren deutlich sichtbaren Busen leicht wippen

Während sie vorsichtig ausweicht den Zigarettenkippen

Welche sie und viele andere auf der Strasse ausdrücken

Gleichzeitig versucht sie ihren Rock zu Recht zu rücken

Doch sie vergisst dabei, dies kann ihr gar nicht gelingen

Weil da überhaupt nichts mehr ist, um in Ordnung zu bringen

Denn viel zu knapp ist der bunte und teure Stoff bemessen

Doch das hat sie in ihrer Art wohl schon längst vergessen

TÜRKENSAU

TÜRKENSAU

(Zum Thema Fremdenhass, den es laut Zeitungen in der Schweiz zum Glück überhaupt gar nicht gibt !)

Ich schlendere gemütlich durch die belebte Stadt

Und sehe mich am bunten, fröhlichen Leben satt

Gedanken über Gott und die Welt halten mich wach

Nebenbei schaue ich jeder hübschen Frau ungeniert nach

Ja, hatte Eine nur annähernd ein hübsches Gesicht

Dann übersehe ich sie mit grosser Sicherheit nicht

So beobachte ich alle Menschen, ob gross oder klein

Die sich alle tummeln im warmen, hellen Sonnenschein

Ja, schaue Dich auch um, da gibt es allerhand zu sehen

Aber plötzlich bleibe ich überrascht und erschrocken stehen

Denn dort drüben von Deinem Hass getrieben

Steht mit leuchtender roter Farbe geschrieben

Ja, Türkensau steht dort drüben an der Wand

Türkensau haue endlich ab aus unserem Land

Mit der Spraydose tust Du Deinen Willen kund

Führst heimlich nachts einen sehr grossen Mund

Du bist dann mit Deinen billigen Parolen ein Held

Sprayen macht Dich bekannt in der ganzen Welt

Dabei bist Du doch eigentlich nur ein Schwein

Und tagsüber mit Dir viel zu oft ganz allein

Doch nachts bist Du gross, spielst den Boss

Ziehst mit guten Kollegen völlig betrunken los

Sprayst an eine fremde Wand Deine Schweinerei

Und predigst dabei laut Deinen ganzen Nazi Brei

Denn dort drüben von Deiner Angst getrieben

Steht mit leuchtender roter Farbe geschrieben

Ja, Türkensau steht dort drüben an der Wand

Türkensau haue endlich ab aus unserem Land

Ich habe Dich schon lange, früher gekannt

Du kamst damals völlig ratlos zu mir gerannt

Ich hatte für Dich Zeit und stellte keine Fragen

Hörte mir stumm und sehr geduldig an Deine Klagen

Du hattest mir damals gestanden alle Deine Sorgen

Wir redeten darüber sehr lange bis in den Morgen

Du erschienst mir in jener Nacht recht unbeholfen

Mir fiel es nicht schwer, ich habe gerne geholfen

Und bot Dir sehr gerne an, meine schützenden Hände

Jetzt schreibst Du diesen Schwachsinn an die Wände

Denn dort von Deiner Hilflosigkeit getrieben

Steht mit leuchtender roter Farbe geschrieben

Ja, Türkensau steht dort drüben an der Wand

Türkensau haue endlich ab aus unserem Land

Gestern die Strassen waren nass und verregnet

Sind wir uns seit langer Zeit wieder begegnet

Ich schaute sehr genau und tief in Dein Gesicht

Doch Du ertrugst meinen scharfen Blick nicht

Und ich wusste, Du wusstest, ich weiss Bescheid

Von Deiner furchtbar blöden und nächtlichen Arbeit

Deshalb sprach dabei keiner von uns Beiden ein Wort

Kreuzten uns wortlos und gingen dann schweigend fort

Denn was wollten wir zu diesem Thema auch noch sagen

Was hast Du bloss für einen falschen Weg eingeschlagen?

Ich weiss, dort von Deiner Feigheit getrieben

Steht mit leuchtender roter Farbe geschrieben

Ja, Türkensau steht dort drüben an der Wand

Türkensau haue endlich ab aus unserem Land

WAS WÄRE WENN

WAS WÄRE WENN

was wäre wohl, wenn ...?

Wäre ich gesund, was wäre denn?

Ja, wie würde es wohl dann sein?

Könnte ich meinen Arm und mein Bein

Ganz normal, wie andere Menschen bewegen

Welche Probleme würden sich in mir regen?

Sage, welchen Charakter hätte ich wohl dann?

Wäre ich dann vielleicht ein ganz anderer Mann?

Wenn es für mich ein anderes Schicksal hätte gegeben

Wie würde ich dann, in diesem Fall heute wohl leben?

Wäre meine ganze Vergangenheit einfach nie geschehen

Welche Wege würde ich wohl heute durchs Leben gehen?

Hätte ich damals nichts unverdaut hinunter gespült

Und dabei doch oft nur unbemerkt Schmerz gefühlt

Ja, wäre damals alles ganz anders gelaufen

Würde ich mich dann heute Abend besaufen?

Oder wäre ich im Sport ein gefeierter Held?

Und ich verdiente damit auch jede Menge Geld

Aber ich weiss nicht einmal, ob ich das auch will

Und trotzdem denke ich manchmal für mich ganz still

Wäre es nicht viel besser so ein ganz normales Leben

Was wäre wenn, hätte es sich alles anders ergeben?

Ich weiss schon, so sollte ich nicht denken

Ich müsste mir alle diese Gedanken schenken

Weil gar nichts ändert mehr mein Geschick

Doch mit ein wenig Wehmut in meinem Blick

Frage ich mich, was würde wohl geschehen?

Könnte ich heute noch einen anderen Weg gehen

Doch ich laufe bestimmt noch nicht davon

Aber trotzdem träume ich manchmal schon

Was wäre gewesen, wenn ...?

Was wäre wohl heute denn?

LAUTLOSER KAMPF

LAUTLOSER KAMPF

(... um mein Leben)

Bin wieder einmal mitten in der Nacht

Wieder Schweiss gebadet erwacht

Ich kenne das ja alles lange schon

Meine Gedanken flattern leicht davon

Jetzt ruhig bleiben und nicht ausrasten

Vorsichtig nach dem Lichtschalter tasten

Grell blendet mich das helle Licht

Kalter Schweiss rinnt mir über das Gesicht

Ich weiss, jetzt muss ich aufstehen

Und dann langsam vorwärts gehen

Dabei fällt mir jeder Schritt schwer

Eigentlich will ich ja auch gar nicht mehr

Trotzdem bin ich Schritt um Schritt weitergegangen

Von einem unbändigen, starken Lebenswillen gefangen

Kann mich nicht mehr halten und falle hin

Verletze mich dabei leicht blutend am Kinn

Doch das Blut fühle ich dabei überhaupt nicht

Fliesst es auch klebrig über mein Gesicht

Ich stürze wieder, um erneut aufzustehen

Es ist so furchtbar mühsam, weiterzugehen

Und trotzdem bin ich nicht liegen geblieben

Irgendetwas hat mich immer weiter getrieben

Ohne dabei zu wissen, werde ich jemals ankommen

Denn ich fühle mich doch sehr stark benommen

Warum denn eigentlich immer ich bloss?

Die Versuchung ist schon längst gross

Einfach nur hier liegen zu bleiben

Um dieses Spiel zu einem Ende zu treiben

Ich kann doch so wie so kaum noch stehen

Geschweige dann noch richtig weitergehen

Doch überrascht stelle ich fest, ich habe es geschafft

Trotzdem frage ich mich, was gibt mir das nächste Mal die Kraft

RUHEPAUSE

RUHEPAUSE

Endlich aus dem Arbeitsstress raus

Ich freue mich so auf mein zuhause

Ich fühle mich müde und abgekämpft

Meine Freude ist ein wenig gedämpft

Sicher ich mache diese Arbeit gerne

Aber meine Ruhe liegt dabei so ferne

Es gibt auch bestimmt viel zu lachen

Aber auch sehr Unangenehmes zu machen

Deshalb wird es nun endlich auch Zeit

Mich einmal abzuwenden von der Arbeit

Um mir eine kleine Ruhepause zu gönnen

Um mich einfach entspannen zu können

Einfach ruhig auf dem Bett liegen

Um dann in die Stille abzufliegen

Keine Unterbrechung soll mich stören

Will nur noch ein wenig Musik hören

Und von irgendetwas Schönem träumen

Ich werde dabei schon nichts versäumen

Weil ich denke, diese Pause ist mein Recht

Denn meine Arbeit war gar nicht schlecht

Aus dem Grund gönne ich mir diese kurze Ruhe

Eine kurze Zeit, in der ich gar nichts tue

Und ich tue es mit einem ruhigen Gewissen

Von allem Anderen will ich nichts wissen

Kein störendes Klingeln von einem Telefon

Denn was versäume ich dabei eigentlich schon

Ruhe mit leiser, friedlicher Musik mehr nicht

Dies ist der Wunsch der mich im Moment anspricht

Morgen, da geht der Arbeitsstress schon wieder weiter

Denn keine Ruhepause dauert eine Ewigkeit, leider

BIERZELT

BIERZELT

Neugierig trete ich ein in das grosse Bierzelt

Eine Serviertochter sucht gerade nach Kleingeld

Ein angenehmer und frischer Pommes Frites Duft

Zieht durch die schwere und Rauch beladene Luft

Aus der Küche erklingt Geklapper von Geschirr

Es dringt durch das vielseitige Stimmengewirr

So viele Menschen finden heute hier zusammen

So viele zahlreiche Gesichter, ohne einen Namen

Und trotzdem haben sie mit mir so viel gemein

Und trotzdem ist hier jeder doch ganz allein

Ich versuche mich wieder einmal abzulenken

Und muss trotzdem ständig darüber nachdenken

Verberge meine stummen Tränen in meinem Gesicht

Weil ich weiss, ich packe das einfach nicht

Man mag mir meine Schwäche doch vergeben

Weil ich bin nicht stark genug zum Leben

Wie schaffen es bloss alle um mich herum

Bin ich alleine denn so dumm und so stumm

Überall hört man frohes Gelächter erklingen

Um damit Lebenslust zum Ausdruck zu bringen

Mein Lebenswille scheint sich daneben zu neigen

Längst eingeschlafen in meinem unruhigen Schweigen

Irgendetwas treibt mich von diesem Ort hier fort

Auf die Suche nach einer besseren erlösenden Antwort

Auf Deiner Suche kamst Du heute Morgen auch zu mir

In ruhiger, gewohnter Manier antwortete ich dabei Dir

Mir blieben dabei wieder einmal nur noch stumme Fragen

Aber trotzdem - ich will darüber bestimmt nicht klagen

Denn ich bin selbst schuld an meinem Geschick

Aber trotzdem, mit meinem müden, leeren Blick

Gestehe ich mein quälendes und fragendes Leid

Und auch mein oftmals so laut schreiender Neid

LASS ES UNS VERSUCHEN

LASS ES UNS VERSUCHEN

Schaue, Du bist so ganz anders als ich

Und trotzdem fühle ich sehr viel für Dich

Aber ich bin nicht sicher, ob das ausreicht

Gewiss, es wird für uns beide nicht sehr leicht

Denn sicher wir können gut zusammen lachen

Und nebenbei auch allerlei Blödsinn machen

Oh ja, es ist sehr schön mit Dir zu spassen

Doch werden wir sonst auch zusammen passen

Ehrlich gesagt, ich weiss es wirklich nicht

Spüre eine warnende Stimme, die in mir spricht

Trotzdem würde ich es so gerne mit Dir versuchen

Mit Dir zu teilen ein Stück von meinem Lebenskuchen

Ich möchte mit Dir zusammen denselben Weg gehen

Wenn ich auch, Du kannst es doch sicher verstehen

Eine gewisse Angst davor ganz tief in mir verspüre

Wohin uns dieser Weg zum guten Schluss auch führe

Aber trotz dieser Angst bleibe doch bitte bei mir

Denn es ist so schrecklich einsam, ohne Dich, hier

Bleibe hier, Du darfst Dich nicht anders entscheiden

Obwohl ich weiss, dass uns viele Dinge unterscheiden

Und wenn auch grosse Unsicherheiten in uns leben

So wird es trotzdem irgendeinen Weg für uns geben

Aber meine Gefühle sind stärker als meine Vernunft

Und deshalb lasse uns gemeinsam teilen unsere Zukunft

Sicher der Weg mag schmal, steinig und auch holprig sein

Aber glaube mir, es ist so öde und traurig ohne Dich allein

Deshalb lass es uns versuchen, komm gib mir Deine kleine Hand

Und lass uns endlich niederbrechen zwischen uns diese Wand

Wir wissen beide, es wird bestimmt alles andere als leicht

Aber ich glaube auch, dass unser ehrliches Gefühl ausreicht

Um eine tiefe und sehr lange Beziehung zwischen uns aufzubauen

Und alle unsere grossen Unterschiede erfolgreich zu verdauen

STEINE DER VERGANGENHEIT

STEINE DER VERGANGENHEIT

Die bunten Träume unserer Zeit

Sind die Steine der Vergangenheit

Und die wiegen manchmal sehr schwer

Denn sie finden oft keine Auswege mehr

Keinen Ort mehr, um sich auszusprechen

So dass sie oftmals in Gewalt ausbrechen

Gewaltsam in schrecklich, grausamen Wahn

So dass keiner sie mehr überblicken kann

Ob im Fernseher oder auch auf den Strassen

Menschen, die sich längst lernten zu hassen

Längst sind ihre bunten Träume verflossen

Die Hand schon lange zur Faust geschlossen

Geblendet von einem sehr trügerischen Schein

So stehen viel zu viele da, so ganz allein

Empfangen und senden auch schreckliche Gewalt

Ohne Unterbruch, ohne einen kleinen Aufenthalt

Manchmal laut blutend aber oft auch nur leise

Doch mit der grössten Sicherheit niemals weise

Warum bietet diesem Spiel denn niemand Einhalt

Macht doch ein Ende dieser furchtbaren Gewalt

In welcher sich so viele Vergessene kleiden

Sie geben und bekommen dabei doch nur Leiden

Mit allen ihren stummen und quälenden Fragen

Die sie sicher tief unter ihrer Härte tragen

Aber trotzdem gibt es scheinbar keine Wende

In diesem Blut und in dieser Gewalt ohne Ende

Die harten, schweren Steine der Vergangenheit

Sind die schönen bunten Träume unserer Zeit

Verblasst und oft nur noch eintönig grau

Denn das Ziel, dass kennt keiner so genau

Und doch hat jeder seinen grossen Anteil

Und wirft sich freiwillig unter das Fallbeil

EIN KLEINER TRAUM

EIN KLEINER TRAUM

Ich habe so unzählige Seiten vollgeschrieben

Und bin damit keine Antwort schuldig geblieben

Habe mich dabei so oft nur zum Clown gemacht

Und habe mir trotzdem wieder Neues ausgedacht

Habe während meinem ganzen bisherigen Leben

So manche schlaue Weisheiten von mir gegeben

Aber auch zahllose Torheiten, wie mir scheint

Und habe doch nur immer wieder das Eine gemeint

Schrieb von einem einzigen, grenzenlosen Land

Für alle Menschen hier, gemeinsam Hand in Hand

Wollte doch die Blumenzeit wieder auferwecken

Und meine eigenen Gefühle nie mehr verstecken

Versuchte dabei nur meine Wahrheit zu erklären

Die doch für mich in alle Ewigkeit sollte währen

Mein grosser Traum so schwach und auch so klein

Von Menschen und vor allem auch vom Mensch sein

Dies versuchte ich damit einfach nur mitzuteilen

In allen meinen Gedanken und allen meinen Zeilen

Denn Liebe und auch Frieden nenne ich mein Glück

Deshalb kehrte ich mich um, ging ein Stück zurück

Wo ich mich wieder wirklich auf mich selbst besann

Und wenn ich dabei auch nicht mehr verstehen kann

Was dort draussen eigentlich so alles vor sich geht

Und irgendwo tief in mir ein grosser Zweifel besteht

Kommt dies, wer weiss, vielleicht wirklich auch daher

Dass mein kleiner und so friedlicher Traum nicht mehr

Nicht mehr in die so grausame Welt da draussen gehört

Weil er doch immer wieder nur im Wege steht und stört

Aber für mich allein, da lebt er auch weiterhin

Denn für mich hat er noch einen grossen Sinn

Dieser Traum nach vollendeter Menschlichkeit

Und diese Sehnsucht nach der bunten Blumenzeit

TRAUMFRAU

TRAUMFRAU

Ich bestreite es ja auch überhaupt gar nicht

Sie hat ein wirklich sehr hübsches Gesicht

Nun ja, etwas zu viel bunte Schminke vielleicht

Diese hätte bestimmt auch für zwei Mal gereicht

Aber ihr langes, dunkles und gelocktes Haar

Keine Frage ihr Haar wunderbar, das ist wahr

Ihre hübsche körperbetonte Art sich zu kleiden

Einen Anlass für die Augen, lange sich zu weiden

Ihre wohlgeformten Brüste so leicht geschwungen

Überhaupt gar nichts scheint an ihr erzwungen

Ihr Körper so vollkommen, wie aus einem Guss

Ihre Lippen längst bereit für einen zarten Kuss

Und auch ihre schlanken, kerzengeraden Beine

Die doch so unwahrscheinlich lange scheinen

Ziehen den Blick an, wohl von jedem Mann

Jeder schaut sie sogar bestimmt zwei Mal an

Denn ihr Körper weckt nach mehr Verlangen

Und macht dabei jeden Mann leicht befangen

Denn sie ist genau das, was sich die Welt

Sich unter einer idealen Traumfrau vorstellt

Sie ist wirklich vollkommen, so voller Leben

Kein einziges Haar benimmt sich da daneben

Parfum und auch Kleidung perfekt abgestimmt

Vollkommen und nur auf Sex Appeal getrimmt

Von aussen ist sie so wunderbar an Gestalt

Aber im Innern leider fade und ohne Inhalt

Ja, ihr Körper ist wie ein leuchtender Stern

Trotzdem bin ich froh, habe ich nur Dich gern

Denn ihre Augen sind so kalt und auch so matt

So wie sie sonst bestimmt wohl keine Andere hat

Zu Dir ist sie doch niemals ein echter Vergleich

Denn Du bist an Seele und auch an Schönheit reich

GLUGGERE

GLUGGERE

Nun ist es endlich vorbei

Doch Du warst nicht dabei

Liessest mich mit der ganzen Sache allein

Und dies finde ich gar nicht sehr fein

Ohne auch nur ein einziges erklärendes Wort

Bliebst Du für mich ganz überraschend fort

Nein, den Grund sagtest Du mir bestimmt nicht

Nicht nur deswegen denke ich, es war Deine Absicht

Du hast doch immer nur selbstmitleidig, laut geklagt

Und mir die Wahrheit auch niemals ehrlich gesagt

Wer weiss schon, ich hätte sie vielleicht kapiert

Und mit etwas Anstrengung und Mühe auch akzeptiert

Aber so fühle ich mich wirklich nur beschissen

Und ich will auch schon längst nicht mehr wissen

Warum spielst Du ein solch gemeines Spiel?

Verfolgtest Du etwa damit irgendein Ziel?

Ausser Dich einfach nur heimlich zu verdrücken

Doch jetzt kannst Du es nicht mehr zu Recht rücken

Denn Du liessest mich einfach nur hängen

Aber trotzdem werde ich Dich nicht bedrängen

Und werde Dir nicht meine grosse Wut klagen

Doch trotzdem lasse Dir von mir Eines sagen

Ich kann Dein Verhalten nicht mehr verstehen

Und auch nicht, was eigentlich ist geschehen

Du zeigtest mir endlich Dein wahres Gesicht

Zugegeben, es gefällt mir ganz und gar nicht

Weil verarschen lasse ich mich nicht gerne

Also halte Dich jetzt lieber von mir ferne

Denn Du hast mich einfach im Stich gelassen

Und mir fiel es sehr schwer dies zu fassen

Aber Du spieltest ein hinterhältiges Spiel

Und ich war dabei Dein Opfer und Dein Ziel

ERFOLG

ERFOLG

Erfolg, wo immer man ihn antrifft

Erlebt man ihn, wie ein süsses Gift

Und man will mehr - will immer mehr

Verzichten fällt so schrecklich schwer

Erlebte man das Gefühl oben zu stehen

Niemals mehr will man hinunter gehen

Locker kann man dabei gutmütig lachen

Kann man es wirklich als Sieger machen

Denn es kommt einem immer sehr entgegen

Ist der Andere für einmal auch unterlegen

Ein Lob für den Gegner fällt dann leicht

Hat die Leistung zum siegen ausgereicht

Stolz kann man dann allen die Hände geben

Die Verlierer, die bleiben still daneben

Denn die Enttäuschung ist viel zu gross

Weil sie sich doch alle ganz leise fragen

Was war eigentlich heute mit mir bloss los?

Warum wurde ich von Dem heute geschlagen

Doch der Sieger will davon nichts wissen

Weil er fühlt sich auch nicht beschissen

Denn heute ist er alleine der grosse Held

Weil er ist der Beste auf der ganzen Welt

Und dieses Gefühl, es ist so wunderbar

Er vergass wie es war er vor einem Jahr

Damals Hat er sich als Verlierer gefunden

Dies hat er auch lange nicht überwunden

Aber jetzt ist alles anders, ja heute

Heute umschwärmen sie ihn, alle Leute

Dieses schöne Gefühl ganz oben zu stehen

Darf doch einfach niemals wieder vergehen

Man will nie - niemals wieder unterliegen

Für immer und ewig will man nur noch siegen

Denn der Erfolg und tosender Beifallgeschrei

Machen ihn als Sieger furchtbar stolz und frei

SPIELPLATZ

SPIELPLATZ

(Wenn der Krieg zum Spiel wird)

Er wuchs dort auf, in einem Krieg

Einem Krieg, endlos und ohne Sieg

Über Schmerzen und auch über Leid

Da weiss er schon längst Bescheid

Und auch über Tränen und über Blut

Kennt er sich aus schon viel zu gut

Denn der Krieg beherrschte sein ganzes Leben

Es hat niemals etwas anderes für ihn gegeben

Verletzungen sind für ihn schon ganz normal

Und der Tod bereits alltäglich und so banal

Er lernte sich schnell und gut zu verstecken

Damit der Feind ihn nicht konnte entdecken

Anstatt ganz normal im Sandkasten zu spielen

Lernte er als Kind, mit einem Gewehr zu zielen

Töten und oft auch zu sterben, um zu überleben

Dies lässt gar keinen Platz für Kinder daneben

Die glücklich spielen, mit ihren Spielsachen

Und dabei fröhlich und gutgelaunt zu lachen

Weil für sie keine freie Plätze im Krieg sind

Keine Plätze für alle ob Erwachsen oder Kind

Töten, um die Chance zu haben, zu überleben

Und längst über Trauer und Schmerz schweben

Von Beidem erlebte hier jeder schon zuviel

Und die Gelassenheit ist trotzdem ein Spiel

Dass man spielen muss, um dabei zu überleben

Deshalb darf man der Schwäche nicht nachgeben

Der Krieg beherrscht alle, natürlich auch ihn

Und sah er auch manchmal darin keinen Sinn

So wird er auch dies trotzdem niemals zeigen

Denn Unglück und Trauer liegt im Schweigen

MASOCHISMUS

MASOCHISMUS

Es kann Euch bestimmt kaum mehr entgehen

Dass es mir schwer fällt Euch zu verstehen

Für mich spielt ihr ein merkwürdiges Spiel

Ohne ein realistisches und erreichbares Ziel

Denn zu Euch selbst seid ihr nicht mehr ehrlich

Und nur allein aus diesem Grunde frage ich mich

Warum lasst Ihr die Sache nicht auf sich ruhn?

Warum nur müsst Ihr Euch dabei selbst wehtun?

Deshalb gestehe ich offen, ohne jeglichen Einwand

Ihr überschreitet die Grenze von meinem Verstand

Ich erinnere mich, als ich in derselben Situation war

War mir dabei bestimmt auch Vieles nicht so ganz klar

Hatte ein schmerzendes Herz, das tief in mir blangte

Und fand trotzdem kein Glück, welches zu mir gelangte

Nein, zu einer Lösung wollte ich damals nicht kommen

Deshalb habe ich mich blöde und masochistisch benommen

Liess mir durch meine Gefühle meinen Verstand rauben

Und so war dann meine Dummheit auch kaum noch zu glauben

Trotzdem habt ihr mich darin noch leicht übertroffen

Dies muss ich Euch doch gestehen leider ganz offen

Denn ihr rennt blind in alle verfügbaren Sackgassen

Und mir ist es unmöglich, dies richtig zu erfassen

Ihr wisst doch wirklich alle ganz genau Bescheid

Sagt einmal, liebt ihr es denn eigentlich Euer Leid

Versteht, dass es nur die Eine einzige Lösung gibt

Weil es gibt keine Zweite, wenn man ehrlich liebt

Auch ich habe es damals sehr lange nicht eingesehen

Aber Euer Spiel wird noch jahrelang so weitergehen

Deshalb höre ich ganz erstaunt den seltsamen Bericht

Denn etwas ändern wollt ihr trotzdem scheinbar nicht

Deshalb lauschte ich so überrascht diesen Neuigkeiten

Die langsam meinem Verständnis scheinen zu entgleiten

DICHTERZWERG

DICHTERZWERG

Ich werde bestimmt niemals ein grosser Berg

Bleibe sicher für immer ein Dichterzwerg

Ganz sicher, dies weiss ich natürlich auch

Weil ich schreie nur alles aus dem Bauch

Aber trotzdem ist es kein innerer Zwang

Meine Suche nach dem leisen süssen Klang

Weil ich versuche nur, hinaus zu tragen

Meine Antworten auf alle leisen Fragen

Nichts, was ich nicht in Worte fasse

Schreibe auf, was ich liebe und hasse

Ohne Kunst, aber mit sehr viel Inhalt

Ohne Gestalt, doch mit Gefühlsgehalt

Worte sind zwar auch nicht immer weise

Aber sie sind doch so wunderbar leise

Und sind trotzdem so ehrlich und offen

Hat man sie erst einmal angetroffen

Versucht man sie, auch fest zu halten

Solange sie so viele Träume enthalten

Denn Worte lassen niemanden ganz allein

Sind sie auch manchmal brutal und gemein

Aber oft kleiden sie sich im hübschen Gewand

Und bieten an eine rettende und helfende Hand

So habe auch ich damals zu ihnen gefunden

Um zu beschreiben mein Glück oder Wunden

Die ich erleben durfte in meinem Streben

Nach einem fröhlichen und einem guten Leben

Auf meinem kurzen Weg von Gestern nach Morgen

Begleiteten mich immer Worte und meine Sorgen

Das versuchte ich in meinen Worte abzuladen

Sollte ich so auch dem guten Geschmack schaden

Denn ich weiss ja, ich bleib ein Dichterzwerg

Aber das Wort bleibt immer ein mächtiger Berg

SCHÖNER ABEND

SCHÖNER ABEND

Hatten zusammen einen schönen Abend verbracht

Gemeinsam hatten wir dabei sehr viel gelacht

Ohne grosse und seelische Tiefe und ohne Sinn

So verging der Abend auch wie im Fluge dahin

Wirklich, denn kaum hatte der Abend angefangen

War er doch auch bereits schon wieder vergangen

Die Musik, welche spielte war gut, muss man sagen

Und auch über die Stimmung gab es nichts zu klagen

So sassen wir zusammen, wir das heisst, wir vier

Die Atmosphäre war so gelöst frei, sie gefiel mir

Nebenbei ehrlich gesagt sie gefiel mir wirklich sehr

Und deshalb fiel es mir an diesem Abend niemals schwer

Irgendwelche dumme und wirklich doofe Sprüche zu machen

Denn es tat so unsagbar gut dieses freie, lustige Lachen

Tanzten und sangen fröhlich bis ganz früh in den Morgen

Und vergassen dabei alle unsere quälenden Alltagssorgen

Ohne Alkohol konnten wir zusammen so fröhlich sein

Und es war auch ganz bestimmt nicht nur zum Schein

Weil wir alle vier wirklich Fröhlichkeit verspürten

Wenn wir dabei auch eine sehr grosse Klappe führten

Hatten zusammen selten so viel an einem Abend gelacht

Und ich habe selten so wenig daneben nachgedacht

Aber auch ehrlich gesagt, es hat mir sehr gut getan

Und schlussendlich kommt es ja doch nur auf das an

Denn so mancher lockerer und auch fröhlicher Scherz

Ist bestimmt sehr gesund für mein Leib und mein Herz

So sind die Stunden viel zu schnell verklungen

In welchen wir fröhlich lachten und auch sungen

Ich hoffe, es wird einmal eine Fortsetzung geben

Weil ich würde sie wirklich sehr gerne erleben

WARTEN

WARTEN

Warten worauf so viele hier schon warten

Auf ein Spiel aus voller guten Karten

Bei der Laterne dort im Lichter Schein

Oft zusammen und manchmal auch allein

Warten auf die ganz grosse wahre Liebe

Eine grosse wahre Liebe ohne Seelenhiebe

So voller Wärme und auch voller Harmonie

Ohne jeder Gewalt und ohne Monotonie

Warten auf das grosse Glück

Ohne einen Weg wieder zurück

Mit Erfolg und mit Gesundheit

Mit Kraft und mit der Freiheit

Der Wind um die Nase wehen spüren

Nebenbei ein frohes Leben führen

Ganz einfach und ohne diese Sorgen

Fröhlich aufstehen an jedem Morgen

Warten auf das wärmende weiche Licht

Das sich sanft in Deinen Augen bricht

Und das die Dunkelheit dabei vertreibt

Und auch wirklich für immer hier bleibt

Damit es auch endlich wieder vorwärts geht

Und niemand mehr nur in der Dunkelheit steht

Und sich dabei immer wieder nur im Kreise dreht

Ohne das er dies alles doch wirklich auch versteht

Warten auf dies und auch auf das

Warten einfach nur auf irgendetwas

Was man jetzt noch nicht haben kann

Und es trotzdem sich wünscht so sehr

Vielleicht bringt es ja die Zukunft an

Denn verzichten fällt wirklich oft schwer

Aus diesem Grund werde auch ich hier warten

Auf ein Spiel aus voller sehr guten Karten

FLIRT

FLIRT

Lässig nähere ich mich Dir mit farbenreichem Shirt

Für einen amüsanten und abwechslungsreichen Flirt

Fühle dabei ein Leuchten in meinen Augen erwachen

Und auf meinen Lippen erscheint ein frohes Lachen

So tanze ich fröhlich und glücklich um Dich herum

Und rede dabei viel zu viel - wirklich viel zu viel

Doch frage mich darum trotzdem lieber nicht warum

Ich spiele nur ein kleines Spiel, ein Spiel ohne Ziel

Denn ich flirte mit Dir doch nur ein klein wenig

Ich hoffe, wir sind uns in diesem Punkt doch einig

Weil hinter meinem Tun steckt gar keine Absicht

Denn ich weiss, lieben tue ich Dich sicher nicht

Und deshalb lasse uns jetzt nur Blödsinn machen

Wir wollen wirklich nur laut und fröhlich lachen

Vorsichtig, um unsere Gefühle nicht auf zu wecken

Aber auch ohne unsere Fröhlichkeit zu verstecken

Einen netten Abend mehr will ich doch nicht

Und deshalb zeige mir Dein lachendes Gesicht

Denn so - wirklich so gefällst Du mir einfach

Und Dein fröhliches Lachen hält mich auch wach

Aus diesem Grund will ich mich auch darum bemühen

Damit es so wie eine hübsche Blume kann aufblühen

Denn ich fühle doch eine solche Fröhlichkeit in mir

Solange ich heute Abend nur ein wenig flirte mit Dir

Einfach so zu Spass und auch ohne den tieferen Sinn

Weil dabei geht die Zeit so wunderbar schnell dahin

Ich hoffe, Du willst dies auch nur so sehen

Denn es wird ganz bestimmt nicht weitergehen

Als zu einem wunderbaren netten Abend zu zweit

Weil zu mehr bin ich Moment gar nicht bereit

SOMMER

SOMMER

Es ist heiss, so unwahrscheinlich heiss

Und die Bienen zeigen wieder ihren Fleiss

Der Himmel ist klar und so strahlend blau

Niemand redet heute noch furchtbar schlau

Denn es begann die wohltuende Sommerzeit

Und alle sind schon längst dazu bereit

Jeder begibt sich in den kühlen Schatten

Um sich dann am Feuer das Essen zu braten

Schon füllen sich alle Nasen mit Bratenduft

Und ein frohes Gitarrenspiel liegt in der Luft

Dieses frohe Singen und das glückliche Lachen

Liess schon längst wunderbare Gefühle erwachen

Die Sonne bräunt das bleiche und winterliche Weis

In der Nähe plätschert das Wasser freundlich leis

Als wollte es wirklich alle Lebewesen dazu einladen

Jetzt endlich auch im Nass zu planschen und zu baden

Und sehr viele können jetzt nicht mehr widerstehen

Rennen lachend und schreiend, um ins Wasser zu gehen

Um dann dort zu tauchen und die Anderen anzuspritzen

Und dabei grölend einen Heidenspass zu besitzen

Einige Andere stehen lieber etwas abseits wiederum

Und sehen dabei sich nach einer ruhigen Stelle um

Suchen lieber die Stille und die wohltuende Ruhe

Haben nichts am Hut mit diesem planschenden Getue

Aber alle freuen sich an der Sonne und am Licht

Denn wirklich wunderbar ist es, oder etwa nicht

Diese Wärme, dieses Lachen und dazu diese Liebe

Die wir stumm und heimlich stehlen so wie Diebe

So geniessen wir alle die wunderbare warme Sommerzeit

Die uns zusammen führt in Gruppen oder nur zu zweit

Und auch deshalb uns so fröhlich und glücklich macht

Weil jeder, die ganze Welt, in diesem Sommer lacht

HELD FÜR EINEN TAG

HELD FÜR EINEN TAG

(Der Held von heute, ist das „Arsch“ von Morgen)

Ich bin sie losgeworden, die schwere Bürde

Dachte nicht, dass ich es so schaffen würde

Aber es ist mir doch tatsächlich gelungen

Und ich bin zur besten Lösung durchgedrungen

War dabei wohl selbst am meisten verwundert

Aber ihr - ihr habt mich deswegen bewundert

Für diesen einen Tag, da war ich Euer Held

Und wurde gelobt von der ganzen weiten Welt

Zugegeben, dieses Gefühl, es war wunderbar

Dies ist wahrscheinlich auch jedermann klar

Aber ich winkte nur ab mit einer cooler Geste

Es war leicht, denn ich war diesmal der Beste

Dabei war alles doch nur Zufall ehrlich gesehen

Doch so lernte ich sehr schnell nun verstehen

Der Druck der Beste zu sein, wurde zur Bürde

Der Druck, den ich nicht mehr rasch los würde

Denn nun hörte ich Euch immer wieder nur sagen

Was willst Du, warum kommst Du denn uns fragen

Das alles ist doch kein Problem mehr für Dich

Oh doch, sprach ich dann heimlich ganz für mich

Denn nur weil ich einmal die beste Lösung kannte

Und jeder mich dann auch noch einen Held nannte

Glaubt ihr, dies alles sei für mich ganz einfach

Aber wartet doch, denkt doch einmal nur kurz nach

Denn ich bin ganz bestimmt nicht stärker als ihr

Und ich stehe doch auch mit meinen Problemen hier

Denn sehr oft sind meine Antworten auch nur Nieten

Und ich kann gar keine brauchbaren Lösungen anbieten

Könnt ihr, das eigentlich wirklich nicht mehr verstehen

Dass auch ich nicht alle versteckte Probleme kann sehen

Auch ich fühle mich in meinen Gefühlen oft nur allein

Und wünsche mir dann heimlich ich müsste es nicht sein

Weil ich dann einfach keinen Ausweg da hinaus mehr finde

So dass ich manchmal meine Einsamkeit unerträglich empfinde