Puzzle Teil 2

GEWALT (LIEBE)

GEWALT (LIEBE)

Höre, ich kenne Dich nicht

Ich sah noch nie Dein Gesicht

Sie sagt, Du hast sie geschlagen

Nun möchte ich Dich fragen

Warum hast Du ihr dies angetan?

Warum nur tust Du ihr dies an?

Ich weiss, es war nicht das erste Mal

Dass sie so litt unter dieser Qual

Ich habe ihre Verletzungen gesehen

Und konnte es doch nicht verstehen

Sie weinte einsam in meinem Arm

Sie fror, ich hielt sie warm

Ist Gewalt Deine einzige Waffe?

Verstehe, dass ich dies nicht raffe

Ich weiss doch, Du hast sie gerne

Doch hast Du Alkohol getrunken

Siehst Du vor Wut nur noch Sterne

Du bist wirklich tief gesunken

Ich beginne Dich zu hassen

Obwohl ich Dich nicht kenne

Kannst Du es denn nicht lassen?

Glaube, dass ich darauf brenne

Dir die Fresse zu zerschlagen

Lass Dir dies von mir sagen

Doch sie in ihrem Unglück

Hält sie mich noch davon zurück

Und meint, dass sie Dich liebe

Und weiterhin bei Dir bliebe

Ich kann dies nicht verstehen

Und lasse sie trotzdem gehen

Ich kann ihr dabei keine Hilfe geben

Du ganz allein musst es endlich tun

Doch die Geschichte lässt mich nicht ruhn

Denn was sie durchmacht ist doch kein Leben

ALLTÄGLICHE GESCHICHTE

ALLTÄGLICHE GESCHICHTE

Er wollte mit Euch nicht raufen

Er konnte nicht einmal richtig laufen

Seine Atmung drohte ständig abzubrechen

Deshalb konnte er nicht richtig sprechen

Ihr habt ihn einfach nur angesehen

Und wolltet ihn nicht verstehen

Ihr warft ihn in den Abfalltopf

Sagtet, er sei nicht richtig im Kopf

Lange hat er sich dagegen gewehrt

Ihr habt ihm den Rücken zugekehrt

Er konnte Euch nicht einmal hassen

Später hat ihn die Kraft verlassen

Es geschah alles nach Eurem Willen

Von nun an lebte er im Stillen

Stellte sich einfach strohdumm

Und blieb meistens nur stumm

Ihr wolltet ihm keine Chance geben

Schwache werden bestraft im Leben

Sicher, er hat oft heimlich geweint

Aber jeder hat doch nur gemeint

Wir haben es schon lange gesagt

Er ist dumm, kann nichts verstehen

Dies kann doch wohl jeder sehen

Doch wieso hat keiner gefragt

Nachts blickte er oft in die Sterne

Fühlte sich nicht wohl an diesem Ort

Deshalb rannte er eines Tages fort

Suchte sein Glück in der Ferne

Er wusste, er musste fortgehen

So ging er unbemerkt - ungesehen

Ist in ein anderes Dorf gezogen

Und hat sich weiter selbst belogen

Er meinte, dort bin ich nicht allein

Dies wird mein Weg ins Glück sein

Als auch dort jeder über ihn lachte

Geschah es schnell, dass er erwachte

Er wusste, dass sein Traum

Wieder einmal war nur Schaum

Er wollte das Leben einmal pur

Dies wünschte er sich doch nur

Doch er bekam keine Rücksicht

Und dies überrascht mich nicht

Meine Befürchtungen wurden wahr

Denn als ich mit ihr zusammen war

Und aufmerksam ihrer Stimme lauschte

Während der Bach neben uns rauschte

Hörte ich, wie sie sein Namen nannte

Sie sagte, er hat den Tod gefunden

Gestorben an seinen schmerzenden Wunden

Sie wusste nicht, dass ich Dich kannte

Ich habe ihr die Wahrheit nie gesagt

Und sie hatte mich niemals mehr gefragt

Doch ich habe mich gefragt dort am Bach

Was er in seinem Leben wohl verbrach

Dass er diesen grausamen Weg musste gehen

Musste denn wirklich alles so geschehen?

EIN FUCHS

EIN FUCHS

Wir gingen gemeinsam in den Wald

Du sagtest mir, Du hättest kalt

Ich wusste, es stimmte nicht

Aber ich gab Dir so gerne warm

Ich schaute sanft in Dein Gesicht

Und nahm Dich sachte in den Arm

Als ich Dich noch zärtlich küsste

Glaubte ich doch wirklich gerne

Dass es für immer so sein müsste

Unseren Weg beschienen hell die Sterne

Nur von einem einsamen Fuchs bewacht

So haben wir froh zusammen gelacht

Unglück wollten wir nicht kennen

Nichts konnte uns doch trennen

Denke heute noch gerne zurück

Denn ich fand bei Dir mein Glück

Dort auf dem Platz beim Bach

Rannte ich Dir lachend nach

Oder im Wald, dort im Dickicht

Beleuchtet vom fahlen Mondlicht

Genoss ich Deine Zärtlichkeiten

Und liess mich von Dir leiten

Fühlte mich doch so geborgen

Solange ich Deine Nähe spürte

Und ich Dich an der Hand führte

Machte mir nur heimlich Sorgen

Dass ich mir nur etwas vormache

Und aus diesem Traum erwache

Ich glaubte, ich würde erfrieren

Wenn ich Dich müsste verlieren

WOHLSTAND

WOHLSTAND

Wir können uns im Luxus tollen

Wir schöpfen wirklich aus dem Vollen

Wir haben Computer und schöne Kleider

Und der Fernseher bringt uns weiter

Wir haben nette Wohnungen und Strassen

Und wir können es noch kaum fassen

Dass in der Garage der tolle Wagen

Und in der Stube die Stereoanlagen

Wirklich alles uns allein gehört

Und streiten es ab, dass es uns stört

Dass der Nachbar sogar noch mehr hat

Nein, wir werden leider niemals satt

Haben aber dabei nie vergessen

Uns den Winterspeck anzuessen

Doch er kommt nicht mehr vom Feld

Wir kaufen ihn im Supermarkt mit Geld

So füllen wir unseren Kühlschrank

Und sagen dafür nicht einmal Dank

Sind dafür spendabel und bescheiden

Weil wir gerne unter Luxus leiden

So reisen wir im Wohlstandszug

Und wurden trotzdem niemals klug

Weil wir haben zwar unser Geld beachtet

Und all die anderen neidisch beobachtet

Aber wir haben dabei niemals nachgedacht

Wir haben die Gegenwart für uns gemacht

Doch eine Zukunft bleibt uns keine

Wie ich wohl berechtigt meine

DORFIDYLLE

DORFIDYLLE

Sag, stört es Dich nicht

Schau, am Fenster Das Gesicht

Sie alle beobachten Dich

Und reden heimlich über mich

Weil Du an meiner Seite bist

Und dies eine Neuigkeit ist

Ja, hier weiss jedes Kind

Wo und wann wir zusammen sind

Weil sie alles genau überwachen

Kann man ihnen nichts vormachen

Sogar Feldstecher werden benützt

Es ist nicht immer wahr, was man erzählt

Weil man sich oft nur auf Gerüchte stützt

Ein schlechter Weg, den man hier wählt

Auch Dein Vater wird davon erfahren

Ich würde es Dir so gerne ersparen

Sie werden nicht bei der Wahrheit bleiben

Sie werden alles zu genau beschreiben

Ja, man kann den Worten nicht trauen

Von quasselten Männer und Frauen

Und Du musst dann darunter leiden

Deshalb lass uns das Dorfleben meiden

Lass uns in den Herbstwald gehen

Aber auch dort wird man uns sehen

Ach, lasst uns doch in Ruhe

Lasst uns doch endlich allein

Es ist nichts falsches, was ich tue

Ich will nur mit ihr zusammen sein

UNTER DER DUSCHE

UNTER DER DUSCHE

Fühle das Wasser auf mich niederprasseln

Im Radio bringen sie den Verkehrsbericht

Ich höre kaum, wie sie von Staus quasseln

Denn dies interessiert mich alles nicht

Weil alle meine Sorgen wo anders liegen

Würde mich zwar gerne von ihnen erholen

Aber ich kann sie einfach nicht besiegen

Ich muss diese Ohrfeige wohl abholen

Ich kann die Entscheidung nicht verschieben

Weil ich muss nun die Wahrheit erfahren

Da sonst zu viele Zweifel zurück blieben

Und diese will ich mir lieber ersparen

Habe ich auch Angst vor den Folgen

Denn was wirst Du nur dazu sagen?

Welchen Weg wirst Du wohl verfolgen?

Dies will ich Dich endlich fragen

Bitte ich wünsche mir doch Klarheit

Aber nur Du kannst sie mir geben

Ich weiss, grausam ist die Wahrheit

Doch ich bin bereit sie zu erleben

Ich kann in dem Zweifel nicht bestehen

Denn ich kann es einfach nicht ertragen

Dies habe ich schon lange eingesehen

Dich zu fragen, will ich endlich wagen

Ich trete aus der Dusche heraus

Reibe mich mit einem Tuch trocken

Plötzlich sehe ich selbstsicher aus

Suche nur noch rasch ein Paar Socken

Bevor ich dann zum Telefon greife

Doch Du bist leider nicht zu Haus

So dass ich erneut Zweifel streife

Und so gehe ich niedergeschlagen aus

WILLENSSTÄRKE

WILLENSSTÄRKE

Sie sagten mir, Du bist krank

Ich sitze draussen auf der Bank

Bequem angelehnt an einer Wand

Wobei still Erinnerungen aufkommen

Damals nahmst Du mich bei der Hand

Und Ich fühlte mich ernst genommen

Ich wusste, Du warst weise

Weil Du sagtest mir leise

Lass Dich niemals unterkriegen

Was auch auf Deinem Weg mag liegen

Denn wie auch die Zeit zerrinnt

Ob man zum Schluss gewinnt

Oder ob man dabei verliert

Man kriegt, was man verdient

Und hast Du dies erst kapiert

Ist Dir schon sehr gedient

Man darf niemals aufgeben

Es geht auf und ab im Leben

Menschen werden sich Freunde nennen

Sie lehren Dich Enttäuschungen kennen

Aber Du brauchst Dich nicht zu beschweren

Stehe auf, und beginne Dich zu wehren

Denn erst wer am Boden liegt

Und aufgibt ist auch besiegt

Und bist Du einmal traurig und allein

Wird auch jemand für Dich da sein

Das Leben ist bestimmt nicht einfach

Auch nicht unerträglich, denke nach

Heute bist Du zwar noch ein Kind

Doch Du wirst es schon erfahren

Dass da einige Probleme sind

Obwohl Du erst vor zehn Jahren

In diese kalte Welt bist geboren

Erst wer aufgibt hat verloren

Deine Stärke ist Dein Wille

Pflege ihn, in aller Stille

SCHÜCHTERN

SCHÜCHTERN

Wünschte mir oft, mich mehr zu getrauen

Vor allem im Umgang mit Frauen

Würde so gerne meine Gefühle offenbaren

Anstatt sie im Innersten zu verwahren

Doch ich fühle, meine Knie werden weich

Und meine Gesichtsfarbe wird bleich

Und ich hoffe, dass es keiner sehe

Wie schrecklich erbärmlich ich dastehe

So hilflos und dumm

So schüchtern und stumm

Wäre am liebsten nicht auf dieser Welt

Werde ja sowieso niemals ein Held

Ich werde immer so armselig bleiben

Wenn Gefühle meinen Puls hochtreiben

Und dies lässt mich zu viel nachdenken

Und alle meine Chancen verschenken

Wie kann man sich so blöde benehmen

Und eine solche Feigheit hinnehmen

Aber so geht es mir immer

Je mehr Gefühle, desto schlimmer

Ich brauche Dich nur anzusehen

Und kann nicht mehr auf Dich zugehen

Trete nur still zur Seite

Und beobachte Dich aus der Weite

Und fühle mich dabei kläglich

Und mein Magen dreht sich erbärmlich

Denn meine Gefühle zu Dir sind so tief

Dass es mir kalt den Rücken hinunterlief

Ich wünschte, ich könnte schreien

Um mich von dieser Angst zu befreien

MUSIK UND BLUMEN

MUSIK UND BLUMEN

Komm ruhig etwas näher ran

Schaue Dir die Menschen nur an

Die hier sitzen unter den Bäumen

Ganz versunken in ihren Träumen

Es sind zwar nicht sehr viel

Die lachen zum Gitarrenspiel

Und endlich auf Toleranz hoffen

Sie legen ihre Gefühle offen

Indem sie ihre Lieder singen

Und damit ihre Träume vorbringen

Sie wollen zusammen stehen

Gemeinsam einen Weg gehen

Vom Gesellschaftszwang befreien

So hört man sie im Chor schreien

Wir brauchen keine Kriegshelden

Schluss mit kriegerischen Welten

Sie begannen sich, längst umzuschauen

Konnten kein Glück dabei empfinden

Auf eine neue Welt wollen sie bauen

Damit sie den Frieden gemeinsam finden

Aus alten Normen wollten sie ausbrechen

Deshalb begannen sie, laut zu sprechen

Von Toleranz und von Menschlichkeit

Von Liebe und von Ehrlichkeit

Vom Frieden und von Herzlichkeit

Von Glück und von Fröhlichkeit

Sie wollten Gefühlen nicht ausweichen

Wenn man dabei auch weint und lacht

Musik und Blumen waren ihr Zeichen

Sonne und Natur ihre Farbenpracht

Auf den Weg zu ihren grossen Träumen

Dort unter den schattigen Bäumen

Sie glaubten an keinen Sieg

In diesem grausamen Krieg

Sie verlangen keinen Beweis

Denn ob schwarz oder weiss

Oder ob arm oder reich

Das war ihnen so gleich

Nur Toleranz und Rücksicht

Mehr wollten sie doch nicht

Für immer zusammen sein

Sie lassen niemanden allein

Dies alleine war ihr Traum

Anhänger fanden sie kaum

Weil alle festhielten am Geld

Sich sträubten gegen diese Welt

Wieso kann ich da nur Fragen

Schade, bleibt da nur zu sagen

Schade, dass ihre Lieder sind verklungen

Die sie unter den Bäumen haben gesungen

Schade, dass niemand mehr will ausbrechen

Um von Toleranz und Ehrlichkeit zu sprechen

Lasst uns doch wieder ihre Lieder singen

Wie schön würden sie heute noch klingen

IM WALD

IM WALD

Drohe in mir selbst zu ersaufen

Bin deshalb in den Wald gelaufen

Es erstaunt nicht, dass ich renne

Einen Weg, den ich nicht kenne

War tief im Innersten aufgewühlt

Habe nur Chaos in mir gefühlt

So rannte ich los querfeldein

Wollte einfach nur alleine sein

Wohin ich lief, wusste ich nicht

Zwängte mich durch das Dickicht

Durch Brennnesseln mit nackten Beinen

Am liebsten würde ich ja weinen

Suche doch eigentlich nur Rat

Verletze mich an einem Stacheldraht

Äste schlagen in mein Gesicht

An meinen Beinen klebt Blut

Doch ich bemerke gar es nicht

Angst brennt in mir wie Glut

Angst, wieder einmal zu erliegen

Wieder nur den Rest zu kriegen

Wieder nur Schmerz zu empfinden

Und den rechten Weg nicht zu finden

Was soll ich nur in diesem Leben

Denke es wäre besser zu sterben

Fühle mich ausgelacht von allen

Stolpernd bin ich hingefallen

Doch wer hilft mir aufzustehen?

Wer kann meine Probleme sehen?

Wie kann ich mich nur wehren?

Ja, ich werde sicher zurückkehren

Doch wohin, das weiss ich nicht

Wo bleibt denn mein Sonnenlicht

Ich stehe wirklich im Wald

Und habe dabei nur noch kalt

DANKE FÜR ALLES

DANKE FÜR ALLES

DANKE FÜR ALLES

Es ist bestimmt kein Verbrechen

Dir endlich meinen Dank auszusprechen

Danke, dass Du mir Vertrauen schenktest

Und nicht nur schlechtes von mir denktest

Danke, dass Du bliebst stehen

Und mich versuchtest zu verstehen

Danke, für Deine Ehrlichkeit

Und für Deine Menschlichkeit

Danke, dass ich Dir vertrauen konnte

Wenn ich mich in Deinem Verständnis sonnte

Danke, für die geschenkte Zeit

Die Du mir stelltest bereit

Danke, für Deine Kollegschaft

Sie gab mir doch so viel Kraft

Danke, dass Du einfach da warst

Und mir viel Kummer ersparst

Danke, für Dein mittragen

Wenn Sorgen mich plagen

Danke, für das kleinste Stück

Das Du beitrugst zu meinem Glück

Glaubst Du es vielleicht auch schwerlich

Ich meine dies wirklich alles ehrlich

Du hast es Dir verdient, ohne Frage

Dass ich Dir herzlich Dank sage

Nun noch etwas anderes zum Schluss

Weil es auch gesagt werden muss

Muss ich einmal für immer gehen

Dann will ich keine Trauer sehen

Denn jeder bekommt sein Leben

Auch mir, wurde meine Zeit gegeben

Mit Gutem und Schlechtem beladen

Mein Tod wird niemandem schaden

Denn ich bin kein grosser Verlust

So dass Du nicht traurig sein musst

MERKWÜRDIGES GEFÜHL

MERKWÜRDIGES GEFÜHL

Die Nacht ist schon hereingebrochen

Habe kein einziges Wort gesprochen

Fühle mich doch sehr unwohl hier

Denn es ist stockdunkel in mir

Habe so lange um die Wahrheit gerungen

Doch die Erwartung ist schon verklungen

Ich weiss, ich erfahre sie morgen

Doch was wird sie mir nur bringen?

Die Angst davor, macht mir Sorgen

Ich kann die Angst nicht nieder ringen

Ich bin nicht sicher, dass ich will

Dass ich morgen die Wahrheit weiss

Bin plötzlich unsicher und still

Die Angst lebt in mir ganz leis

Was wird morgen Abend nur sein

Ich finde dieses Spiel gemein

Werde ich Übermorgen lachen

Oder wird Trauer in mir erwachen

Plötzlich habe ich Angst davor

Vor der Wahrheit, auf die ich schwor

Ich weiss nicht, ob ich es durchstehe

Wenn ich Morgen in Deine Augen sehe

Sehe plötzlich abergläubische Zeichen

Und möchte diesem Gespräch ausweichen

Ich muss stark sein, muss mich bewähren

Du brauchst es mir nicht zu erklären

Ich weiss es gibt keinen Weg daneben

Ich muss die Wahrheit einfach erleben

Es mag zwar ziemlich komisch klingen

Aber meine Angst darf ich mitbringen

Dazu habe ich wirklich ein Recht

Denn ich fühle mich doch schlecht

In mir lebt ein merkwürdiges Gefühl

Ob ich mich zurecht finde im Gewühl?

ÜBERRASCHUNG

ÜBERRASCHUNG

Ich höre Euch Sprüche machen

Vernehme dazu auch Euer Lachen

Obwohl es Euch nicht immer gelingt

Weil es doch sehr künstlich klingt

Die Sprüche sind ernst, wie mir scheint

Und nicht nur bloss als Witz gemeint

Was ist heute bei Euch bloss der Fall

Dieser wirklich amüsante Redeschwall

Ist es wirklich nur ein Spiel?

Oder verfolgt ihr damit ein Ziel

Ich konnte es nicht rauskriegen

Und habe deshalb nur geschwiegen

Ich habe Euch lange zugehört

Gebe zu, dass es mich stört

Dieser verletzende Unterton

Ich fühle nur versteckter Hohn

Und eine Hand voller Sorgen

Hinter den Sprüchen verborgen

Dieses Spiel besteht aus Schein

Man muss dabei kein Prophet sein

Um zu sehen, wie es kommen muss

Und wer schliesslich zum Schluss

Aus vollem Herzen froh kann lachen

Und wer weiter wird Sprüche machen

Damit er dann hinter einem Scherz

Vielleicht verbirgt seinen Schmerz

Nun ich muss leider zugeben

Überrascht stand ich daneben

Denn ich kann Euch noch hören

Dass Euch diese Methoden stören

Sagtet, ich sollte diesen Weg beenden

Jetzt sehe ich Euch denselben Weg gehen

Genau die gleichen Methoden verwenden

Und ich - ich kann es gut verstehen

LEBENSKAMPF

LEBENSKAMPF

LEBENSKAMPF

Schon so manche Kriege sind vergangen

Doch für viele hat er erst angefangen

Stehen vor einem harten Lebenskampf

Oder heisst es etwa eher Lebenskrampf

Langsam und vorsichtig weitergehen

Ja nicht am Ort bleiben stehen

Sich im Leben schnell auskennen

Um nicht ins Elend zu rennen

Stark sein müssen, um jeden Preis

Schwache verlieren, wie jeder weiss

Hast schon die ersten Hürden genommen

Dies lässt grosse Hoffnung aufkommen

Doch dann, Du fasst es nicht

Die ersten Schläge ins Gesicht

Die ersten schmerzenden Niederlagen

Du kannst es beinahe nicht ertragen

Alle diese verwirrenden Gefühle

Verborgen hinter Deiner Kühle

Siehst Dich selbst am Boden liegen

Doch Du lässt Dich nicht unterkriegen

Langsam beginnst Du aufzustehen

Du weisst, Du musst weitergehen

Schliesslich hast Du es geschafft

Erfolge gaben Dir wieder Kraft

Dein Lachen klingt wieder echt

Nein, es geht Dir nicht schlecht

Hast vergessen, was alles war

Deine Träume werden wieder wahr

Ja, so könntest Du ewig leben

Hast dem Leben längst vergeben

Es gibt nichts, was Du vermisst

Jeder sieht, dass Du glücklich bist

Doch dann bist Du wieder gefallen

Du, der ärmste Tropf von allen

Vergangen sind die schönen Zeiten

Es ist lang her beinahe Ewigkeiten

Seit Du diese warme Sonne erlebtest

In diesem wunderbaren Glück schwebtest

Du hast das Glück beschworen

Und hast es wieder verloren

Deine Bewegungen sind lahm

Du fühlst in Dir nur Scham

Doch wieder kannst Du aufstehen

Wieder wirst Du weitergehen

Wieder auf Deinem Weg ins Glück

Doch das Pech holt Dich zurück

Und Du wirst am Boden liegen

Um erneut in die Sonne zu fliegen

Vom Glück in das Unglück geweht

So wie das Rad seine Runde dreht

Und plötzlich bleibst Du stehen

Willst nie mehr nur weitergehen

Zum ersten Mal schaust Du zurück

Zurück auf das kleinste Lebensstück

Und fragst, wo ist hier der Sinn?

Auf und ab, wo liegt der Gewinn?

Die Angst lässt Dich nicht mehr ruhn

Es wird Zeit etwas Sinnvolles zu tun

Deshalb rennst Du schnell weit fort

Und bleibst trotzdem nur am selben Ort

Bist dabei schon so viele Tode gestorben

Hast zu oft um ein neues Leben geworben

Der Kreisel wird sich immer weiterdrehen

Und auch Du wirst bald wieder weitergehen

LIEBE AUF DEN ERSTEN BLICK

LIEBE AUF DEN ERSTEN BLICK

Schon als ich Dich das erste Mal sah

Wusste ich nicht mehr was geschah

Sah, wie Deine Augen strahlen

Und fühlte in mir nur Qualen

Ich weiss es noch so gut

Ich fühlte mein Blut

in den Adern wurde heiss

Auf meine Stirn trat Schweiss

Und lief über mein Gesicht

Dabei kannte ich Dich nicht

Habe Dich zum ersten Mal gesehen

Und konnte nicht mehr weggehen

Wortlos musste ich schweigen

Konnte Dir nicht mehr zeigen

Was ich fühlte für Dich

Du warst das Grösste für mich

Es gelang mir nur noch mit Gewalt

Mein Blick zu lösen von Deiner Gestalt

Deine Figur liess so vieles erahnen

Was sich da alles konnte anbahnen

Zufällig berührtest Du meinen Arm

Und mir wurde es im Herz warm

Für Dich ginge ich auf die Knie

Und dies tat ich bestimmt noch nie

Ich stand doch schon neben den Schuhen

Liessest Du nur Deinen Blick auf mir ruhen

Und hast Du dabei noch fröhlich gelacht

Dann hast Du aus mir einen Clown gemacht

Warum, ich weiss es auch nicht

Sehe nur noch Dein Gesicht

Sogar in meinen Träumen

Die tief in mir überschäumen

LANGEWEILE

LANGEWEILE

Schon zu lange Fern gesehen

Nur nervös auf und ab gehen

Ohne Hast und ohne Eile

Verstreicht jede Sekunde

Ich fühle in mir Langeweile

Melancholie macht die Runde

Ich weiss nicht was tun

Möchte schlafend ausruhn

Und bleibe trotzdem wach

Ich denke wieder einmal nach

Über Gott und das Leben

Über die tiefe Schlucht

Zwischen Kämpfen und aufgeben

Standfestigkeit oder Flucht

Dies alleine ist die Frage

Und die Grösste aller Klage

Und der schlimmste Schmerz

So tief in meinem Herz

Qual und auch Einsamkeit

Verborgen in Schweigsamkeit

Einfach hilfloses Warten

Dabei nur still überlegen

Wer wird wohl Deine Karten

Für Dich nun bereit legen

Ein blindes Weitergehen

Ohne die Welt je zu sehen

Keine neuen Wege zu finden

Nur Langweile zu empfinden

Vereint mit neuem Kummer

Wieder ein wenig stummer¨

KATZE

KATZE

Kann in Deine treue Augen schauen

Und höre Dein forderndes Miauen

Von Dir liess ich mich jederzeit stören

Oh ja, man musste Dir, einfach zuhören

Doch fühlte ich in mir einmal Kummer

Dann unterbrachst Du Deinen Schlummer

Und setztest Dich auf meinen Schoss

Und fragtest stumm, was ist denn los

Hörtest meine Geschichte, ohne zu murren

Dein einziger Kommentar war ein Schnurren

Wenn meine Hände über Dein Fell streichen

Oft wolltest Du nicht von meiner Seite weichen

Nein, Du liessest mich niemals allein

Da konnte ich auch schlechter Laune sein

Du hast mir immer wieder neu vertraut

Und ganz tief in meine Seele geschaut

Ich wusste, Du konntest mich verstehen

Ich habe oft Deinem Spiel zugesehen

Sah dabei, wie Du in Deinem Schweigen

Kannst Du so Viele Deiner Gefühle zeigen

Es gelang Dir Deine Missgunst mitzuteilen

Oder auch nur glücklich bei mir zu verweilen

Wie konntest Du doch stolz umhergehen

Oder wie konnten Deine Augen flehen

Wolltest Du endlich etwas zu essen

Haben wir Dich für einmal vergessen

Oh ja, Du hattest schon Deine Waffen

Doch meistens warst Du am Schlafen

Irgendwo in einer, der versteckten Ecken

Und nur der Sonne gelang es, Dich aufzuwecken

Nur eines konntest Du nicht verstehen

In einem war mit mir nichts anzufangen

Habe ich Dir auch schon oft zugesehen

Wie man es anstellte, Mäuse zu fangen

Aber es will Dir wohl nicht gelingen

Mir die Jagd auf Mäuse beizubringen

Doch Du erträgst Deine Niederlage stumm

Denkst nur still, wie ist der Mensch dumm

Es ist für Dich wohl schwer zu verstehen

Dass die Menschen fahren, um nicht zu gehen

Und dass wir unser Essen mit Geld kaufen

Und uns sogar töten wenn wir uns raufen

Ja, der Mensch, der macht eine Fratze

Und einen Buckel, der macht die Katze

Beide so ganz verschiedene Dinge machen

Und sich gegenseitig wohl still auslachen

Aber ich möchte Deine Nähe nicht missen

Und dies solltest Du eigentlich wissen

SOMEBODY

SOMEBODY

(Lebenstraum)

Ich möchte so gerne jemand sein

Bin es - aber nur zum Schein

Ich habe zwar meinen Kummer

Und bin trotzdem nur eine Nummer

Irgendwo in einer Liste eingegeben

Mit einem längst vorbestimmten Leben

Ich möchte meinen eigenen Weg gehen

Und als meine Persönlichkeit dazustehen

Oh ja, dies würde ich gerne

Doch ich blicke in die Sterne

Und weiss, ich bin ein Niemand

Eingeschlossen in einer Wand

Aufgebaut Stein um Stein

Ich will ja kein Held sein

Dies würde ich auch nie wagen

Will nur ein wenig beitragen

Für ein ganz kleines Stück

Von dem weltlichen Glück

Kampf gegen Beständigkeit

Damit meine Eigenständigkeit

Nicht einfach wird verglimmen

Nicht mit der Mehrheit schwimmen

Sondern wirklich endlich jemand sein

Vielleicht auch schwach und klein

Jemand der für sich selber denkt

Und sein eigenes Schicksal lenkt

Und ich gestehe gerne offen

Dass ich auch sehnlich hoffe

Dass ein Jemand mich begleite

Mir beisteht an meiner Seite

Jemand der dort auch bliebe

Jemand, den ich ehrlich liebe

SCHON WIEDER

SCHON WIEDER

Ich lasse es nicht bleiben

Muss wieder darüber schreiben

Über meine tiefen Gefühle

In welchen ich so oft wühle

Wie in einem dichten Dickicht

Auf der Suche nach Sonnenlicht

Doch ich habe es nicht gefunden

Den Schmerz noch nicht überwunden

Zu tief sitzen sie in mir

Meine Gefühle zu Dir

Ich beginne immer wieder zu träumen

Wenn sich die Gefühle in mir aufbäumen

Brauche ich nur die Augen zu schliessen

Damit Reales und Traum zusammen fliessen

Und Sehnsüchte so tief in mir erwachen

Und in mir ein brennendes Feuer entfachen

Lasse mich davontragen von sanften Wellen

Und beginne mir heimlich vorzustellen

Ich erliege, chancenlos Deinem Charme

Und nehme Dich zärtlich in den Arm

Ich spüre Deine Lippen auf den meinen

Fühle die Sonne in mein Herz scheinen

Deine Augen nehmen mich sanft gefangen

Und wecken in mir ein starkes Verlangen

Das Verlangen, Dich für immer festzuhalten

Und alles andere einfach auszuschalten

Nichts anderes wäre mehr von Gewicht

Nur Du und ich mehr - mehr wäre nicht

Ich lausche Deinem ansteckenden Lachen

Oh Gott ich will niemals mehr erwachen

Ich will meine Liebe an Dir verschwenden

Mein Traum soll nie - niemals wieder enden

SORRY

SORRY

Ihr sucht nach Antwort, nicht?

Blickt nur stumm in mein Gesicht

Seht auf meine unbeweglichen Mienen

Auf ein Vorgehen wie auf Schienen

Will mir nichts anmerken lassen

Möchte nur die Situation erfassen

Will verstehen, sehe mich ringen

Aber es will mir nicht gelingen

Bin alle Möglichkeiten durch gegangen

Doch ich habe einen Fehler begangen

Irgendetwas ist mir doch entgangen

Von den Worten, die zu mir drangen

Denn ich kann noch nicht verstehen

Was hier eigentlich ist geschehen

Blicke nur ratlos in Eure Runde

Und warte auf die rettende Kunde

Sorry, ich kann keinen Rat geben

Denn ich muss leider zugeben

Dass ich die Antwort nicht kenne

Und deshalb keine Lösung nenne

Ich weiss ihr wartet doch darauf

Doch ich kenne nicht der Dinge Lauf

Ich kann Euch die Enttäuschung nicht ersparen

Denn von mir könnt ihr keinen Ausweg erfahren

Ich weiss schon, ihr suchtet bei mir Antwort

Doch leider findet ihr sie nicht an diesem Ort

Ihr braucht mich nicht, erwartungsvoll anzusehen

Ich kann dies alles doch auch nicht verstehen

Ehrlich es tut mir wirklich sehr leid

Erfahre ich mehr, gebe ich Euch Bescheid

DEIN LACHEN

DEIN LACHEN

Lausche Deinem fröhlichen Lachen

Und ich sehe Dich in diesem Gewand

Fühle in mir alte Gefühle erwachen

Umfasse das Geländer mit der Hand

Mein Handrücken wird ganz weis

So fest umklammere ich das Holz

Meine Gefühle erwachen ganz leis

Trotzdem blicke ich weiter stolz

Und bleibe stumm da oben stehen

Möchte so gerne hinunter gehen

Aus der Nähe für Dich schwärmen

Und Dich in meinen Armen wärmen

Aber ich bleibe stehen auf den Fliesen

Ich brauche nur, die Augen zu schliessen

Und sehe dann sofort Dein Gesicht

Sage nicht, Du verstehst das nicht

Du brauchst mir nichts vorzumachen

Ich bin so neidisch auf Dein Lachen

Ich muss Dir zuhören und zusehen

Sehe, den Wind in Deine Haare wehen

Und Deine wunderschöne Gestalt

Zugegeben sie gefällt mir halt

Und auch Dein Charakter bewundere ich

Kurz gesagt, ich glaube, ich liebe Dich

Du bist mir wirklich stark eingefahren

Es fiel mir schwer, mein Stolz zu wahren

Um meine Selbstbeherrschung zu behalten

Und meine Gefühle einfach auszuschalten

So schaue ich weiter zu aus der Ferne

Doch ich mache es bestimmt nicht gerne

Würde viel lieber Deine Nähe spüren

Und Dich zärtlich an der Hand führen

Doch ich weiss, dies wird nicht geschehen

Deshalb darf ich Dir, nicht weiter zusehen

RESIGNATION

RESIGNATION

Es ist kahl und eisig kalt

Und im nebligen, dunklen Wald

Ist der Boden tief gefroren

Und ich denke gelegentlich

Du hast dieses Spiel verloren

Was willst Du hier eigentlich?

Nur Resignation aus Dir spricht

Denn lebensfähig bist Du nicht

Bist zu schwach, um zu leben

Hast nichts mehr zum geben

Und bringst doch nur Unglück

Ganz leise Stück für Stück

Es ist besser Du gehst

Dass Du nicht verstehst

Dein Tod wäre ein Fest

Schenke Dir den Rest

Dass Du nicht hörst

Siehe doch Du störst

Du machst es nur Schlimmer

So war es doch immer

Was willst Du noch

Wieso so sage doch?

Bist Du denn so feige

Es geht alles zur Neige

Kannst Du nicht sehen

Dass Du musst gehen

Höre auf mit dem Trubel

Dein Tod wäre ein Jubel

Du kannst Dich nicht herauswinden

Keine Argumente mehr dagegen finden

Ich weiss, es bedeutet grossen Schmerz

Dies zu akzeptieren tief im Herz

Deinem Leben fehlt es an einem Sinn

Dein Tod wäre sicher ein Gewinn

FÜR DICH

FÜR DICH

Ein ernst gemeintes Angebot, nicht an alle, aber an viele.

Wir werden uns aus dem Weg gehen

Wenn wir uns das nächste Mal sehen

Du wirst Deinen Kopf abwenden

Schade, dass es so musste enden

Vieles hat uns auseinander getrieben

Nur die Erinnerung ist uns geblieben

Vergessen werden wir den Schmerz

Glaube mir, es ist kein Scherz

Geht es Dir einmal schlecht

Nur einmal so angenommen

Ist es doch bestimmt gerecht

Dir anzubieten, vorbei zu kommen

Dann werde ich Dir zuhören

Egal bei Tag oder bei Nacht

Du kannst gar nicht stören

Wenn Kummer in Dir erwacht

Kannst Du über meine Zeit verfügen

Ich werde Dich bestimmt nicht rügen

Du kannst mir Deine Sorgen klagen

Ich stelle auch bestimmt keine Fragen

Und werde Dich nicht vor die Tür weisen

Darauf möchte ich Dich nur hinweisen

Dir zu zuhören bin ich gerne bereit

Ich habe für Dich bestimmt genug Zeit

Du brauchst Dich auch nicht zu beeilen

Möchtest Du mir Deinen Kummer mitteilen

Erzähle ruhig, was ist mit Dir geschehen

Ich werde versuchen, alles zu verstehen

Es ist mir ernst damit, glaube mir

Wenn Du mich brauchst - ich bin hier

ERKENNTNIS

ERKENNTNIS

Ich weiss, dass ich es nie lerne

Mit meinen Gefühlen umzugehen

Ich brauche Dich nur anzusehen

Um zu fühlen, ich habe Dich gerne

Sicher, ich schenkte Dir mein Herz

Und für mich bleibt nur der Schmerz

Denn wenn Deine Augen mich anstrahlen

Bereitest Du mir grosse Qualen

Ich ertrage sie ganz leis

Weil ich doch selber weiss

Es ist sicher nicht böse gemeint

Aber wenn ein Lachen erscheint

In Deinem hübschen Gesicht

Kannst Du mich leicht betören

Doch ich vergesse dabei nicht

Ich werde nie zu Dir gehören

Ich habe dieses Spiel verloren

Ich will Dich nicht belügen

Mein Herz hat Dich auserkoren

Kann mein Gefühl nicht betrügen

Ich werde mich damit abfinden

Muss ich auch Schmerz empfinden

Doch solltest Du es Dir nochmals überlegen

Kannst Du den Weg zu mir ruhig zurücklegen

Aber ich werde nicht auf Dich warten

Nein, ich werde nicht stehen bleiben

Und spiele nicht einfach bloss Karten

Um die endlose Zeit zu vertreiben

Nein, so werde ich es nicht machen

Ich werde auch ohne Dich lachen

LANDSTREICHER

LANDSTREICHER

Menschen, die ihm zuschauen

Runzeln nur die Augenbrauen

Wühlt er in einem Abfallkübel

Denken, es geht ihm übel

Und gehen schnell weiter

Auf ihrer Karriereleiter

Doch sie haben gar nicht recht

Denn es geht ihm nicht schlecht

Das stimmt sicherlich nicht

Schaut ihm doch ins Gesicht

Oh ja, er hat wenig zu essen

Im Winter hat er auch oft kalt

Doch Eines hat er nicht vergessen

Das Wesentliche, das Leben, halt

Ja, er lebt immer noch frei

Er muss nicht denselben Brei

Immer wieder von neuem erleben

Seine Gefühle und sein Lachen

Kann er doch weiter geben

An alle, die sich vormachen

Glücklich und frei zu sein

Dabei sind sie nur allein

Wir reden von Mitleid

Und fühlen doch nur Neid

Weil wir es ihm nicht gönnen

Dass wir nicht so sein können

Doch ihn kann dies nicht berühren

Er wird sein Leben so weiterführen

Wird weiterhin durch die Strassen schleichen

Unter den Blicken, welche ihm alle ausweichen

SICHER

SICHER

(Stellvertretend für Dich)

Vorwürfe mache ich Euch bestimmt keine

Ich weiss, schuld bin ich ganz alleine

Doch fahrt mir nicht über den Mund

Sicher, ich nehme welche nah und

Jawohl, ich nehme sie - die Drogen

Ihr braucht nicht, so zu schauen

Meine Zukunft darf ich mir verbauen

Um mein Leben wurde ich betrogen

War nicht, wie ihr, so betucht

Habe doch nur Verständnis gesucht

Und wurde dafür noch geschlagen

Wieso, durfte ich nicht fragen

Sprechen wollte ich Dich

Und Eure Liebe wollte ich

Nach Wärme hatte ich verlangen

Nur Gewalttaten zu mir drangen

Dies war für mich viel zu viel

Zu grausam war mir dieses Spiel

So bin ich halt davongelaufen

Da ich nichts menschliches mehr fand

So begann ich halt, Drogen zu kaufen

Sie nehmen mir meinen realen Verstand

Ich stieg ein, in den endlosen Schacht

Sicher, ich höre schon, wie ihr lacht

Will trotzdem nicht mit Euch tauschen

Weil meine Ohren schon lange rauschen

Von den lächerlich, blöden Lügen

Die nur Euch alleine betrügen

Dafür will ich nicht schwärmen

Nehme Drogen, die mich wärmen

Denn sie sind da, wenn ich sie brauche

Wenn ich in Eure grausame Welt tauche

Wollte einst nur mich selber sein

Und bleibe deshalb hier ganz allein

HEIMKEHR

HEIMKEHR

Alles ist doch so wie immer

Der Garten und dasselbe Haus

Doch ich kenne mich nicht aus

Das alte wohlbekannte Zimmer

Alles steht noch am selben Ort

War ja auch nur zwei Wochen fort

Höre mein eigenes Herz raunen

Du bist vor Deinem Heimat Tor

Doch mir bleibt nur das Staunen

Alles kommt mir so fremd vor

Fühle mich fremd, in meinem Zimmer

Nichts ist mehr so - so wie immer

Nur wieso, dies weiss ich nicht

Kann die Gründe nicht nennen

Nichts Altes mehr zu mir spricht

Ich kann nichts mehr wieder erkennen

Es ist dasselbe, ich kann es sehen

Und trotzdem doch nicht verstehen

Freute mich riesig auf zu Haus

Bin so glücklich zurück gefahren

Und jetzt sperre ich mich aus

Weil mich diese Gefühle narren

Das Gefühl nicht hierher zu gehören

Das merkwürdige Gefühl zu stören

Begann doch immer wieder zu denken

Doch nur um mich damit abzulenken

Die Heimkehr macht alles ungeschehen

Würde einfach alles vergessen machen

Doch als Fremder bleibe ich stehen

Brauche Zeit, um wieder zu lachen

FREIHEIT

FREIHEIT

Das warme, helle Sonnenlicht

Brennt mir auf mein Gesicht

Geniesse die frische Atemluft

Rieche wunderbarer Blumenduft

Durch die Natur möchte ich laufen

Ohne einen Moment zu verschnaufen

Oder wohlig im warmen Gras liegen

Ich kann nicht genug davon kriegen

Nehme eine Blume in meine Hand

Es war die Erste, die ich fand

Habe lange an der Blume gerochen

Die Freiheit hat zu mir gesprochen

Das Leben in mir ist wieder erwacht

Zwischen den Blumen habe ich gelacht

Höre endlich die Vögel wieder singen

Nichts kann für mich schöner klingen

Darf wieder alleine durch die Welt gehen

Habe diese Welt noch nie so genossen

War doch viel zu lange eingeschlossen

In diesem öden und langweiligen Raum

Habe wieder Platz für meinen Traum

Ja, wirklich, viel - viel zu lange

Viel zu lange war es mir nur bange

Immer wieder dieselbe Decke anstarren

Liess mich von meinen Visionen narren

Doch daran will ich nicht mehr denken

Lass mich von den Schönheiten ablenken

Die mit mir in dieser Welt leben

Und mich wirklich überall umgeben

Die Sonne soll auf meine Haut scheinen

Dann vergesse ich wenigstens zu weinen

SYMPTOME

SYMPTOME

Rastloses auf und ab gehen

Ständig dasselbe Vorgehen

Sich schlaflos und müde quälen

Nachts die vielen Sterne zählen

Müde und Motivationslos

Beherrscht von einer Idee bloss

Nichts ist mehr von Interessen

Unfähig alles zu vergessen

Kein Hunger und kein Lachen

Nur zahlreiche Ängste die erwachen

Angst wieder zu verlieren

Was man noch gar nicht gewann

Unfähig einfach zu kapieren

Das ein Traum so zerrann

Unbeantwortete Fragen

Die nicht wollen schweigen

Nur in eine Richtung zeigen

Und trotzdem so schwer zu ertragen

Hoffnung heisst das Zauberwort

Das jeden hält an diesem Ort

Man fühlt nur Qual

Und hat doch keine Wahl

Als sich in das Abenteuer zu wagen

Mit der Hoffnung als Kraft

Das der Traum nicht wird zerschlagen

Dieser Traum hält einen fest krampfhaft

So dreht man sich im Kreis

Nimmt nicht war, was man schon lange weiss

Liebe nennt man diesen Zustand

Glücklich der, der sie fand

SCHMERZENDE WORTE

SCHMERZENDE WORTE

Ich habe ein reines Gewissen

Doch Du glaubst alles zu wissen

Denn ich höre Dich Worte sprechen

Viele Worte, die mich verurteilen

Ich beging wirklich kein Verbrechen

Und will dem Urteil doch enteilen

Bin behindert und auch dumm

Und viel zu oft auch stumm

Bin nicht der, der ich gerne wäre

Wenn Sorgen mich durchdringen

Und wenn ich etwas erkläre

Will es mir selten gelingen

Kann mir auch nicht vergeben

Wenn ich daneben trete im Leben

Doch dies alles weisst Du nicht

Nur Arroganz aus Dir spricht

Nein, sie kann nicht schweigen

Finger, die auf mich zeigen

Weisst zwar nicht, wer ich bin

Hebst trotzdem stolz Dein Kinn

Und nennst mich dann Hinkebein

Oder nennst mich Krüppelschwein

Du fühlst Dich dabei so überlegen

Schmerz beginnt sich in mir zu regen

Was bleibt mir denn noch zu sagen

Habe keine Kraft mehr für Fragen

Weil ich die Antworten schon kenne

Es ist viel einfacher für mich

Wenn ich einfach nur davonrenne

Gratuliere, ein Sieg für Dich

Für mich bleibt die Niederlage

Doch bestimmt keine Klage

Ich bin nur verletzt und stumm

Zum Leben scheinbar zu dumm

HERBSTMESSE

HERBSTMESSE

Schaue nur, diese Menschenmasse

Die Herbstmesse ist schon Klasse

Von den Bahnen hört man Musik dröhnen

Komm lass uns, dieses Vergnügen gönnen

Mit allen diesen Leuten wollen wir festen

Und dabei auch wirklich jede Bahn testen

Komm, wir gehen auf die Achterbahn

Die ist bestimmt der helle Wahn

Sie wird schon nicht zusammenkrachen

Wenn die Verstrebungen auch gieren

Man hört, von überall her nur Lachen

Wir wollen uns in der Menge verlieren

Wollen vergessen für diese eine Nacht

Was uns sonst Tag für Tag Sorgen macht

In dieser Nacht im farbigen Licht

Wollen wir nur lachen und scherzen

Und kümmern uns überhaupt nicht

Um unsere alltägliche Schmerzen

Lass uns, auf jene Bahn gehen

Oder hast Du etwa die Hosen voll

Sie mag zwar gefährlich aussehen

Aber sie ist ganz bestimmt toll

Also komm, lass uns laufen

Und schnell ein Ticket kaufen

Damit wir auch bestimmt erleben

Was uns die Bahn kann geben

Nein, wir wollen nichts verpassen

Wollen heute nur zusammen spassen

Über unser aller kleinen Sorgen

Können wir doch auch noch Morgen

In aller Ausführlichkeit sprechen

Dies kann ich Euch versprechen

ATLANTIS

ATLANTIS

Es ist neblig und kalt

In dem dunklen, kahlen Wald

Versuche vergebens, den Winden zu lauschen

Wie sie durch die Baumwipfel streichen

Schon zu deutlich sind die Herbstzeichen

Da höre ich einen Zug vorbei rauschen

Hoffe, dass er mich einfach mitnimmt

Aber der Zug bleibt nicht stehen

Was mich wieder einmal traurig stimmt

Kann nur noch die Schlusslichter sehen

Mit rasender Fahrt ist er auf Reisen

Entlang auf schnurgeraden Geleisen

Mitfahren würde ich so gerne

Mit dem Zug in grosse Ferne

Doch Atlantis ist unendlich weit

Es zu suchen, fehlt mir die Zeit

Deshalb bleibe ich hier stehen

Lasse meine Gedanken lange kreisen

Und mir den Wind um die Nase wehen

Auf die Gelegenheit wartend zu reisen

Zu reisen nach einem sagenumwobenen Ort

Weit weg, nach der Insel Atlantis fort

Fühle die Kälte durch die Kleider dringen

Und mir wird Eines unwiderruflich klar

Auf den nächsten Zug werde ich aufspringen

Doch ich weiss schon, dies ist nicht wahr

Ich werde immer hier stehen bleiben

Lebt in mir auch ein starkes Verlangen

Nach dem fernen Atlantis zu gelangen

Nichts wird mich von hier vertreiben

TORSCHUSS PANIK

TORSCHUSS PANIK

Draussen ist es kalt und kahl

Und es beginnt die alte Qual

Verborgen in weiser Schneepracht

Die altbekannte Angst erwacht

Vor der winterlichen Einsamkeit

Vor der weisen Schweigsamkeit

Die Sonne gibt zu wenig warm

Und mir fehlt etwas im Arm

Habe Panik vor dem Torschuss

Sehnsucht nach einem Kuss

Verlangen nach Zärtlichkeiten

Lust nach den schönen Seiten

Die es gibt in aller Leben

Die Einsamkeit weit weggeben

Den kalten Winter mit Dir teilen

Nicht mehr alleine weitereilen

Der Winter schweigsam leis

In seinem blendenden Weis

In seiner kahlen Gestalt

Und melancholisch kalt

Der Boden tief gefroren

Einsam und so verloren

Hoffend auf die Sonne

In der liebende Wonne

Suche nur Zweisamkeit

Hass auf die Einsamkeit

Wärme und Liebe suchend

Die Kälte verfluchend

Sehnsucht nach einem Kuss

Panik vor dem Ladenschluss

So geht es mir immer

Tag für Tag schlimmer

Der Winter steht bevor

Und ich habe Angst davor

DIREKT

DIREKT

Unruhig geht Dein Blick hin und her

Dies zu sehen, fällt mir nicht schwer

Versuchst Du meinen Augen auszuweichen?

Oder sendest Du mir damit etwa Zeichen?

Sag, soll dies meine Aufmerksamkeit wecken?

Ich weiss, Du hast bestimmt grosse Sorgen

Willst Du darüber reden oder sie verstecken

Oder einfach nur mir ausweichen umsverworgen

Ist dies Dein Wunsch - ich weiss es nicht

Ich werde Dir sicher nicht im Weg stehen

Doch in Deinem müden, traurigen Gesicht

Kann jeder Deine grossen Qualen sehen

Doch ich halte lieber meinen Mund

Ob ich wohl alles richtig interpretiere?

Ich weiss nicht - ist dies der Grund

Warum ich kein Wort darüber verliere?

Aber was ich doch nicht weiss

Macht mich doch erst recht heiss

Doch alles bleibt weiter still

Ich denke sorgfältig nach

Vielleicht haben wir Krach?

Ich denke nicht, dass ich es will

Ich weiss nicht, ob Du mich hasst?

Schade, dass Du nichts gesagt hast

Es genügt doch ein einziges Wort

Und ich gehe lautlos und stumm fort

Es würde mir nicht leicht fallen

Ungern, aber ich tue Dir den Gefallen

Du brauchst es doch nur zu sagen

Und ich werde nicht weiter fragen

NEUIGKEIT

NEUIGKEIT

Lernte Dich erst gestern Morgen kennen

Kann nicht einmal Deinen Namen nennen

Denn nur um Deine Nähe zu geniessen

Lasse ich meine Kreativität spriessen

Denn mit Dir zusammen zu scherzen

Lässt mich vergessen meine Schmerzen

Und ich bringe Dich gerne zum Lachen

Plötzlich merke ich Gefühle erwachen

Überrascht schaue ich Dir ins Gesicht

Mein Typ bist Du eigentlich gar nicht

Ist ja auch egal, ich finde Dich toll

Und mein Herz ist bereits übervoll

Mit angenehmen Gefühlen zu Dir

Und ich freue mich, bist Du hier

Und das Du weiterhin wirst lachen

Werde ich weiterhin Sprüche machen

Und Dich an der Nase herumführen

Dich wie zufällig leicht berühren

Ich spiele weiterhin den Kavalier

Weil es tut so gut tief in mir

Doch ein Zweifel bleibt allein

Was magst Du wohl von mir denken

Möchtest Du mit mir zusammen sein

Mir ein Teil Deiner Zeit schenken

Oder wirst Du meine Gegenwart scheuen

Dies würde mich doch gar nicht freuen

Wie wird die Geschichte wohl weitergehen?

Ich freue mich Dich morgen wieder zu sehen

FRÜHMORGENS

FRÜHMORGENS

Betrachtungen an einem Morgen in Basel

War eigentlich voller Tatendrang

Lauschte still der Stille Klang

War nicht in Eile, überhaupt nicht

So schlenderte ich durch die Stadt

Traf nur vereinzelt ein Gesicht

Meistens müde und auch matt

Ansonsten menschenleere Strassen

Nur Abfallsäcke in den Gassen

Alles graue und triste Bauten

Auf die meine Augen schauten

Auf ein Café bin ich getroffen

Und dies hatte bereits offen

Den Tisch konnte ich frei wählen

Nur zwei Gäste konnte man zählen

Begann an einem "Gipfeli" zu kauen

Und durch das Fenster zu schauen

Dort fuhr ein verlorenes Tram vorbei

Da eilte die Serviertochter herbei

Das erste Gesicht, welches lacht

Wirklich das Erste seit gestern Nacht

Sagte, sie müsse sich nicht beeilen

Ich habe Zeit, kann hier verweilen

Bestellte eine heisse Schokolade

Sie liess sich damit keine Zeit

Sie tat diensteifrig ihre Arbeit

Und es ist doch eigentlich schade

Aber später ist hier sehr viel los

Und ihr Stress wird dann sehr gross

Deshalb wird ihr Lachen verschwinden

Und sie wird die Arbeit mühsam finden

Dies habe ich bei mir so gedacht

Draussen ist die Stadt erwacht

Die Sonne ist am Himmel erschienen

Und die lebendige Menschenmasse

Teilweise mit mürrischen Mienen

Füllt sehr schnell jede Gasse

Das Leben beginnt bald zu überragen

Und wohl mancher beginnt zu fragen

Ob wohl alle hier ihr Ziel kennen

Die auf der Strasse hin und her

Scheinbar ziellos vorbeirennen

Doch es nimmt kein Ende mehr

Menschen kommen aus jedem Haus

Kommen alle auf die Strassen raus

Und jeder scheint, sein Weg zu finden

Bevor sie irgendwo wieder verschwinden

Habe lange diesem Treiben zugesehen

Aber nun muss auch ich leider gehen

ENTTÄUSCHUNG

ENTTÄUSCHUNG

Ihr habt schon einiges gelesen

Was mit mir alles ist los gewesen

Liess Euch in mein Inneres schauen

Und schenkte Euch mein Vertrauen

Wollte Beziehungen wieder vertiefen

Die bedauerlicherweise einschliefen

Ich habe lange darüber nachgedacht

Sehe ein, ich habe einen Fehler gemacht

Denn ich muss dieses Spiel verlieren

Dies musste ich traurigerweise kapieren

Denn ihr werdet zwar darüber sprechen

Doch nur unter einander, nicht mit mir

Und ich stehe daneben einsam und allein

Mauern, die ich versuchte abzubrechen

Beginnen sich alle wieder aufzubauen

Zu einseitig ist leider das Vertrauen

Und dies schlägt mir auf die Nieren

Denn was werdet ihr, wie interpretieren

Ihr werdet bestimmt vieles herauswühlen

Doch was davon wird auch richtig sein

Das, weiss doch nur ich ganz allein

Mir bleibt die Enttäuschung zum fühlen

Warum könnt ihr nur nicht verstehen?

Ich kann doch nur zu dem stehen

Was wirklich in meinen Zeilen steht

Und nicht zu dem, was ihr darin seht

Leider hat es sich nun so ergeben

Ihr wolltet mir keine Chance geben

Auf irgendeine Form zu reagieren

Nur deshalb musste ich verlieren

Ich schenkte Euch doch mein ganzes Vertrauen

Damit wir unsere Beziehungen wieder aufbauen

Doch ich habe wohl den falschen Weg gewählt

Zu stark dabei auch auf Euer Wollen gezählt

Aber ihr wolltet mein Angebot nicht ernst nehmen

Und ich muss lernen die Enttäuschung hinzunehmen

SCHAU DIE SCHAU

SCHAU DIE SCHAU

Höre noch, wie er spricht

Du - Du verstehst das nicht

Schaue, es ist alles im Lot

Er fühlte nicht einmal Trauer

Obwohl sie - sie ist doch Tod

Und mich machte dies alles sauer

Er hatte es einfach hingenommen

Meinte, es müsste ja so kommen

Und dazu hatte er noch gelacht

Obwohl sie niemals wieder erwacht

Ich überlegte bei mir hin und her

Es fällt mir schrecklich schwer

Sein ganzes Verhalten zu verstehen

Wieso er über ihren Tod lacht

Wie kann er einfach weitergehen

Er liebte sie, hatte ich gedacht

Aber heute weiss ich Bescheid

Denn auch er fühlte damals Leid

Und Trauer fühlte er sicher auch

Wie ich, diesen Krampf im Bauch

Dass sein Verhalten nur Show war

Ist mir doch schon längst klar

Und Eines weiss ich heute genau

Trotz seiner vorzüglichen Schau

Seine Gefühle zu ihr waren echt

Sie waren nicht bloss Schein

Seinen Schmerz ertrug er allein

Weil in einem hatte er ja recht

Man muss trotzdem weitergehen

Es hat kein Sinn bleibt man stehen

Er meint, dass dies ihr Wunsch war

Und ich weiss bestimmt, das ist wahr

VERZEIHE

VERZEIHE

VERZEIHE

Verzeihe, wenn ich wieder erkläre

Wie unsagbar schön es doch wäre

Dürfte ich mich an Dich anschmiegen

Wohlig warm in Deinen Armen liegen

Nur Deine wohltuende Wärme spüren

Lasse mich gerne von Dir verführen

Möchte mich mit Dir zurückziehen

In eine ruhige Zweisamkeit fliehen

Weil ich fühle doch Glück in mir

Solange ich nur immer bin bei Dir

Kann es denn etwas Schöneres geben

Als dieses unbeschreibliche Gefühl

Hoch in den Wolken zu schweben

Nein, Du lässt mich niemals kühl

Möchte Dich immer im Arm halten

Und Deine Lippen zärtlich küssen

Mit Dir kann ich mich entfalten

Ohne einen Clown sein zu müssen

Und spiele ihn trotzdem für Dich

Weil Du bist das Grösste für mich

Höre doch, wie mein Herz spricht

Verstehst Du es wirklich nicht

Und in meinen Augen dieser Schein

Wenn Du auch nur vorüber gehst

Dass Du auch nicht verstehst

Denn nur Du - Du ganz allein

Bist doch in mein Herz gebannt

Hast Du das noch nicht erkannt?

Es mag zwar alles wie Kitsch klingen

Doch ich muss es einfach mal vorbringen

Denn vielleicht ist es Dir nicht klar

Doch was ich erzählte, ist doch wahr

AUTOFAHRT

AUTOFAHRT

Während draussen der Regen laut rauscht

Habe ich stumm Deinen Worten gelauscht

Scheibenwischer sorgen für klare Sicht

Strassenlampen spenden spärliches Licht

Und die Strasse glänzt darin vor Nässe

Doch was ich dabei erzähle ist Käse

Höre Dich, Deine Sorgen enthüllen

Aber ich bin dabei doch nur hilflos

Kann Deine Erwartungen nicht erfüllen

Was ist mit mir denn eigentlich los

Würde Dir wirklich gerne beistehen

Doch meine Worte ergeben keinen Sinn

Weil ich doch viel zu unsicher bin

Und meine Worte sich im Kreis drehen

Meine Antworten sind einfach nicht klar

Vielmehr ergeben sie einen Wirrwarr

Passen einfach nicht zu Deinen Fragen

Fühle wieder einmal mein Versagen

Weil ich Dir keine Hilfe kann bringen

Glaube mir, es tut mir sehr leid

Dass es mir nicht konnte gelingen

Dir beizustehen in diesem Entscheid

So fahren wir denn dem Ziel entgegen

Und ich bin eigentlich nur verlegen

Weil ich rede doch bloss Unsinn

Bin für Dich gänzlich ohne Gewinn

Denn ich rede zwar sehr viel

Aber es fehlt mir an einem Ziel

Kannst Du mir dies denn nicht ansehen

Oft kann ich Dich nicht mehr verstehen

Warum Du mir dabei auch noch zuhörst

Und Dich nicht nur daran störst

FLAMMENMEER

FLAMMENMEER

Sage mal, ist Dir denn nicht bange

Dieses Feuer brennt zwar schon lange

Aber nun schlagen die Flammen hoch

Siehst Du nicht, dann schaue doch

Verstehe, Du musst Dich nun beeilen

Um zu löschen dieses Flammenmeer

Sonst gelingt es Dir nicht mehr

Dies möchte ich Dir mitteilen

Die Zeichen stehen nicht mehr gut

Denn Flammen schlagen aus der Glut

Man kann sie schon bereits hören

Wie sie das Gebälk zerstören

Du hast ein Flammenmeer angefacht

So dass es im Fundament kracht

Es dauerte lange, um es aufzubauen

Du darfst nicht mehr nur zuschauen

Entscheide Dich nun, was wichtig ist

Schaue, ich weiss wirklich nicht

Ob Du Dir darüber im Klaren bist

Die Situation verlangt Deine Umsicht

Es wird nun Zeit endlich zu reagieren

Sonst könntest Du das Spiel verlieren

Komme schon, schaue nicht nur zurück

Denn Vergangenheit ist nicht mehr wahr

Um zu löschen, ist Dir dies nicht klar

Musst Du noch arbeiten ein hartes Stück

Ich hoffe, es ist Dir bewusst

Dass Du es ernst nehmen musst

Weil ansonsten schnell über Dir

Die Flammen zusammen schlagen

Lass Dir dies von mir sagen

Und bitte glaube es mir

EINSICHT

EINSICHT

Weiss nicht, ob Du es bemerkt hast

Doch unsere Beziehung scheint verloren

Schade, dass sie leider musste verdorren

Ähnlich wie ein abgeschnittener Ast

Ich wünschte dies wäre nie geschehen

Doch verändern können wir es nicht

Können keinen anderen Weg mehr gehen

Da ist kein Ausweg der Gutes verspricht

Können leider nur noch dabei zusehen

Wie unsere Beziehung langsam zerrinnt

Und wie der Abschied über uns gewinnt

Kann ich es auch noch nicht verstehen

Lass uns nicht mehr darüber sprechen

Lass uns, unser Kontakt abbrechen

Mit ein wenig Trauer und stumm

Wird es mir auch nicht gefallen

Es lief halt leider Einiges krumm

Doch die Würfel sind gefallen

Und ich kann nicht mehr ausweichen

So werde ich die Flagge streichen

Es kann keinen anderen Weg geben

Ich hoffe Du wirst mir vergeben

Ich weiss, es gelang mir nichts Rechtes

Glaube mir, ich wollte nicht Schlechtes

Es wird Zeit, unser Kontakt zu beenden

Damit wir unsere Kraft nicht verschwenden

Schaue, unsere Beziehung ist gestorben

Und ihre Früchte schon längst verdorben

Absolut nichts wird sie wieder beleben

So lass uns nochmals die Hände geben

Lass es Dir weiterhin gut gehen

Es war schön, auf Wiedersehen

WUNDERBARES VERGESSEN

WUNDERBARES VERGESSEN

Wie schön es doch wäre zu vergessen

Alles wovon ich einst war besessen

Einfach niemals mehr daran denken

Sich einfach die Erinnerung schenken

Endlich dieses Gedankenspiel beenden

Keine Zeit mehr nutzlos verschwenden

Mit Gedanken an eine verlorene Zeit

An alle die Dinge, die sind vergangen

An die Schmerzen, die in mir klangen

Alle so nahe und doch unendlich weit

Zulange habe ich Erklärungen gesucht

Habe jetzt doch nur noch Sehnsucht

Die Erlösung des Vergessens zu erleben

Sie alleine könnte mir doch vergeben

Ich kann meine Erinnerung nicht verwalten

Und kann sie, trotzdem nicht abschalten

Weil sie lebt viel zu tief, tief in mir

Aber ich will sie doch gar nicht hier

Warum kann sie nicht einfach nur gehen?

Ich habe wirklich genug gesehen

Die Vergangenheit hat über mich

Eine wirklich zu grausame Macht

Dies ist absolut falsch an sich

Hoffe auf die gedankliche Nacht

Erinnerungen haben keinen Sinn

Das Vergessen der einzige Gewinn

Welcher das Leben lebenswert macht

Habe schon viel zu lange nachgedacht

Ich möchte einmal die Gegenwart sehen

Das Einzige wonach ich noch mag flehen

NICHT LANGE ABER BANGE

NICHT LANGE ABER BANGE

Ja, ich flüstere nur ganz leis

Was ich doch schon lange weiss

Dass ich es nicht mehr lange mache

Dass ich bald nie mehr erwache

Es wird Zeit, dass ich einsehe

Dass ich das Leben nicht durchstehe

Ich kann die Sache nicht wenden

Sie wird mit meinem Tod enden

Ich weiss, es wird bald vorbei sein

Und ich sage dies nicht zum Schein

Mein Leben ist nicht von langer Dauer

Aber ich fühle dabei keine Trauer

Ich schaue mich nochmals um hier

Und ich betrinke mich mit Bier

Und dann - dann werde ich gehen

Und nicht mehr zurück sehen

Ich habe alles hingenommen

Ich weiss, es wird so kommen

Ich bin jetzt bereit zum sterben

Will nicht mehr um Mitleid werben

Dies hat bestimmt auch keinen Sinn

Wenn ich einst Vergangenheit bin

Ich habe Recht, weil ich es fühle

Die Angst verberge ich hinter Kühle

Ich weiss so wird es geschehen

Ich werde bald für immer gehen

Man geht diesen Weg ganz allein

Nur wie wird der Tod wohl sein?

Ich werde es wohl bald wissen

Werde ich das Leben vermissen?

Heute weiss ich es noch nicht

Auch der Tod tut nur seine Pflicht

So wird er auch mich denn rufen

Und mich nach dem Leben einstufen

Ich hoffe, sterben ist nicht schwer

Denn sehr bald bin ich nicht mehr

FEIERABEND

FEIERABEND

(Basler Bahnhof 17:30 )

Eine Menschenmasse kommt mir entgegen

Und ich fühle mich plötzlich unterlegen

Ich versuche krampfhaft auszuweichen

Dabei einen Blickkontakt zu erreichen

Aber die Leute sind alle in Eile

Niemand verharrt für eine Weile

Sie wollen alle nur nach Haus

Endlich aus dem Arbeitsstress raus

Ich muss schnell zur Seite springen

Um mich damit in Sicherheit zu bringen

Ach, schaue nur diese Menschenmasse

Sie alle wollen durch dieselbe Gasse

Dies kann doch unmöglich gehen

Der Bahnhof bleibt niemals stehen

Alle drängt es zu den Schienen

Mit müden, abgekämpften Mienen

Auf dem Weg auf die Heimreise

Suchen sie in der Menschenmasse

Eine kleine, rettende Schneise

Die sie schnell heimkehren lasse

Das sie endlich ihre Ruhe finden

Und keinen Stress mehr empfinden

Alle hier haben dasselbe Ziel

Das sie auch alle genau kennen

Dafür sieht man sie hier rennen

Zeit gewinnen sie nicht viel

Eine Menschenmasse kommt mir entgegen

Ich stürze mich ins Getümmel verwegen

Denn ich habe wirklich keine Zeit

Weil ich muss erst jetzt zur Arbeit

ZUM VERSTÄNDNIS

ZUM VERSTÄNDNIS

Ich versuchte in diesen Zeilen

Möglichst viel mitzuteilen

Und doch das Para-Verbale

Sowie auch das Non-Verbale

Konnte ich nicht erfassen

Dies mit einzubringen

Konnte niemals gelingen

Nur diese einzige Sache

Ist Sache der Sprache

Bleibt ihr überlassen

Ich kann Intimes enthüllen

Und Worte mit Inhalt füllen

Und dadurch mit Sinn besetzen

Doch das Eine kann ich nicht

Das Gespräch ganz ersetzen

Nein, dies gelingt mir nicht

Es lässt sich viel erahnen

Was ich versuchte anzubahnen

Mit diesem, meinem Schreiben

Doch es wird immer bleiben

Einen Rest des nicht verstehen

Weil es kann nicht gelingen

Das Gespräch zu umgehen

Wie die Worte auch klingen

Sie sind an Regeln gebunden

Die ihren Sinn bekunden

Und nur einen Teil enthüllen

Niemals das Ganze ausfüllen

Was die Sprache bieten kann

Das Gespräch kann viel mehr

Den das Wort, dies weiss man

Zu verstehen ist oft schwer

MIT DIR

MIT DIR

Mit Dir zusammen lachen

Mit Dir fröhlich erwachen

Mit Dir morgens frühstücken

Und Dich fest ans Herz drücken

Denn Du nimmst mir meine Sorgen

Durch Dich glaube ich an Morgen

Mit Dir irgendwo nackt baden

Und die ganze Welt verladen

Mit Dir abends zu Bett gehen

Mit Dir diese Welt verstehen

Mit Dir nachts Liebe machen

Es kann nichts Schöneres geben

Als über Deinen Schlaf zu wachen

Und mit Dir zusammen zu leben

Alleine mit Dir kindlich zu sein

Dich lieben, nicht nur zum Schein

Mit Dir durch das Leben gehen

Dir einfach in die Augen sehen

Und glücklich sein nur mit Dir

Mit Dir bleibt das Glück hier

Deinen nackten Körper fühlen

Mit Dir mich im Bett wühlen

Oder auch nur reden mit Dir

Egal, Hauptsache Du bist hier

Mit Dir durch das Glück rauschen

Einfach Zärtlichkeiten austauschen

Deine wohltuende Nähe spüren

Und Dich nur sanft verführen

Zärtlich über Deine Haut streichen

Nie mehr von Deiner Seite weichen

Und Dich trotzdem nicht anbinden

Es einfach nur wunderbar finden

Mit Dir etwas Neues zu wagen

Und Dich auf Händen zu tragen

Mit Dir glücklich zu schweigen

Und Dir meine ganze Liebe zeigen

Dich in meine Arme zu schliessen

Das Leben mit Dir zu geniessen

Mit Dir immer zusammen sein

Mit Dir nie - nie mehr allein

WORTE

WORTE

Worte, schrieb davon viel

Worte, ohne jedes Ziel

Worte, voller Gefühl

Worte, trotzdem nur kühl

Worte, die ich schriebe

Worte, von meiner Liebe

Worte, aus Schweigsamkeit

Worte, voller Einsamkeit

Worte, auch voller Trauer

Worte, müde und sauer

Worte, der Unsicherheit

Worte, meiner Freiheit

Worte, so oft hilflos

Worte, stumm, klaglos

Worte, in Lebenslagen

Worte, voller Fragen

Worte, ein stilles Lachen

Worte, ängstliches Erwachen

Worte, nur offene Wunden

Worte, die Glück bekunden

Worte, die Schmerz offenbaren

Worte, die unnötig waren

Worte, legen alles offen

Worte, lassen mich hoffen

Worte, vielmals dumm

Worte, oft nur stumm

Worte, nur so am Rande

Worte, zeigen meine Schande

Worte, Mittel der Sprache

Worte, eine sinnlose Sache

Worte, die so viel zeigen

Worte, sind voller Schweigen

Worte, die ich hier verwende

Aber nun bin ich doch am Ende

Nur symbolisch oder auch echt

Ich weiss selbst nicht recht

Schweigen fällt mir nicht schwer

Denn Worte habe ich keine mehr