ZEITLOSE GEDANKEN ZUM LEBEN

(Gedichtband 1)

© 1991

(Ein Versuch Empfindungen in Worte zu fassen)

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GEWIDMET ALLEN MENSCHEN, DIE MIR ETWAS BEDEUTEN

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Denn eins fällt mir leicht zu gestehen

So viel konnte ich im Leben nicht verstehen

Das Leben mit so viel Glück und Leid gefüllt

Ausgefüllt in so vielem - trotzdem oft unerfüllt

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Vorwort

Erneut habe ich mich hingesetzt, um einige Dinge aufzuschreiben, versuchte wie so oft Gedanken, welche mir auf der Seele brennen und mich innerlich quälen, in Worte zu fassen. Ein Vorhaben, wie ich sehr wohl weiss, zum Scheitern verurteilt ist, aus dem einfachen Grund, weil man Gefühle und Empfindungen nicht in Worten erklären kann, alleine der Versuch grenzt schon beinahe an Irrsinn und Vermessenheit. Dass ich es trotzdem tue, mag vielleicht ein wenig mein eigenes Bedürfnis zeigen, mich selbst mitzuteilen, aber auch die Verkümmertheit unserer Gesellschaft, welche beinahe keine Mittel mehr bietet, um sein Innenleben bedenkenlos preiszugeben.

Das Ergebnis fasste ich unter dem Titel "Zeitlose Gedanken zum Leben" zusammen. Nun "Gedanken zum Leben" das Mag noch angehen, obwohl es vielleicht besser heissen sollte "Gedanken zu meinem Leben", denn es klingt doch recht vermessen sich einzubilden, das Leben als allgemeiner Begriff erfassen zu wollen. Diesem Argument kann ich jedoch erwidern, dass ich in keiner Zeile versuche eine Definition für das Leben zu finden, oder sogar den Lebenssinn zu ergründen. Es ist vielmehr eine, keiner Regel unterworfenen, Sammlung von Gedanken, deshalb denke ich ist der allgemeine Begriff "Leben" durchaus gerechtfertigt.

Warum aber zeitlos, beim Wort Gedanken scheint es noch leicht begründbar zu sein, denn Gedanken sind nicht, wie oft irrtümlicherweise angenommen, an unseres "eignes Ich" gebunden, so verworren unser Gedankenlauf auch sein mag, er ist nicht neu nur die Verbindungen zwischen verschiedenen Gedanken kennzeichnet unsere Persönlichkeit. Aus diesem Grund sind Gedanken nicht an die Zeit gebunden, vielmehr sind sie jederzeit für jedermann erreichbar, nur die Interpretation ist allen selber überlassen. (So auch mit diesen Zeilen in dieser Sammlung)

Noch bleibt aber die Frage ungeklärt, wie kann ich es wagen auch das Leben als zeitlos zu bezeichnen, ist nicht das Leben, das Einzige, welches an eine bestimmte Zeit gebunden scheint, nämlich an die Zeitdauer, die uns gegeben ist. Es stimmt, dass ich meine Informationen und meine Interpretationen aus meiner Umwelt beziehe, also aus den Begebenheiten, welche sich rund um mich heute und gestern abspielten. Doch bereits das Wort "Umwelt" zeigt sich, als falsch gewählt, denn bin ich, so unnütz ich auch sein mag, ein Teil von dieser Welt, sollte es da nicht anstelle von Umwelt besser Mitwelt heissen und trotzdem rede ich vom zeitlosen Leben, weil diese Mitwelt ist nicht an mein Leben gebunden, denn sie bestand lange vor mir und wird mich sicherlich auch überleben. Es mag stimmen, dass sich die Form verändert aber niemals die Existenz, denn niemand kann das Leben am Leben hindern.

Zugegeben dies alles mag verwirrend klingen die Idee die sich dahinter verbirgt ist allerdings ganz einfach und in zwei Sätzen zusammengefasst:

- Das Leben ist nicht an den Menschen gebunden, der Mensch allerdings ans Leben

- Gedanken sind niemals neu, sondern nur neue Interpretationen und Verknüpfungen von bereits dagewesenem, welche in ihrer Einfachheit und Klarheit oft verblüffen können.

Auch meine Empfindung sind nicht neu und trotzdem persönlich und deshalb manchmal auch chaotisch und verwirrt, aus diesem Grund vielleicht gerade leicht verständlich, wenn man nicht versucht nach zu vollziehen, sondern aus dem Antrieb der eigenen Empfindungen zu verstehen versucht.

Danke für die Geduld der Verfasser

Freiermuth Andrew